Konzerninterne Reiberein: Skoda und VW im Clinch

6. Oktober 2017
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Skodas Firmenslogan “Simply Clever” trifft in vielerlei Hinsicht zu. Nicht nur überzeugen die Autos selbst mit überdurchschnittlichen vielen cleveren Lösungen für eine Besitzer, auch ist es in mancher Hinsicht schlicht clever sich überhaupt für einen Skoda zu entscheiden. Was man hier nämlich bekommt ist defacto die selbe Technik in Sachen Plattform, Motoren, Getriebe, Infotainment und Sicherheitsfeatures wie etwa bei VW oder Audi, aber eben zu deutlich günstigeren Preisen. Die Konzernleitung hat da nun aber offensichtlich lange genug tatenlos zugesehen und will die “unfairen Vorteile” etwas abschwächen, so ein Bericht von Reuters.

Dazu sollen, Insidern zufolge, zum einen die Beteiligungen von Skoda an den Entwicklungskosten für neue Technologien aufgestockt werden und zum anderen Teile der Produktion von Skoda in schwach ausgelastete, deutsche Werke abgegeben werden. Gerade gegen letzteres regt sich allerdings innerhalb der tschechischen Tochter reger Widerstand. Die Gewerkschaft beispielsweise protestiert schon jetzt lautstark. In einem Brief an alle Mitarbeiter drohte der Skoda Gewerkschaftschef ob der Anschuldigung, Skoda hätte unfaire Vorteile, indirekt damit Überstunden zurück zu fahren. Auch die Landesregierung selbst hat sich bereits eingeschaltet – immerhin wäre eine Abwanderung von Kapazitäten ins Ausland für die Wirtschaft des Landes nicht unerheblich. Tschechiens Regierungschef Bohuslav Sobotka hat dementsprechend angekündigt, mit dem VW-Management ebenso reden zu wollen, wie mit den Gewerkschaftsvertretern.