Test: Mercedes B 200 d

8. August 2019
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Tests

FAHRZEUGDATEN

Marke:Mercedes Benz
Klasse:Van
Antrieb:Vorderrad
Treibstoff:Diesel
Leistung:150 PS
Testverbrauch:5,,7 l/100km
Modelljahr:2019
Grundpreis:35.922 Euro

So praktisch wie immer, so chic wie noch nie.“ ­Britta Seeger ist Vertriebs-Vorstand bei Mercedes und naturgemäß begeistert von der neuen B-Klasse. Im Vergleich zum Vorgänger wirkt die dritte Generation des Familienvans tatsächlich eleganter, doch es gibt optisch spannendere Autos im Segment, da braucht man nur nach Frankreich schielen.

Bei der Innenraum-Gestaltung hingegen, da lässt der neue B alle anderen in der Klasse alt aus­sehen, nicht nur mit seiner Sprachsteuerung à la Alexa. Vor allem wer bei gewissen Extras hingebungsvoll zulangt, generiert ein Cockpit wie ein Luxus­apartment, sogar Holz-Dekor ist mög­lich oder eben Carbon-Look wie bei unserem „AMG Line“-Testwagen.

So praktisch wie immer? Na ja, nicht ganz. Obwohl der B in der Länge um sechs Zenti­meter zulegte, schrumpfte das Grundvolumen des Kofferraums um 30 Liter. Die Option „verschiebbare Rückbank“ gibt es erst ab Sommer, dafür sind die Lehnen jetzt 2:1:2 geteilt. Mehr Platz für Passagiere gibt es auch nicht, im Ge­genteil, die Kopffreiheit ist jetzt sogar etwas geringer.

Beim Fahren macht der B dafür alles wieder gut, zumal mit dem mittleren Diesel. Der neue Zweiliter-Motor ist schon Euro- 6d-fit und verfügt bereits über das Acht­gang-Doppelkupplungs­getriebe, welches das satte Drehmoment praktisch vom Leerlauf weg ausnutzt und früh hochschaltet.

Bei der „AMG Line“ ist das Fahrwerk etwas tiefergelegt, aber immer noch mit dem Attribut „Komfort“ versehen, dazu gibt es die gelungenere Direktlenkung. Allein die Traktion könnte besser sein, vor allem auf Nässe. Doch ausgerechnet den Diesel-Versionen verwehrt Mercedes die Option Allradantrieb – im Ge­gensatz zu Haupt­konkurrent BMW beim Pendant 2er Active Tourer.

BMW ist ein gutes Stichwort: Billig ist die B-Klasse natürlich nicht, aber das kannte man schon vom Vorgänger. Vor allem, weil viele verführerische Extras in der Auf­preisliste locken. Ärgerlich, weil unverständlich und teilweise umständlich: dass man­che davon an den Kauf anderer Optionen gebunden sind. So ist etwa der durchaus sinnvollere größere Tank nur bei einer der drei Ausstattungslinien „Style“, „Progressive“ und „AMG“ mit dabei – zu der allerdings wohl jeder Kunde greifen wird, weil die Preisvorteile auf der Hand liegen.

Unser gut ausgestatteter Testwagen brachte es in Summe jeden­falls auf ziemlich genau 50.000 Euro Listenpreis, was das durchschnittliche Familien­budget doch arg strapaziert. Van schon luxuriös, dann kostet es leider auch entsprechend.

Motor & Getriebe – Praktisch ohne Turboloch legt der kultivierte Zweiliter-Diesel los, das achtgängige Doppelkupplungs-Getriebe schaltet weich und flott und vor allem früh hoch, beim Rangieren zeigt es sich feinfühlig genug.

Fahrwerk & Traktion – Das optionale „Komfortfahrwerk mit Tieferlegung“ schafft einen feinen Kom­pro­miss aus Sportlichkeit und guter Federung bei rela­tiv wenig Wank-Neigung. Gerin­ge Last­wechsel-Reaktionen in flotten Kurven. Traktion bisweilen kein Hit (vor allem bei Näs­­se), Allrad gibt es für die Diesel-Varianten unverständlicherweise nicht. Die optionale Direktlenkung macht ihre Sache gut. Top-Bremsen.

