Abgas-Skandal: Jetzt auch Ermittlungen gegen Porsche

11. Juli 2017
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Aktuelles

Vor kurzem noch haben wir berichtet, dass es im Rahmen der Abgasskandal-Ermittlungen der Münchner Staatsanwaltschaft gegen Audi zu einer ersten Verhaftung kam. Nun weitet sich die Causa insofern noch weiter aus, als dass die Stuttgarter Staatsanwaltschaft offiziell mit ihren Ermittlungen gegen eine weitere VW-Tochter begonnen hat: Porsche.

Auch hier wird wegen der möglichen Manipulation der Abgasbehandlung von Diesel-Fahrzeugen ermittelt – allerdings gegen noch unbekannte Mitarbeiter des Unternehmens ebenso wie die eines amerikanischen Tochterunternehmens. Die Vorwürfe lauten – wie schon bei den anderen Ermittlungen – auf Betrug und strafbare Werbung. Die Vorermittlungen dazu begannen bereits im April 2016.

Zeitgleich gibt es nun auch Neuigkeiten zu der eingangs erwähnten Verhaftung eines Audi-Mitarbeiters. Der Anwalt des nach wie vor namentlich nicht bekannten Mannes gab zu verstehen, dass sein Mandant kooperiert und seinen Beitrag zur Aufklärung leisten will. Bis zu seiner Beurlaubung im Jahr 2015 war er offensichtlich einer der führenden Motorenentwickler und maßgeblich in die Betrugsmachenschaften verwickelt – so die Süddeutsche Zeitung von Montag. Walter Lechner – sein Anwalt – sieht die Schuld für die seinem Mandanten vorgeworfenen, jahrelangen Manipulationen der Abgaswerte für die US-Umweltbehörden aber nicht bei ihm. Er habe weder die unternehmenspolitische Entscheidung dafür treffen können noch es getan.

Neben der Münchner und nun auch Stuttgarter Staatsanwaltschaft läuft übrigens zudem immer noch eine Ermittlung in Braunschweig – hier gegen 37 Beschuldigte, darunter auch der ehemalige VW-Chef Martin Winterkorn. Sowohl VW als auch die Staatsanwaltschaft lehnten auf Nachfrage aber jedwede Kommentare zum aktuellen Stand ab.