Top 10: Die coolsten Safetycars

12. Mai 2017
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Sie verstecken sich das ganze Rennwochenende und kommen nur raus, wenn sie mit einer kräftigen-gelben Fahne gebeten werden. Nach ein paar Runden in der freien Wildbahn fahren sie wieder in ihre Höhle und schlafen bis zu ihrem nächsten Einsatz. Aufgrund der Seltenheit ihrer Ausflüge ist bislang nur wenig über die Spezies “Safety-Car” bekannt. Der Grund für seine scheue Art ist womöglich der Leistungsrückstand zu den anderen, schnelleren Besuchern seines Reviers, der Rennstrecke. Dabei geniert sich das Safety-Car grundlos, ist es doch im Vergleich mit dem Durchschnitt der Übergattung “KFZ” erstaunlich kräftig. Darum vergleichen wir hier die Helden aus der zweiten Reihe untereinander und zeigen unsere ganz persönliche Top 10.

Platz 10: Seat Leon Cupra 300

Der Kompakte Krachmacher aus Spanien geht als Safety-Car in der World Superbike WM an den Start. Um die 200 PS-starken Motorräder im Zaum halten zu können, ist er mit den namensgebenden 300 PS-Motor aus dem Plattformbruder Golf R ausgestattet. Dieser lässt den einzigen frontgetriebenen Wagen in dieser Liste in 5,7 Sekunden auf Landstraßentempo sprinten. Sein Rennstreckentalent stellte er schon 2014 unter Beweis, wo er als damals schnellster Fronttriebler die Nordschleife des Nürburgrings umrundete.

Mit 300 PS das Alphatier auf der Strecke, zumindest im Vergleich mit den Motorrädern.

Mit 300 PS das Alphatier auf der Strecke, zumindest im Vergleich mit den Motorrädern.

Platz 9: BMW i8

Eine klimafreundliche Rennserie wie die Formel E braucht natürlich auch ein Safety-Car, das ähnlichen Idealen folgt. Somit passt der Hybrid-Sportler von BMW perfekt in diese Rolle. Mit seiner Dreizylinder/Elektro-Kombination und einem Durchschnittsverbrauch von 2,1 Liter Super auf 100 Kilometer sorgt er nicht nur für ein ähnlich grünes Gewissen wie die eigentlichen Rennwagen, sondern auch für mehr Leistung. Mit 362 PS ist er nämlich ganze 90 PS kräftiger als die Elektro-Renner im Qualifying-Modus.

Bis zu 37 Kilometer kann der i8 ebenso lautlos wie die Formel-E-Autos fahren.

Bis zu 37 Kilometer kann der i8 ebenso lautlos wie die Formel-E-Autos fahren.

Platz 8: BMW M2

Wieder BMW, diesmal aber in der Moto GP. Der kompakteste M hat aber selbst mit 370 PS kaum eine Chance gegen Rossi und Co. Trotzdem dürfte der Pilot viel Spaß haben, mit dem als Driftmobil bekannten Bayern die besten Motorradfahrer der Welt anzuführen. BMW hat es anscheinend verstanden, Rennserien als Bühne für seine Sportmodelle zu nutzen.

Sie Kriegsbemalung steht dem kleinen Sportler ausgezeichnet.

Sie Kriegsbemalung steht dem kleinen Sportler ausgezeichnet.

Platz 7: Chevrolet Camaro ZL1

Die amerikanischste aller Rennserien heißt NASCAR Sprint Cup. Da wird natürlich auch beim Safety-Car auf amerikanisches Kulturgut zurückgegriffen, nämlich auf den 650 PS starken Camaro ZL1. Normalerweise ist der V8 aus der Corvette Z06, der im Camaro verbaut ist, ein Garant für die Vormachtstellung auf der Strecke, wären da nicht die Rennwagen, die 850 PS auf die Kurbelwelle wuchten. Aber egal, wie die gesamte NASCAR ist auch ihr Safety-Car herrlich unvernünftig, laut und brachial.

Der dreimalige Daytona 500-Gewinner Jeff Gordon pilotiert den schnellen Ami.

Der dreimalige Daytona 500-Gewinner Jeff Gordon pilotiert den schnellen Ami.

