Großer Test: BMW M440i xDrive Cabrio

23. September 2021
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Tests

FAHRZEUGDATEN

Marke:BMW
Klasse:Cabrio/Roadster
Antrieb:Allrad
Treibstoff:Benzin
Leistung:374 PS
Testverbrauch:8,8 l/100km
Modelljahr:2021
Grundpreis:84.175 Euro

Die Aufregung um den allzu massiven Grill des neuen 4er-BMW hat sich etwas gelegt, die Münchner Pressestelle spricht jedenfalls von „einer Frontansicht mit ausdruckstarken und traditionsreichen Akzenten“. Zumindest ersterem kann man zustimmen. Die meisten Autofans sind jedenfalls wenig angetan, und Branchenkenner ohne BMW-Brille verraten hinter vorgehaltener Hand, dass die Verkaufszahlen doch unter den Erwartungen liegen. 

Wie auch immer, jetzt ist nach anfänglichen Technik-Problemen die Cabrio-Version startklar, bei uns im Test gastierte das vorläufige Benziner-Topmodell. 8275 Euro beträgt hier der Aufpreis zum Coupé, in Summe muss man für das M440i xDrive Cabrio mindestens 84.175 Euro hinblättern – ein Openair-Viersitzer vom Premium-Anbieter mit Allradantrieb und potentem Sechszylinder geht halt ins Geld. 

Versöhnlich für Frischluft-Fans: Das 4er Cabrio trägt endlich wieder ein nobles Stoffdach. Genau genommen ist es ein so genanntes Flächenspriegel-Verdeck, es besteht aus steifen Elementen, die mit hochwertigem Textil überzogen sind. 40 Prozent leichter ist die Konstruktion im Vergleich zum Vorgänger, dazu flotter – die zwei Sekunden für Auf oder Zu fallen nicht so sehr ins Gewicht, wohl aber, dass die Prozedur auch während der Fahrt mit bis zu 50 km/h möglich ist statt mit maximal 18. 

Top ist das geschlossene Verdeck auch in Sachen Dämmung, man hat stets das Gefühl, in einem Coupé zu sitzen. Dass die zweite Generation des 4er ­Cabrios insgesamt geräumiger wurde, liegt nicht nur am Dach, sondern vor allem an den deutlich gestiegenen Außenmaßen – 13 Zentimeter sind es in der Länge und immerhin drei in der Breite. Trotz Stoffhauberl stieg somit auch das Gesamtgewicht gegenüber dem Vorgänger leicht.

Alternativ zum M440i gibt es hinterradgetriebene Vierzylinder als Benziner (184 oder 258 PS) und Diesel (190 oder 268 PS, ­jeweils mit Mildhybrid), ab November auch den M440d xDrive mit 340 PS und 700 Nm als kaum langsamere, aber deutlich sparsamere Alternative zu unserem Testwagen. Ganz oben in der ­Palette thront das M4 Cabrio mit 510 PS, in nur 3,7 Sekunden soll es den Allradler aus dem Stand auf Tempo 100 reißen.

Doch gerade für ein Genuss-Cabrio bietet schon der 440er mehr als genug Punch, dank optionalem Adaptiv-Fahrwerk ist der Frischluft-Vierer zudem erstaunlich komfortabel – selbst in den Sport-Modi. Die drängen sich auch ob des besseren Motorsounds auf. Wenn man schon in einem derart sportlichen und teuren Cabrio sitzt, möchte man seine sechs Häferln schließlich auch hören – und gehört wissen.

Motor & Getriebe – Kultivierter Sechszylinder, viel Punch schon bei tiefen Touren auch dank Mildhybrid (immer wieder Segeln, Motor-Abschalten bereits unter 15 km/h), dazu durchaus drehfreudig. Tadellos agierende Achtgang-Automatik, sogar in den Sport-Modi alltagstauglich – dann entlässt der serienmäßige Sportauspuff gepflegt-dynamische Töne. 

Fahrwerk & Traktion – Mit dem Adaptiv-Fahrwerk um nur 606 Euro selbst in den Sport-Modi genug Komfort. Agiles Handling über variable Sportlenkung (Serie), keine Tücken im Grenzbereich – leichte Power-Drifts beim Herausbeschleunigen aus Kurven möglich. ­Top-Traktion dank Allrad und Hinterachs-Sperrdifferenzial. Sehr gute Bremsanlage.

Bedienung & Multimedia – Gute Sitzposition, optimal ablesbare Digital-Instrumente mit etwas Konfigurations-Spielraum. Weitgehend ärgerfreie Bedienung über Touchscreen, Dreh-und-Drück-Regler oder (gute) Sprachsteu­erung. Kabelloses Handyladen kostet 492 Euro extra, die Smartphone-Integration (jetzt auch mit Android Auto) ist aufpreisfrei an Bord. Fein: Gurtbringer, genug Ablagen, Auto Hold-Funktion der E-Parkbremse, im Fond USB-Slots und eigene Klima­steuerung.

