VW Passat Facelift vorgestellt

6. Februar 2019
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Aktuelles

Der VW Passat hat zuletzt ziemlich geschwächelt. Mit 3.016 verkauften Stück im Jahr 2018 liegt er zwar immer noch ein gutes Stück vor der Mittelklasse-Konkurrenz aus anderen Häusern, spielt VW-intern aber nicht mal mehr die zweite, sondern nur mehr die achte Geige. Nun aber soll es wieder bergauf gehen mit den Verkaufszahlen – das Facelift soll es richten. Das Timing ist gut, immerhin ist auch der Mitbewerb – allen voran erst unlängst der Ford Mondeo – auf Stand der Zeit gebracht worden.

VW selbst spricht von einem “Update” – und das nicht ohne Grund. Während sich äußerlich nur sehr wenig getan hat (neue Leuchten, andere Front- und Heckschürzen, frische Farben sowie Felgen und der “Passat”-Schriftzug ist hinten in die Mitte der Heckklappe gewandert), wurde vor allem elektronisch so einiges umgebaut. Die Kurzfassung im O-Ton von Volkswagen:

  • „Travel Assist“ als Weltpremiere: Passat wird als erster Volkswagen teilautomatisiert mit Reisegeschwindigkeit (0-210 km/h) fahren
  • IQ.DRIVE: Neuer Passat startet mit aktuell größter Ausbaustufe von IQ.DRIVE – der neuen Dachmarke für Assistenzsysteme
  • IQ.LIGHT: Als erstes Modell nach dem neuen Touareg wird auch der Passat mit „IQ.LIGHT – LED-Matrixscheinwerfern“ angeboten
  • Kapazitives Lenkrad: Als neue Schnittstelle zum Fahrer reagiert das erste kapazitive Lenkrad von Volkswagen auf Berührung
  • MIB3 geht ins Netz: Systeme des neuen Modularen Infotainmentbaukasten mit fest integrierter SIM-Card debütieren im Passat
  • „We Connect“: Infotainment holt Streaming-Dienste, Web-Radio, Web-App-Technologie und natürliche Sprachsteuerung an Bord
  • „We Connect Fleet“: Digitales Fahrtenbuch, Verbrauchsmonitoring und Wartungsmanagement sparen im Fuhrpark Zeit und Geld
  • Offen für neue Partner: Integration von neuen Services wie „We Deliver“ und „We Park“ öffnet Fenster in die Zukunft der Mobilität
  • „Digital Cockpit“: Neue Generation digitaler Instrumente kann mit nur einer Taste über das Lenkrad konfiguriert werden

Der Passat wurde also vernetzter, schlauer und hochtechnisierter. Seine nach wie vor wichtige Rolle innerhalb des Konzerns wird dabei vor allem dadurch deutlich, dass just er und dieses Facelift auserkoren wurde neue Markennamen und Technologien einzuführen – die ganzen “IQ.”-Bereiche.

 

Auch unter der Haube wurde nachgebessert. Vor allem beim GTE – also dem Plug-in Hybrid. Seine E-Reichweite liegt jetzt bei 55km nach WLTP (70 nach NEFZ). Erreicht wurde das über eine größere Batterie (jetzt 13,0 kWh statt bisher 9,9). Zudem wurde die Arbeitsweise und Konfigurierbarkeit des Gespanns aus 1,4 Turbo-Benziner und E-Maschine (218 PS Systemleistung) verbessert. Statt bisher fünf gibt es jetzt nur noch drei Betriebsmodi: E-Mode, GTE und Hybrid (in letztere wurden die früheren Modi Battery Charge und Battery Hold integriert). Geladen werden kann der Akku über das Stromnetz mit maximal 3,6 kW. Schnellladen gibt es also leider nicht. Eine Akkuladung dauert von leer auf voll mindestens vier Stunden.

 

Für Freunde konventioneller Antriebe gibt es aber freilich auch die noch – sogar einen ganz neuen: den 2.0 TDI Evo. Er leistet 150 PS, produziert 10 g/km weniger CO2 als sein direkter Vorgänger-Motor und gilt – so VW – als Vorreiter einer neuen Dieselmotoren-Generation. Wir hoffen, dass VW damit die aktuelle Kraftlosigkeit ihrer Dieselmotoren im unteren Drehzahlbereich ausmerzen konnte. Zum weiteren Antriebsspektrum gehören drei Benziner (TSI) mit 110 kW / 150 PS, 140 kW / 190 PS und 200 kW / 272 PS sowie drei Diesel (TDI); letztere entwickeln 88 kW / 120 PS, 140 kW / 190 PS und 176 kW / 240 PS. Alle TSI- und TDI-Antriebe erfüllen die Abgasnorm Euro 6d-TEMP. Generell ist zudem jeder neue Passat – ganz gleich ob Benziner oder Diesel – mit einem Partikelfilter ausgestattet.

Der Verkauf des neuen Passat – das Facelift betrifft übrigens Limousine, Kombi und Alltrack, versteht sich – beginnt im Mai. Offizielle Preis- und Auslieferungsinfos für Österreich fehlen noch.