Cockpit & Bedienung – 1A-Sitzposition, Bedienung der Sekundär-Funktionen über ausgeklügelte Sprach­steuerung, Touchpad, Touchscreen oder fummelige Lenkrad-Tasten. Vordersessel serienmäßig mit verstell­barer Schenkelauflage, die optionalen Sportsitze le­gen noch ­etwas mehr Seitenhalt drauf. Navigationsystem gegen Aufpreis mit Abbiegepfeil-Ein­blen­dun­gen im Echtzeitbild. Viele Ablagen, seri­enmäßig kleiner Tank.

Innen- & Kofferraum – Genug Platz für Passagiere & Gepäck – dank doppeltem Lade­boden ebene Flä­che auch nach Umlegen der (neigungsverstellbaren) 2:1:2-Fondlehnen. Spanngurt, Klein­zeugfächer und Verzurrösen Serie, Trenn-Netz gegen 192 Euro extra, Auf­preis ­kostet auch die (sensorgesteuerte) E-Heckklappe. Umleg­bare Beifah­rer­sitz-Lehne nur bei optionalen E-Sitzen.

Dran & Drin – Magere Serien-Mitgift, eine der drei Ausstattungs-Linien als ­Basis-Aufrüstung ist eigentlich Pflicht, inkludieren sie doch alle für den Wiederverkauf wichtige Extras. Generell viele Optionen zu haben. Nicht mit Schaltgetriebe lieferbar. Solide Verarbeitung, hochwertige Materialien. 

Schutz & Sicherheit – Volles Airbag-Programm inklusive Kniepolster für den Fahrer. Einige elektronische Sicherheitssysteme Serie, die volle Latte spielt’s gegen Aufpreis – und in der Optionen-Liste finden sich so­­gar Seitenairbags hinten. Spurhalte- und Notbrems-Assistent bis­wei­­len hypernervös und ruppig.

Sauber & Grün – Die optimistische Werksangabe ist bei weitem nicht zu erreichen, Schuld ­daran tragen auch die gro­­ßen Räder des Testwagens. Absolut gesehen jedoch braver Verbrauch, dazu ist der Motor schon Euro 6d-zertifiziert.

Preis & Kosten – Der BMW 2er Active Tourer ist mit Automatik teurer, etwas billi­ger bilanziert der VW Golf Sportsvan, spürbar günstiger etwa Ford C-Max oder Renault Scénic. Fein: vier Jahre Garantie. Vermutlich gute Werthaltung. Jahres-Service Pflicht.

In der Widescreen-Ver­sion schmücken das Cockpit zwei 10,25-Zoll-Mo­nitore, der rechte ist stets ein Touchscreen. Rote Ziernähte, Carbonlook-Dekor sowie abgeflachtes Lenkrad verraten die AMG Line.

