Abgas-Skandal bei Mercedes: Rückruf von rund 700.000 Autos angeordnet // UPDATE

21. August 2018
Keine Kommentare
4.397 Views
Aktuelles

Schon im Juni war erstmals die Rede davon, dass auch Daimler wegen unzulässiger Abschaltvorrichtungen in der Abgasreinigung einige Autos von Mercedes zurückrufen wird müssen. Nun wurden, laut einem Bericht des Spiegel, von seiten des deutschen Kraftfahrtbundesamtes Nägel mit Köpfen gemacht. Zumindest ist jetzt aber anstatt der ursprünglich genannten 774.000 Autos “nur noch” von 690.000 Autos die Rede. Betroffen sind unter anderem diverse Varianten mit Diesel-Motor der C-, E- und S-Klasse sowie der SUVs GLC, GLE und GLS.

Als Begründung nannte das Ministerium, dass es durch die eingebauten Einrichtungen im Betrieb der Fahrzeuge zu erhöhten Stickoxid-Emissionen (NOx) kommen könnte. Daher muss Daimler die unzulässige Software entfernen. Daimler wiederum betonte, dass man mit den Behörden kooperieren würde, hält aber nach wie vor daran fest dass die besagte Software ihrer Meinung nach nicht illegal ist und will deshalb noch eine rechtliche Klärung anstreben.

Wie viele Autos nun in Österreich genau betroffen sind, ist noch nicht bekannt. In Deutschland ist nun von 280.000 statt der im Juni genannten 238.000 die Rede. Also trotz gesunkener Gesamtzahl von mehr als vorher. Allerdings war damals auch noch nicht die Rede davon, dass auch autos der E- und S-Serien bzw. derer SUV-Ableger betroffen sein würden.

Wir haben bei Mercedes Benz Österreich nachgefragt und melden uns, sobald es Neuigkeiten gibt. Damals – wir haben berichtet – war von 18.000 Autos die Rede, wobei Mercedes Österreich meinte:

„Ein Großteil der von dem Rückruf betroffenen Fahrzeuge war bereits in der freiwilligen Servicemaßnahme eingeplant“

// UPDATE: 21.08.2018 / 13:12 Uhr

Mercedes Benz Österreich hat umfangreich auf unsere Anfrage geantwortet. Die Kernaussagen:

  • Die vom Spiegel kommunizierten Zahlen stimmen nicht – Daimler wird auf Anordnung des KBA einen verpflichtenden Rückruf für insgesamt rund 700.000 Fahrzeuge in Europa durchführen. Davon entfallen rund 280.000 auf Deutschland. So, wie bereits im Juni berichtet.
  • Richtig ist hingegen, dass Daimler gegen den KBA-Bescheid Widerspruch einlegt, um Klarheit in einer überaus komplexen Sache zu erlangen.
  • Unabhängig davon wird Daimler auch weiterhin vollumfänglich mit den Behörden kooperieren
  • weitere, detaillierte Informationen zum Rückruf finden sich auf dieser Website: https://www.daimler.com/innovation/diesel/rueckruf-faq.html

Eine Zahl, wie viele Autos in Österreich betroffen sind nannte man uns nicht.