NoVA für leichte Nutzfahrzeuge: Dumm-Dumm-Geschoß

14. Juni 2021
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Per 1. Juli 2021 tritt die Normverbrauchsabgabe (NoVA) in Österreich auch für leichte Nutzfahrzeuge in Kraft. Bezüglich Pick-ups kann man diesen Schritt noch nachvollziehen, galten die coolen Pritschenwagen doch eher als Steuersparmodell für Freiberufler denn als Lastentiere für Jäger, Förster & Co.

Mit der NoVA-Einführung für Lieferwagen hat Österreichs Regierung allerdings ein wahres „Dumm-Dumm“-Geschoß abgefeuert, das den vorgeblich gewünschten Effekt – die Reduktion des CO2-Ausstoßes – nicht erzielen wird. Denn die einzig mögliche Alternative (Elektro-Lieferwagen) ist noch nicht sehr verbreitet, außerdem leidet sie unter geringen Reichweiten, langen Ladezeiten und trotz Förderung hohen Preisen.

Stattdessen werden verlässlich zwei dumme Effekte eintreten:

Erstens werden zahlreiche Firmen, die ohnehin unter den COVID-Auswirkungen stöhnen, ihre Fuhrparks aufgrund der NoVA-bedingt massiven Preissteigerungen seltener erneuern. Logische Folge: Es bleiben Altfahrzeuge auf den Straßen, die uns neben höherem Verbrauch (CO2) auch mit mehr Schadstoffen (Stickoxide, Rußpartikel) belasten werden.

Zweitens werden jene Unternehmen, die nicht umhin können, Verbrenner-Neufahrzeuge anzuschaffen, diesen Preisnachteil an ihre Kunden weitergeben. Nicht aus Gier, sondern weil sie anders nicht überleben können. Die empfindliche Preiserhöhung für Nutzfahrzeuge wird also im Endeffekt von der Allgemeinheit bezahlt – auch von grünen StammwählerInnen, die dem eigenen Automobil längst abgeschworen haben.

Foto: Daimler