Platz 6: Volvo V60 Polestar

Richtig gelesen, in der WTCC spielt ein Volvo Kombi die Rolle des Safety-Cars. Klingt zwar nach Reihenhaus-Labrador-Familienlangeweile, ist aber purer Rock’n’Roll. Der Volvo-Veredler Polestar hat den V60 auf 367 PS frisiert und richtig hübsch gemacht. Durch die geringere Leistung der Rennautos von etwa 275 PS hat der Schwede trotz merklich höherem Gewicht leichtes Spiel, die Tourenwagen hinter sich zu halten.

volvo

Die blaue Lackierung ist ein Markenzeichen von Polestar.

Platz 5: BMW M4 GTS

Der dritte und letzte BMW in dieser Liste fährt in der DTM – gleichermaßen als Rennauto (M4 DTM) und Safety-Car. Letzteres ist aber deutlich näher mit der straßenzugelassenen Fahrdynamiklegende verwandt. Obwohl sich die Beiden mit jeweils 500 PS in Sachen Leistung ähneln, sieht der M4 GTS kein Land gegen das DTM-Wettbewerbsfahrzeug.

Dank Wassereinspritzung leistet der 3Liter Reihensechser 500 PS.

Dank Wassereinspritzung leistet der 3Liter Reihensechser 500 PS.

Platz 4: Corvette Grand Sport

Die 750 PS starken Champ Cars aus der IndyCar-Serie brauchen auch ein pfeilschnelles Safety-Car. Die Wahl ist auf die Corvette Grand Sport gefallen, die mit 466 PS zwar nicht mit den Rennautos mithalten kann, mit einem frei saugenden V8 und einer hinreißenden Form trotzdem den Geschmack der Fans trifft.

Wie auch in der NASCAR heißt der Safety-Car-Fahrer Jeff Gordon.

Wie auch in der NASCAR heißt der Safety-Car-Fahrer Jeff Gordon.

Platz 3: Mercedes AMG GTs

Das in unseren Breitengraden vermutlich bekannteste Safety-Car fährt in der Formel 1 unter der kundigen Hand von Bernd Mayländer. Seit mittlerweile 17 Jahren führt er das Feld unter gelber Flagge an und fuhr so schon vor Legenden wie Schumacher, Alonso, Montoya und Häkkinen. Seit 1996 liefert Mercedes die Safety-Cars der Formel 1, seit 2015 ist es der AMG GTs. Mit 522 PS ist er zwar sehr kräftig, den bis zu 1000 PS starken Formelboliden aber hoffnungslos unterlegen.

Traditionell in silber: Das Formel 1 Safety-Car.

Traditionell in silber: Das Formel 1 Safety-Car.

Platz 2: Audi R8 V10 plus

5,2 Liter V10, frei saugend mit 610 PS. Fabewerte für einen Sportwagen, erst recht wenn er im Falle einer gelben Flagge die 24 Stunden von Le Mans anführen darf. Der herrliche Klang des Motors betört dabei nicht nur die hinterherfahrenden Rennfahrer sondern auch die Zuschauer. Der heckbetonte Allradantrieb sorgt nicht nur für Traktion, er lässt den R8 auch ganz wunderbar driften.

Safety- und Medical-Cars kommen von Audi.

Alles aus einer Hand: Safety- und Medical-Cars kommen von Audi.

Platz 1: Lamborghini Huracan

Bei den Blancpain GT Series fahren Kaliber wie Ferrari, Lamborghini, Bentley und Mclaren um die Wette. Um in solch einem Umfeld als Safety-Car nicht unterzugehen, muss man ja quasi mitziehen. Gesagt-Getan, Lamborghini Huracan mit Lichtleiste am Dach ausgestattet und ab die Post. Den Huracan selbst kann man mit ein paar Worten beschreiben: Brutal, Laut, Pfeilschnell und richtig Aggressiv.

Der Motor ist ähnlich dem des zweitplatzierten Audi R8. Das Auto drumherum aber viel brachialer.

Der Motor ist ähnlich dem des zweitplatzierten Audi R8. Das Auto drumherum aber viel brachialer.

Einerseits kann man die Fahrer der Safety-Cars bemitleiden. Werden sie doch nie auf einem Siegerpodest stehen, den Medienrummel um sich genießen oder wegen ihrer Leistung gelobt und gewürdigt werden. Was man allerdings nie vergessen darf: Kommen sie auf die Strecke, sind sie immer Erster.