Alles Auto Mai 2020

Editorial

Die Coronakrise ist wie an den meisten Unternehmen auch an uns nicht spurlos vorübergegangen. Einerseits werden in Zeiten von Ausgangsbeschränkung und Home-Office mehr Zeitungen und Magazine gekauft. Andererseits sind die Werbeeinnahmen eingebrochen, denn wer keine Autos verkaufen darf, braucht auch nicht für sie zu werben. Schließ­lich sorgen die gewerblichen An­zeigen bei uns – so wie bei jedem Printmedium dieses Landes – für den Großteil der Ein­nah­men. Im Gegensatz zu anderen Maga­zinen, die bis Sommer überhaupt nicht erscheinen, können wir Ihnen trotzdem eine spannende Mai-Ausgabe liefern. Lediglich die Neu- und Gebrauchtwagen-Preisliste am Ende des Hefts musste diesmal entfallen.

Wir hoffen natürlich, dass sich die Situation mit dem gerade erfolgten Übergang in die „neue Normalität“ verbessern wird – schließlich dürfen jetzt auch große Autohäuser wieder öffnen. Und selbst wenn diese nach wie vor nicht gestürmt werden, mit guter Werbung könnte man Interessenten sicher­lich in die Schauräume locken. In den Pkw-Verkaufslokalen geht es grundsätzlich deutlich weniger beengt zu als etwa in Le­bensmittelge­schäf­ten oder Bau­märkten. Umso un­verständ­li­cher, dass die Regierung die Auto­branche ­derart lang isoliert hat – zumal die Steuerein­na­hmen aus dem Pkw-Ge­schäft, Stich­wort USt und NoVA, gerade in Zeiten großer staatlicher Hilfs­pa­ke­te bitter nötig wären.

Wichtig ist neben der Genesung der Erkrankten, dass die Betriebe möglichst schnell wieder in Richtung Normal­zustand steuern. Von ihnen le­ben unzählige Menschen – auch in der Autobranche. Schließlich besteht die Wirtschaft nicht nur aus Großkonzernen, sondern aus uns allen. 

Wir haben jedenfalls auch in dieser Ausgabe jede Menge Autos für Sie zum Schmökern & Träumen vorgesehen – und hoffentlich auch als Hilfe bei einer etwai­gen Kauf­entscheidung. Ein spannender Vergleichstest, dazu Fahrberichte und Ein­zel­tests sowie zwei interes­sante Oldtimer-Storys finden Sie auch im vorliegenden Mai-Heft. Be­wusst ha­ben wir keine Corona-Sonderausgabe gemacht, das Virus hat ja ohnehin längst die The­menvorherrschaft in der gesam­ten Medien­landschaft über­nom­men. Dennoch be­han­deln wir auf Seite 26 die aktuelle Rabatt-Schlacht im Kfz-Handel. Und gehen auf Seite 24 der Frage nach, was es bedeutet, ein Automobil­werk herun­terzu­fahren. Das wird, wenn Sie diese Zeilen lesen, in den meisten Fällen hoffen­t­lich schon Geschich­te sein.

Enrico Falchetto, Chefredaktion ALLES AUTO