Erster Test: BMW M340i xDrive

14. August 2020
Keine Kommentare
9.270 Views
Aktuelles

Die ein oder anderen “echten” Auto-Fans monieren heutzutage, dass Motoren mit ordentlich Hubraum nicht mehr im Mittelpunkt der Entwicklung stehen, dass alles verweichlicht sei und es überhaupt kaum noch ehrliche Autos gibt. Der M340i xDrive ist hier als eine Art Anti-These zu verstehen, der einiges der hervorgebrachten Argumente mit einem Satz außer Kraft setzt. In der relativ kompakten 3er-Limousine (und auch im ansonsten baugleichen Kombi) findet nämlich nach wie vor ein ausgewachsener Reihensechszylinder mit drei Litern Hubraum und doppelter Turbo-Aufladung Platz. Das nochmals weiter optimierte Aggregat (mit der internen Genenerationen-Bezeichnung B58) leistet in der hier verbauten Ausbaustufe 374 PS und gibt 500 Newtonmeter ab.

 

Während der ersten Ausfahrt wird schnell klar: Mit diesen Leistungsdaten rangiert der M340i in einem Bereich, der als Sweet Spot bezeichnet werden kann – mehr Leistung kann auch der ambitionierteste Sport-Fahrer auf unseren Straßen (und Rennstrecken) nicht nutzen – vor allem nicht im Gesamt-Verhältnis zu einem alltagstauglichen Fahrwerk und regenfesten Reifen. Die Leistungsentfaltung des Sechsenders ist bärenstark und gut dosierbar, der turbinenartige Auspuffklang wird hier und da von frechem Ballern untermalt – sensationell für ein Auto mit Ottopartikelfilter & Co. Der sportlich ausgelegte Allradantrieb und die knackige Automatik sind unzertrennlich mit dem Gesamtpaket M340i verbunden, ebenso ein Sperrdifferenzial an der Hinterachse und standfeste Sport-Bremsen – so legt der M340i die Latte für den bald erscheinenden M3 ziemlich hoch. Nebenbei: Der kommt auch mit (optionaler) Automatik, wahlweise auch mit Allrad und ebenso wunschweise als Kombi.

Der M340i zeigt neben seinen dynamischen Eigenschaften auch mit passabler Ausstattung auf, so sind Sportsitze mit Alcantara/Leder-Bezug, Dreizonen-Klimaautomatik, Einparkhilfe vorne und hinten sowie Navi serienmäßig. Preislich startet der starke Bayer bei halbwegs vertretbaren 69.500 Euro, die Kombiversion “Touring” kostet 2350 Euro mehr.