[vc_row][vc_column][vc_column_text]So praktisch wie immer, so chic wie noch nie.“ ­Britta Seeger ist Vertriebs-Vorstand bei Mercedes und naturgemäß begeistert von der neuen B-Klasse. Im Vergleich zum Vorgänger wirkt die dritte Generation des Familienvans tatsächlich eleganter, doch es gibt optisch spannendere Autos im Segment, da braucht man nur nach Frankreich schielen. Bei der Innenraum-Gestaltung hingegen, da lässt der neue B alle anderen in der Klasse alt aus­sehen, nicht nur mit seiner Sprachsteuerung à la Alexa. Vor allem wer bei gewissen Extras hingebungsvoll zulangt, generiert ein Cockpit wie ein Luxus­apartment, sogar Holz-Dekor ist mög­lich oder eben Carbon-Look wie bei unserem „AMG Line“-Testwagen. So praktisch wie immer? Na ja, nicht ganz. Obwohl der B in der Länge um sechs Zenti­meter zulegte, schrumpfte das Grundvolumen des Kofferraums um 30 Liter. Die Option „verschiebbare Rückbank“ gibt es erst ab Sommer, dafür sind die Lehnen jetzt 2:1:2 geteilt. Mehr Platz für Passagiere gibt es auch nicht, im Ge­genteil, die Kopffreiheit ist jetzt sogar etwas geringer. Beim Fahren macht der B dafür alles wieder gut, zumal mit dem mittleren Diesel. Der neue Zweiliter-Motor ist schon Euro- 6d-fit und verfügt bereits über das Acht­gang-Doppelkupplungs­getriebe, welches das satte Drehmoment praktisch vom Leerlauf weg ausnutzt und früh hochschaltet. Bei der „AMG Line“ ist das Fahrwerk etwas tiefergelegt, aber immer noch mit dem Attribut „Komfort“ versehen, dazu gibt es die gelungenere Direktlenkung. Allein die Traktion könnte besser sein, vor allem auf Nässe. Doch ausgerechnet den Diesel-Versionen verwehrt Mercedes die Option Allradantrieb – im Ge­gensatz zu Haupt­konkurrent BMW beim Pendant 2er Active Tourer. BMW ist ein gutes Stichwort: Billig ist die B-Klasse natürlich nicht, aber das kannte man schon vom Vorgänger. Vor allem, weil viele verführerische Extras in der Auf­preisliste locken. Ärgerlich, weil unverständlich und teilweise umständlich: dass man­che davon an den Kauf anderer Optionen gebunden sind. So ist etwa der durchaus sinnvollere größere Tank nur bei einer der drei Ausstattungslinien „Style“, „Progressive“ und „AMG“ mit dabei – zu der allerdings wohl jeder Kunde greifen wird, weil die Preisvorteile auf der Hand liegen. Unser gut ausgestatteter Testwagen brachte es in Summe jeden­falls auf ziemlich genau 50.000 Euro Listenpreis, was das durchschnittliche Familien­budget doch arg strapaziert. Van schon luxuriös, dann kostet es leider auch entsprechend.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width="1/2" css=".vc_custom_1446571503268{padding-top: 5px !important;}"][vc_column_text el_class="testkategorien"]Motor & Getriebe - Praktisch ohne Turboloch legt der kultivierte Zweiliter-Diesel los, das achtgängige Doppelkupplungs-Getriebe schaltet weich und flott und vor allem früh hoch, beim Rangieren zeigt es sich feinfühlig genug. Fahrwerk & Traktion - Das optionale „Komfortfahrwerk mit Tieferlegung“ schafft einen feinen Kom­pro­miss aus Sportlichkeit und guter Federung bei rela­tiv wenig Wank-Neigung. Gerin­ge Last­wechsel-Reaktionen in flotten Kurven. Traktion bisweilen kein Hit (vor allem bei Näs­­se), Allrad gibt es für die Diesel-Varianten unverständlicherweise nicht. Die optionale Direktlenkung macht ihre Sache gut. Top-Bremsen. Cockpit & Bedienung - 1A-Sitzposition, Bedienung der Sekundär-Funktionen über ausgeklügelte Sprach­steuerung, Touchpad, Touchscreen oder fummelige Lenkrad-Tasten. Vordersessel serienmäßig mit verstell­barer Schenkelauflage, die optionalen Sportsitze le­gen noch ­etwas mehr Seitenhalt drauf. Navigationsystem gegen Aufpreis mit Abbiegepfeil-Ein­blen­dun­gen im Echtzeitbild. Viele Ablagen, seri­enmäßig kleiner Tank. Innen- & Kofferraum - Genug Platz für Passagiere & Gepäck – dank doppeltem Lade­boden ebene Flä­che auch…

7.5

FAZIT

Volles Verwöhn-Programm für finanzstarke Familien.