Auf & Zu – Flottes, top gedämmtes Stoffverdeck, Dach-Bewegung während der Fahrt bis 50 km/h möglich sowie optional auch via Fernbedienung. Gegen Aufpreis: Windschott (366 Euro, gut im Kofferraum zu verstauen) und Nackenwärmer (553 Euro, geht mit der Kopfstützenhöhe mit, könnte aber wirkungsvoller sein). Plus: Zentralschalter für die Fensterheber, sehr hohe Karosserie-Steifigkeit.

Innen- & Kofferraum – Viel Platz vorne, im Fond stört die nach außen hin beengte Ell­bogen- und Schulterfreiheit. Kofferraum bei geschlossenem Dach groß genug (15 Liter mehr als beim Vorgänger, bei offenem ­Verdeck lautet das Plus sogar 80 Liter), serienmäßiges Durchladesystem (Ski-Durchreiche oder im Ganzen umlegbare Fondlehne, dann 55 x 30 Zentimeter große Öffnung). Ladekante ausreichend tief, 12V-Steckdose und Kleinzeugfächer im Gepäckabteil. 

Dran & Drin – Herzeigbare Ausstattung (Leder, E-Sitze, Navigation, Rückfahr­kamera, Sitzheizung vorne etc.), unter den vielen Extras ist das ­Österreich-Paket eigentlich ein Muss. Hochwertige Materialien, saubere und solide Verarbeitung. Als alternative Verdeckfarbe gibt es nur Anthrazit mit Metallic-Schimmer um 300 Euro extra.

Schutz & Sicherheit – Nicht erwähnenswertes Airbag-Aufkommen, auch in Sachen Assistenzsysteme ist nur das Notwendigste an Bord – alles andere bis hin zum teilautonomen Fahren muss man nachkaufen, am besten über die „Driving Assistant“-Pakete.

Preis & Kosten – Die Cabrio-Versionen des Audi S5 und das Mercedes C 43 AMG sind rund 5000 bzw. 4000 Euro teurer – in dieser Liga fast vernach­lässigbar. Kein Hit bei BMW: die nur zweijährige Gewährleistung. Absolut vertretbarer Verbrauch. Ausreichend heimische Markenstützpunkte, lange Service-Intervalle. Angesichts der hohen PS-Leistung wohl ebensolcher Wertverlust.

Hochwertiges und ergonomisch durchdachtes Cockpit im 3er-Stil, Lederpolsterung ist beim M440i serienmäßig

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Die Aufregung um den allzu massiven Grill des neuen 4er-BMW hat sich etwas gelegt, die Münchner Pressestelle spricht jedenfalls von „einer Frontansicht mit ausdruckstarken und traditionsreichen Akzenten“. Zumindest ersterem kann man zustimmen. Die meisten Autofans sind jedenfalls wenig angetan, und Branchenkenner ohne BMW-Brille verraten hinter vorgehaltener Hand, dass die Verkaufszahlen doch unter den Erwartungen liegen.  Wie auch immer, jetzt ist nach anfänglichen Technik-Problemen die Cabrio-Version startklar, bei uns im Test gastierte das vorläufige Benziner-Topmodell. 8275 Euro beträgt hier der Aufpreis zum Coupé, in Summe muss man für das M440i xDrive Cabrio mindestens 84.175 Euro hinblättern – ein Openair-Viersitzer vom Premium-Anbieter mit Allradantrieb und potentem Sechszylinder geht halt ins Geld.  Versöhnlich für Frischluft-Fans: Das 4er Cabrio trägt endlich wieder ein nobles Stoffdach. Genau genommen ist es ein so genanntes Flächenspriegel-Verdeck, es besteht aus steifen Elementen, die mit hochwertigem Textil überzogen sind. 40 Prozent leichter ist die Konstruktion im Vergleich zum Vorgänger, dazu flotter – die zwei Sekunden für Auf oder Zu fallen nicht so sehr ins Gewicht, wohl aber, dass die Prozedur auch während der Fahrt mit bis zu 50 km/h möglich ist statt mit maximal 18.  Top ist das geschlossene Verdeck auch in Sachen Dämmung, man hat stets das Gefühl, in einem Coupé zu sitzen. Dass die zweite Generation des 4er ­Cabrios insgesamt geräumiger wurde, liegt nicht nur am Dach, sondern vor allem an den deutlich gestiegenen Außenmaßen – 13 Zentimeter sind es in der Länge und immerhin drei in der Breite. Trotz Stoffhauberl stieg somit auch das Gesamtgewicht gegenüber dem Vorgänger leicht. Alternativ zum M440i gibt es hinterradgetriebene Vierzylinder als Benziner (184 oder 258 PS) und Diesel (190 oder 268 PS, ­jeweils mit Mildhybrid), ab November auch den M440d xDrive mit 340 PS und 700 Nm als kaum langsamere, aber deutlich sparsamere Alternative zu unserem Testwagen. Ganz oben in der ­Palette thront das M4 Cabrio mit 510 PS, in nur 3,7 Sekunden soll es den Allradler aus dem Stand auf Tempo 100 reißen. Doch gerade für ein Genuss-Cabrio bietet schon der 440er mehr als genug Punch, dank optionalem Adaptiv-Fahrwerk ist der Frischluft-Vierer zudem erstaunlich komfortabel – selbst in den Sport-Modi. Die drängen sich auch ob des besseren Motorsounds auf. Wenn man schon in einem derart sportlichen und teuren Cabrio sitzt, möchte man seine sechs Häferln schließlich auch hören – und gehört wissen.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width="1/2" css=".vc_custom_1446571503268{padding-top: 5px !important;}"][vc_column_text el_class="testkategorien"]Motor & Getriebe - Kultivierter Sechszylinder, viel Punch schon bei tiefen Touren auch dank Mildhybrid (immer wieder Segeln, Motor-Abschalten bereits unter 15 km/h), dazu durchaus drehfreudig. Tadellos agierende Achtgang-Automatik, sogar in den Sport-Modi alltagstauglich – dann entlässt der serienmäßige Sportauspuff gepflegt-dynamische Töne.  Fahrwerk & Traktion - Mit dem Adaptiv-Fahrwerk um nur 606 Euro selbst in den Sport-Modi genug Komfort. Agiles Handling über variable Sportlenkung (Serie), keine Tücken im Grenzbereich – leichte Power-Drifts beim Herausbeschleunigen aus Kurven möglich. ­Top-Traktion dank Allrad und Hinterachs-Sperrdifferenzial. Sehr gute Bremsanlage. Bedienung & Multimedia - Gute Sitzposition, optimal ablesbare Digital-Instrumente mit etwas Konfigurations-Spielraum. Weitgehend ärgerfreie Bedienung über Touchscreen, Dreh-und-Drück-Regler oder (gute) Sprachsteu­erung. Kabelloses Handyladen kostet 492 Euro extra, die Smartphone-Integration (jetzt…

