Kia durfte im Hyundai-Konzern vorangehen und brachte mit dem Soul EV 2015 seinen ersten Stromer. Der unterscheidet sich optisch kaum von der witzig-würfeligen Bau-Basis, sieht man vom verkleideten Kühlergrill und den aerodynamisch günstigen Felgen ab. Feine Stromspar-Features: Klima und Heizung lassen sich nur auf den Fahrer ausrichten, Sitzheizung und -kühlung sowie Lenkradheizung sind serienmäßig. Das braucht zwar Strom, unterm Strich aber viel weniger als eine Komplettversorgung des ganzen Autos, weil die Energie punktuell beim Fahrer eingesetzt wird. Noch dazu wird die Akku-Abwärme über Pumpen an den Innenraum geleitet, das ist viel sparsamer als eine klassische Elektroheizung.
Der Motor agiert ausreichend druckvoll, seine Rekuperation lässt sich zweistufig einstellen – in Stufe zwei muss man kaum bremsen. Das straffe Fahrwerk sorgt für ein vergleichsweise agiles Fahrverhalten, dafür ist der Soul bisweilen stoßig. Beim Raumangebot nützt er seine Würfelform voll aus, lediglich das Ladeabteil kommt über Durchschnittswerte nicht hinaus. Die Reichweite ist OK und in der Realität nicht weit vom Normwert entfernt, mit einer Einschränkung: Die vergleichsweise große Stirnfläche sorgt bei hoher Geschwindigkeit für stark ansteigenden Stromverbrauch. Gegenmittel: Autobahn meiden bzw. dort nicht über 100 km/h fahren.
Permanent-Synchronmotor, Spitzenleistung 111 PS (81 kW), max. Drehmoment 285 Nm bei 0–2730/min, Li-Ionen-Akku 27,0 kWh, Vorderradantrieb mit fixer Übersetzung, Scheibenbremsen v/h (v bel.), L/B/H 4140/1800/1600 mm, Radstand 2570 mm, 5 Sitze, Wendekreis 10,6 m, Kofferraumvolumen 281–891 l, Leergewicht 1490 kg, 0–100 km/h 11,2 sec, Spitze 145 km/h, Norm-/Testverbrauch 14,7/15,9 kWh, Reichweite Norm/Test 212/170 km, Ladedauer (0–80%) bei 230 V/3,7 kW/16 A 8 Std, bei 400 V/22 kW 1:30 Std
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FAZIT
Plus: Ergonomie und Sitzposition tadellos, gutes Passagier-Platzangebot, Version mit zusätzlichem Gleichstrom-Anschluss („AC/DC“) erhältlich, sehr lange GarantieMinus: Stromverbrauch steigt bei hoher Geschwindigkeit deutlich, etwas stoßiges Fahrwerk, relativ dünnes Servicenetz