ALLES AUTO September 2016

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Editorial

Immer wieder bekommen wir von Lesern Schnappschüsse von getarnten Autos, so­genannten Erlkönigen, zugeschickt. Zumeist sind es Vorserien-Fahrzeuge aus dem BMW-Kon­zern, die in Österreich (Stichwort Steyr und Graz) ihre Runden drehen. Er­kennbar ist ob kunstvoll entstellter Blechkleider nur selten etwas, deshalb ver­öffent­lichen wir die­se Bilder auch so gut wie gar nicht. Außer, wir sitzen selbst am Steuer eines solchen Ver­suchs­trägers.

Es kommt tat­sächlich immer wieder vor, dass uns Autofirmen zu Prototypen-Test­fahr­ten einladen, meist zu einem Zeitpunkt, zu dem das Produkt gerade den finalen Feinschliff erhält. Für diese Ausgabe ist das gleich zweimal passiert. Auf Seite 25 gibt es etwa erste Fahreindrücke von der neuen Gene­ra­tion des koreanischen Golf-Gegners Hyundai i30. Unser Testchef Roland Scharf konnte auf ein paar Schnupper-Kilometern mit einem Prototypen nahe des europäischen Entwicklungszentrums in Rüsselsheim ein paar Erfahrun­gen sammeln – und auch gleich an die behan­deln­den Tech­ni­ker weiterge­ben. Ob die das Fahrwerk auch als noch zu straff empfinden? Ein Test des fertigen Produkts gegen Ende des Jah­res wird es zeigen.

Im Monat davor lud uns Skoda zum ersten Kennenlernen mit dem neuen SUV-Flaggschiff Kodiaq nach Norwegen, mit von der Partie war sogar Vor­standschef Bern­hard Maier. Viel zu meckern gab es bei den letzten Abnahmefahrten mit den getarnten Vorserienautos von unserer Seite nicht (siehe Seite 22). Und die Kleinig­keit mit der unbequemen Schlaf-Kopfstütze im Fond „werden wir uns bis zum Se­rienstart noch anschau­en“, versprach Maier. Auch hier sind wir schon gespannt auf das fertige Fahrzeug.

Gespannt waren wir auch auf den kompakten Hybridler Kia Niro, den wir Ihnen im Test auf Seite 40 präsentieren. Schon in der Jänner/Februar-Ausgabe konnte unser Autor Stefan Pabeschitz in Korea ein optisch bis zur Unkenntlichkeit getarntes Vor­serienmodell probefahren. Das finale Produkt gefiel uns jedenfalls ganz gut, nicht nur optisch. Noch mehr hatte es uns freilich dessen konventioneller Bruder Cee’d ange­tan. Im gro­ßen Ver­gleichs­test dieser Ausgabe konnte sich dieser gegen den brand­neu­en Fiat Tipo und den etablierten Skoda Rapid Spaceback durchsetzen. Dieses Ergebnis hat doch etwas Überraschendes – auch für viele unsere Leser: nämlich dass sich ein Kore­aner und ein Italiener gegen ein Produkt des VW-Konzerns durch­setzen.

Enrico Falchetto