Die tieferen 10.000: Das GTI Treffen 2017

30. Mai 2017
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Aktuelles

Natürlich: Das GTI-Treffen nur einen Tag lang zu besuchen und dann auch noch zu 80 Prozent in Reifnitz zu bleiben sorgt für einen etwas eingeschränkten Ãœberblick über das größte VW-Treffen der Welt. Dennoch: Mein Tag unter … naja: neben den “Tieferen 10.000” hinterließ einen etwas schalen Beigeschmack. Denn irgendwie konnte ich mich dem Eindruck nicht erwehren, dass die richtig sehenswerten Stücke heuer – gerade im Vergleich zum letzten Jahr – deutlich seltener waren. Klar: Es gab sie schon, die wirklich schön und komplett original hergerichteten 1er GTI und so manchen offensichtlich nicht nur mit Liebe, sondern auch mit Können aufgemotzten Wagen aus dem VW-Regal. Doch die Autos, bei denen man gerne stehen bleibt und auch beim zweiten, dritten und vierten Blick noch neue Details entdeckt, waren dieses Jahr ziemlich rar.

 

Der Atmosphäre tat das keinen Abbruch. Die üblichen Locations, die vor allem für die Exekutive interessant sind (Turbobrücke und Co.) waren auch dieses Jahr äußerst (!!!) gut besucht und der Ausruf RATATAT war quasi omnipräsent. Damit wird übrigens zum Ausdrehen des Motors oder gleich Verbrennen der Vorderreifen aufgefordert. Erklären musste man das vor Ort aber niemandem. Man verstand sich – zelebrierte des Miteinander und seine Autos. Das Ergebnis war eine zumindest unter Tags fast schon familiäre Atmosphäre. Dennoch interessant: Das Durchschnittsalter der Besucher war gefühlt recht niedrig. So mancher war hier in Fahrzeugen unterwegs, die schon die ersten drei bis fünf Jahres-Service erhalten hatten, als er oder sie gerade erst auf die Welt kam. Apropos “er oder sie”: Mit dem Klischee der reinen Männerdomäne Tuning räumt nichts besser auf als ein Ausflug an den Wörthersee im Juni. Natürlich bleibt unklar, wer nächtens tatsächlich immer wieder mal unterm Auto lag oder im Motorraum hing, doch am Steuer der diversen Karren fanden sich sehr oft Mädels. Komische Blicke ernteten diese kaum … auch nicht wegen ihrer ebenfalls recht häufig “exzentrischen” Mode-Vorlieben. Doch auch das gehört wohl irgendwie dazu.

 

Doch genug zu den Gästen – kommen wir zu VW selbst. Nach dem Grundsatz “Back to Basics” von letztem Jahr stand dieses Mal “welcome home” ganz groß auf den Bannern; passend zur Atmosphäre. Dabei war der Stand des Konzerns wieder bewusst klein gehalten. Zumindest im Vergleich zu früheren Jahren. Audi, Seat, Skoda und Co. suchte man also vergebens. VW überließ der Kernmarke ganz allein die Bühne – gut so.

 

Den einzigen “Aufputz”, den man sich gönnte, war ein Zweigestirn aus prominenten Rennfahrern: Petter Solberg schaute nicht nur mit seinem Rallycross-Boliden vorbei, sondern präsentierte dann auch gemeinsam mit Hans-Joachim Stuck den neuen VW up! GTI – wir haben zum Fahrzeug selbst bereits berichtet. Der kleine Renner kam bei der Meute – die teilweise gefühlt durchaus Probleme hatte zu erkennen, wer dieser sympathische, ältere Herr auf der Bühne sein soll – gut an. Der Ansturm auf den dort erstmals enthüllten up! war nicht überwältigend, aber beachtlich. Irgendwie ein bisserl wie das ganze Treffen …