Der stärkste Diesel-SUV: Audi SQ7 TDI – UPDATE: Österreich-Infos

4. Mai 2016
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Aktuelles

Audis Q7 war schon immer für Superlativen gut … auch in Hinblick auf Diesel-Motoren. Wir erinnern uns: Für die letzte Generation des Audi-SUV-Flaggschiffs gab es bereits ein echtes Monstrum von einem Diesel-Aggregat. Einen V12 Turbodiesel mit unfassbaren 500 PS und 1000 NM Drehmoment. Nun liefert Audi für die nächste Generation des Q7 also wieder einen echten Dampfhammer von einem Diesel-Motor – allerdings einen mit weniger Muskeln. Dafür aber mit deutlich mehr Cleverness. Der 4.0 Liter große Achtzylinder (konkret sind es 3.956 cm3 Hubraum) nutzt nämlich als erstes Serienauto der Welt einen elektrisch angetriebenen Verdichter. Dadurch erreicht er eine zuvor noch nie mögliche Anfahrperformance, liegt das maximale Drehmoment von immerhin 900 NM doch schon bei 1.000 Umdrehungen an – also de facto aus dem Stand. Erst bei 3.250 Umdrehungen endet das Drehmomentplateau. Gemeinsam mit den 435 PS Spitzenleistung ergibt das eine 0-100 Zeit von 4,8 Sekunden, einen elektronisch abgeriegelten Top-Speed von 250 km/h und dabei einen Durchschnittsverbrauch von gerade mal 7,4 Litern pro 100 km. Zum Vergleich: Der Zuvor erwähnte V12 TDI Vorgänger-Q7 brauchte 5,5 Sekunden auf 100 und schluckte dabei laut Audi 11,3 Liter auf 100 km.

Zur genauen Funktionsweise des EAV (elektrisch angetriebener Verdichter), lassen wir am besten Audi selbst zu Wort kommen. Hier der Detailtext aus der Pressemitteilung:

Der EAV unterstützt den 4.0 TDI-Motor beim Anfahren und Beschleunigen aus niedriger Teillast massiv – das ermöglicht pure Dynamik ohne Turboloch. Er ist in der Luftstrecke hinter dem Ladeluftkühler nah am Motor platziert. Da der Ladedruckaufbau des EAV keine Abgasenergie benötigt, kann er jederzeit eingesetzt werden und ist somit die Lösung für die traditionellen Schwächen der klassischen Abgasturbolader. Mit dieser Technik gehört das Turboloch der Vergangenheit an. Der EAV stellt dem Motor in weniger als 250 Millisekunden die zur dynamischen Kraftentfaltung notwendige Ladedruckenergie bereit. Von einem kompakten Elektromotor angetrieben, dreht sein Verdichterrad auf 70.000 Umdrehungen pro Minute hoch. So baut der 4.0 TDI seine immense Kraft ohne wahrnehmbare Verzögerung auf – sie steht beim Gasgeben immer sofort bereit. Das ist ein großes Plus, gerade auch beim Anfahren.

 

Das Audi valvelift system (AVS) kommt erstmals in einem Diesel-Modell von Audi zum Einsatz. An der Einlass- und Auslassnockenwelle stehen jeweils zwei Nockenkonturen pro Ventil zur Verfügung. Auf der Einlassseite unterstützt eine Nockenkontur das Anfahren in Verbindung mit dem EAV, während die andere die Zylinderfüllung und somit die Leistung bei hohen Drehzahlen optimiert. Das AVS-System auf der Auslassseite ermöglicht das Zuschalten des zweiten Abgasturboladers. Die Registeraufladung schaltet zwei Abgasturbolader so parallel, dass bei niedrigen Motordrehzahlen nur ein Turbolader zum Einsatz kommt, bei höheren Lasten und Drehzahlen wird der zweite dann zusätzlich aktiviert. Damit profitiert der Kunde von einer sehr guten Momenten-Entfaltung und einem dynamischen Ansprechverhalten über den gesamten Drehzahlbereich.

 

Die Abgase der zwei Auslassventile sind hermetisch getrennt und versorgen je einen der zwei Turbolader. Im unteren Drehzahlbereich bleibt ein Ventil je Zylinder geschlossen, so dass der volle Abgasstrom den aktiven Turbolader versorgt. Wenn Last und Drehzahl steigen, öffnet das AVS das jeweils zweite Auslassventil. Dadurch wird der zweite Abgasturbolader angeströmt und dazu geschaltet. In diesem Biturbo-Betrieb erreicht der Motor seine maximale Leistung. Die Umschaltung durch das AVS ermöglicht eine schnelle und präzise Zuschaltung der zweiten Abgasturbine.

 

Die Antriebsleistung für den EAV, die in der Spitze 7 kW beträgt, liefert das 48 Volt-Teilbordnetz. Der SQ7 TDI nutzt dieses leistungsgesteigerte Bordnetz, das die Hochleistungssysteme elektromechanische aktive Wankstabilisierung (EAWS) und EAV ermöglicht. Für deren hohe Leistungs- und Energieanforderungen gibt es unter dem Gepäckraum im Teilbordnetz eine eigene 48 Volt-Lithium-Ionen-Batterie mit 470 Wattstunden nominellem Energieinhalt und einer Peakleistung bis zu 13 Kilowatt. Ein DC/DC-Wandler verbindet das 48 Volt-zum 12 Volt-Teilbordnetz. Die notwendige Energie wird durch einen leistungsgesteigerten und hocheffizienten Generator mit einem Wirkungsgrad von mehr als 80 Prozent bei einer Leistung von bis zu 3 kW gewonnen. Dabei handelt es sich um einen sogenannten MOSFET-Generator (Metal-Oxide-Semiconductor Field-Effect Transistor), der elektrische Verluste reduziert und den Wirkungsgrad erhöht. MOSFETs ersetzen die bisher üblichen Dioden. Darüber hinaus unterstützt der 48-Volt-Speicher bei Bedarf das 12-Volt-Bordnetz. Dies reduziert auch die Belastung der 12-Volt-Bleibatterie.

 

UPDATE // 04.05.2016:

Nach der Vorstellung des SQ7 im März, liefert Porsche Österreich nun ein paar Österreich-spezifische Infos zu dem Super-SUV mit E-Turbo:

Der von einem V8-Motor angetriebene Kraxler ist ab Mitte Mai bestellbar und soll ab September ausgeliefert werden. Bezüglich der Preise hält man sich allerdings noch bis zum Bestellstart bedeckt. Dafür gibt es Infos zur in Österreich verbauten Serienausstattung: LED-Scheinwerfer, 20 Zoll Räder, adaptive air suspension, Sportsitze in Alcantara und ein Leder 3-Speichen-Sportlenkrad mit Multifunktionstasten und Schaltwippen, eine Diebstahlwarnanlage und einen vergrößerten Tank mit 85 Liter sind hierzulande für jeden SQ7 ebenso Teil der Serienmitgift wie eine “Sound-Abgasanlage” für kernigen Klang.