8.8

FAZIT

Teures Genuss-Cabrio, gelungene Kombination aus Sport & Komfort.

Motor & Getriebe
Fahrwerk & Traktion
Bedienung & Multimedia
Auf & Zu
Innen- & Kofferraum
Dran & Drin
Schutz & Sicherheit
Preis & Kosten
User-Wertung : Keine Bewertungen bisher!
9

R6, 24V, Turbo, 2998 ccm, 374 PS (275 kW) bei 5500–6500/min, max. Drehmoment 500 Nm bei 1900–5000/min, 48V-Mildhybrid, E-Motor 11 PS (8 kW), Achtgang-Automatik, Allradantrieb, Scheibenbremsen v/h (bel.), L/B/H 4770/1852/1394 mm, Radstand 2851 mm, 4 Sitze, Wendekreis 12,0 m, Reifendimension v 225/45 R 18, h 255/40 R 18 (Testwagen-Bereifung v 225/40 R 19, h 255/35 R 19), Tankinhalt 59 l, Reichweite 670 km, Kofferraumvolumen 300/385 l, Leergewicht (EU) 1965 kg, zul. Gesamtgewicht 2390 kg, max. Anh.-Last 1800 kg, 0–100 km/h 4,9 sec, Spitze 250 km/h, Steuer (jährl.) € 2384,64, Werkstätten in Österreich 66, Service verschleißabhängig (mind. alle 2 Jahre), WLTP-Normverbrauch kombiniert 7,8 l, Testverbrauch 8,8 l ROZ 95, CO2 (Norm/Test) 177/202 g/km

sechs Airbags, Notbrems­assistent mit Fußgänger-Erkennung, Spurhalte-Assistent, Tempomat, Verkehrszeichen-Erkennung, LED-Scheinwerfer, Licht- u. Regensensor, vollautomatisches Stoffverdeck, digitale Instrumente, Einparkautomatik, Rückfahrkamera, el. verstell- und heizbare Sportsitze mit Memory, E-Parkbremse mit Auto Hold, Dreizonen-Klima­automatik, Lederpolsterung, Multimediasystem mit 10,25 Zoll-Touchscreen und 6 LS, DAB-Tuner, Navigationssystem, Sportfahrwerk, 18 Zoll-Alu­felgen, FB-Zentralsperre, Alarmanlage etc.

Fernlicht-Assistent € 192,–, Laserlicht € 1512,–, Abstandsregel-Tempomat inkl. Stau­assistent € 504,–, Headup-Display € 1158,–, Driving Assistant (Spurwechsel- und Heckkollisions-Assistent, Querverkehrs-Warner) € 906,–, Driving Assistant Professional (zus. Abstandsregel-Tempomat, Spurführungs-Assistent etc.) € 2322,–, Österreich-Paket (schlüsselloser Zugang, Windschott, Nackenwärmer, induktives Handyladen, WLAN-Hotspot etc.) € 2400,–, Rundum-Kameras € 559,–, HiFi-Sound ab € 384,–, Metalliclack ab € 930,–, Lenkradheizung € 270,–, Sitzklimatisierung € 906,–, Holz-Dekor ab € 150,–, 19 Zoll-Räder ab € 978,– etc.