Die Investitionen in Startups und Technologieunternehmen aus der Auto- und Mobilitätsbranche ist aktuell auf absolutem Höhenflug. Projekte in Richtung E-Mobilität, autonomes Fahren, Carsharing und/oder Konnektivität haben seit 2010 satten 111 Milliarden Dollar an Investitionen lukrieren können. Im vergangenen Jahr allein waren es satte 31 Milliarden Dollar – so die Unternehmensberatung McKinsey & Company, die für die Erhebung dieser Zahl mehr als 1000 Transaktionen der Auto- und Mobilitätsbranche analysiert hat.
Dabei wird aber nicht in immer mehr Projekte investiert, sondern einfach mehr in die einzelnen Projekte. Betrug die durchschnittliche Investitionssumme 2010 noch 4,5 Millionen Dollar, sind es 2017 bereits 15,8 Millionen. Interessant dabei: Die alteingesessene Autobranche in Form von Herstellern und Zulieferern spielt hier nur eine untergeordnete Rolle. Von ihr stammen bloß sechs Prozent der Gesamtsumme. Ganze 50 Prozent kommen hingegen von Private-Equity-Gesellschaften, 25 Prozent von Hardware-Herstellern und weitere 19 von Software-Unternehmen.
Ebenso spannend wie die Frage woher das Geld kommt ist freilich die, wo es hin fließt. Auch hierauf hat McKinsey eine Antwort: Der Großteil – nämlich fast ein Drittel der Gesamtsumme – floss in junge Unternehmen die im Bereich Carsharing aktiv sind; 35,5 Milliarden Dollar waren es. 24,1 Milliarde ging wiederum an Anbieter von Technologien für selbstfahrende Autos, 15,4 Milliarden flossen in Firmen die sich mit dem Thema User-Interfaces auseinandersetzen.
Das Fazit von Andreas Tschiesner, Leiter der europäischen Automobilberatung von McKinsey:
„Traditionelle Autohersteller und Zulieferer müssen aufpassen, dass sie ihren Technologievorsprung nicht an neue Konkurrenten verlieren, die aggressiv in junge Unternehmen investieren und so Zugriff auf innovative Technik, Ideen und Talente bekommen”