Motor & Getriebe
Fahrwerk & Traktion
Cockpit & Bedienung
Innen- & Kofferraum
Dran & Drin
Schutz & Sicherheit
Sauber & Grün
Preis & Kosten
User-Wertung : 3.33 ( 5 Stimmen)
8

R4, 16V, Turbo, 1950 ccm, 150 PS (110 kW) bei 3400–4400/min, max. Drehmoment 320 Nm bei 1400–3200/min, Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe, Vorderradantrieb, Scheiben­bremsen v/h (v bel.), L/B/H 4419/1796/1562 mm, Radstand 2729 mm, 5 Sitze, Wende­kreis 11,0 m (Karosserie), Reifendim. 205/60 R 16 (Testwagen-Bereifung Han­kook Ven­tus S1 Evo 225/45 R 18), Tankinhalt 43 (a.W. 51) l (AdBlue: 24 l), Reich­weite 755 km, Koffer­raum­volu­men 445–1530 l, Leergewicht 1460 kg, zul. Gesamt­ge­wicht 2055 kg, max. Anh.-Last 1600 kg, 0–100 km/h 8,3 sec, Spitze 219 km/h, Steuer (jährl.) € 649,44, Werk­stätten in Österreich 92, Service alle 25.000 km (mind. 1x/Jahr), Norm­verbrauch (Stadt/außerorts/Mix) 5,2/3,7/4,2 l, Testverbrauch 5,7 l Diesel, CO2 (Norm/Test) 112/150 g/km

Front- und vordere Seiten­airbags, durchgehende Kopfairbag-Vor­hänge, Fahrerknie-Airbag, aktiver Spurhalte- und Brems-Assistent, Verkehrs­zeichen-Erkennung, Licht- und Regensensor, Tempomat, Klimaautomatik, LED-Tagfahrlicht und -Heckleuchten, Touchpad in Mittelkonsole, Fahrerlebnis-Schalter, Touchscreen-Radio mit USB-Slots, Bluetooth für Telefon und Audio, heizbare E-Außenspiegel, Multifunk­tions-Lederlenkrad, Wifi-Hotspot, 2:1:2 Umlege-Fondlehnen, Teilkunstledersitze, Rück­fahrkamera etc.

Fond-Seitenairbags € 484,–, Toterwinkel-Warner € 583,–, Radar-Tempomat € 775,–, Fahrerassistenz-Paket (Radar-Tempomat, strecken­basierte Tempo-Anpassung, aktiver Ausweich-, Spurwechsel-, und Notbremsassistent etc.) € 1953,–, Park-Paket (Einpark-Assistent, Parkplatz-Erkennung) € 769,– (Rundum-Kamera dazu € 533,–), SE-Paket (Aluräder, Lederlenkrad, E-Heckklappe etc.) € 1525,–, Style Line (zusätzlich 17 Zoll-Aluräder, 51 Liter-Tank) € 2716,–, el. klappb. Außenspiegel € 471,–, volldigitale Armaturen € 583,–, LED-/Matrix-LED-Scheinwerfer mit autom. Fernlicht € 546,–/ 1073,–, Headup-Display € 1283,–, Lederausstattung € 1798,–, induktives Handyladen € 260,–, Apple CarPlay & Android Audio € 322,–, adaptives Fahrwerk (aufpreisfrei mit Direkt­lenkung) € 1283,–, Panorama-Schiebedach € 1482,–, Sportsitze € 304,–, Holz-Dekor € 335,–, Sitzheizung v € 372,– (inkl. Lüftung € 772,–), E-Fahrersitz samt Lordosenstütze inkl. Memory € 644,– (E-Beifahrersitz inkl. Umlege-Lehne dazu auf Wunsch aufpreis­frei), Multikontursitze € 763,–, Naviga­tion € 713,–, Burmester- Sound € 539,–, Lenk­rad-Heizung € 434,–, Metallic-Lack ab € 763,–, 16/17/18/19 Zoll-Aluräder ab € 260,–/1228,–/1035,–/2585,– etc.