Großer Test Seat Arona 1.0 EcoTSI FR Austria

19. Januar 2022
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Tests

FAHRZEUGDATEN

Marke:Seat
Klasse:Geländewagen/SUV
Antrieb:Vorderrad
Treibstoff:Benzin
Leistung:95 PS
Testverbrauch:5,9 l/100km
Modelljahr:2022
Grundpreis:21.390 Euro

Ist ein Auto prinzipiell gut, fällt dessen Facelift moderat aus. So auch bei dem seit Herbst 2017 erhältlichen ­City-SUV Seat Arona, der jetzt zum ersten Mal upgedated wurde. Außen gibt es die üblichen Adaptionen am Stoßfänger-­Design, die nur dann auffallen, wenn man die beiden Modell-Generationen direkt nebeneinanderstellt, sowie den neuerdings in Schreibschrift verfassten Namenszug „Arona“ am Heck. Lediglich eine Änderung ist wirklich markant: Die prominent links und rechts vom Kühlergrill sitzenden Nebelscheinwerfer – deren Versetzung wohl primär dazu dient, das Facelift überhaupt erst erkennbar zu machen.

Die Haupt-Intention der Modellpflege lag aber ohnehin nicht im optischen Feintuning, sondern in der technischen Modernisierung: Neben serienmäßigem LED-Licht (das beim Vorgänger noch mit mehr als 750 Euro extra zu bezahlen war) ist auch ein Spurhalte-Warner aufpreisfrei dabei. Gegen Mehrgeld gibt es neuerdings Toterwinkel- und Querverkehrswarner, Verkehrszeichenerkennung, Fernlicht-Assistent sowie diverse Online-Dienste.

Innen fällt sofort der neue Touchscreen auf: Er wurde vergrößert und ein gutes Stück nach oben versetzt, nun befindet er sich im optimalen Sichtfeld. Drehregler haben die Katalanen nicht komplett wegmodernisiert: Für Klima-Bedienung, Radio-Lautstärke und Sendersuche sind sie nach wie vor vorhanden. Letztere beiden fallen jedoch bei Bestellung des Navigationssystems weg, dann wächst der Touchscreen nochmals um ein Zoll, was keinen Platz mehr für die Knöpfchen lässt. 

An die Bestellung des Navi gekoppelt ist auch die neue Sprachsteuerung, die per Codewort „Hola, hola!“ motiviert wird. Weitere Neuheiten: Das Lenkrad erhielt ein paar Tasten mehr, ohne unübersichtlich zu werden, und die auf hübsche Art umgestylten Lüftungs-Auslässe sind per Ambientelicht beleuchtbar.

Unser Testmodell, der „FR Austria“ unterscheidet sich vom „FR“ lediglich durch den satten Preisvorteil von 3600 Euro. Den „FR“ zu nehmen brächte also nichts – außer das imaginäre goldene Spenderabzeichen für den VW-Konzern. Das Sondermodell mit dem „Austria“-Zusatz ist eine auf begrenzte Dauer festgesetzte Marketing-Aktion. Wer die Vorzüge des dynamisch orientierten „Formula Race“ (Sportfahrwerk und -Sitze, 17 Zoll-Felgen, dazu ein paar optische Zutaten) günstiger genießen will, sollte also bald zuschlagen.  

Motor & Getriebe – Der kleine Dreizylinder-Benziner röhrt im Kaltlauf ungeniert, auch bei Betriebstemperatur verleugnet er seine Bauart nicht komplett. Bis auf eine leichte Drehmoment-Schwäche im ­unteren Tourenbereich verrichtet er seine Arbeit durchaus elastisch und spritzig. Beim exakt und kurzwegig schaltbaren, dazu gut abgestuften Getriebe geht der sechste Gang nicht ab.

Fahrwerk & Traktion – Der „FR Austria“ umrundet Kurven mit serienmäßigem Sportfahrwerk und optionalen 18 Zoll-Rädern handlich und präzise, rollt dann aber etwas ruppig ab. Letzteres könnte mit der dynami­schen Dämpfer-Regelung (im Zuge des „Formula-Race-Pakets“ um 435 Euro) entschärft werden, allerdings erst ab 110 PS. Das im Extremfall nachdrückende Heck wird vom ESP sicher im Zaum gehalten. Präzise Lenkung, kräftige Bremsen. Im Rahmen der Möglich­keiten des Frontantriebs – auch dank elektronischer Differenzial­sperre – gute Traktion.

Bedienung & Multimedia – Sehr übersichtlich angeordnete Bedienelemente, auf Wunsch Digital-Armaturen. Top platzierter Touchscreen mit logischer Bedienung. Die Sprachsteuerung springt per Weckruf („Hola, hola!“) verlässlich an, zeigt sich dann aber nicht sonderlich verständnisvoll. Smartphone-Integration und induktives Laden gegen Mehrgeld. Gute Rundumsicht, kompakter Wendekreis. Langstreckentaugliches Sportgestühl mit gutem Seitenhalt.

Innen- & Kofferraum – Vorne wie hinten genießt man enorme Kopffreiheit sowie mehr als genug Ellbogen- und Beinraum. Gute Größe bietet auch der über klassische 2:1-Fondlehnen erweiterbare Kofferraum, dessen Ladekante für einen SUV niedrig liegt. Zweifach ­höhenverstellbarer Boden (damit ebene Ladefläche möglich) mit ­großzügigem Kellerfach. Zahlreiche, vernünftig dimensionierte Ablagen.

Dran & Drin – Der „FR Austria“ legt einen Schwerpunkt auf Dynamik (mit Sportfahrwerk und -Sitzen, elektronischer Differenzialsperre, 17 Zoll-Felgen plus schnittiger gestylten Stoßfängern), die übrige Ausstattung bietet – abgesehen von der Zweizonen-Klimaautomatik – gehobenes Mittelmaß. Recht zahlreiche Extras zu fairen ­Tarifen, besonders in Form von Paketen. Solide Verarbeitung, gefällige Materialien.

Schutz & Sicherheit – Sechs Airbags und ein Spurhalte-Warner sind inzwischen auch in den kleinen Klassen Standard, die diversen zusätzlich erhältli­chen Assistenten heben den Arona aber leicht darüber hinaus.

Preis & Kosten – Der günstige Aktionstarif des „FR Austria“ setzt diesen ausstattungsbereinigt ins preisliche Spitzenfeld der City-SUV. Weitere Kosten-Vorteile: braver Verbrauch, geringe Kfz-Steuer, lange Service-Intervalle, fünf Jahre Garantie, überschaubarer Wertverlust.

Arona-Cockpit: Alles sitzt am rechten Fleck, die Bewegungsfreiheit ist deutlich größer als im technisch eng verwandten Ibiza

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Ist ein Auto prinzipiell gut, fällt dessen Facelift moderat aus. So auch bei dem seit Herbst 2017 erhältlichen ­City-SUV Seat Arona, der jetzt zum ersten Mal upgedated wurde. Außen gibt es die üblichen Adaptionen am Stoßfänger-­Design, die nur dann auffallen, wenn man die beiden Modell-Generationen direkt nebeneinanderstellt, sowie den neuerdings in Schreibschrift verfassten Namenszug „Arona“ am Heck. Lediglich eine Änderung ist wirklich markant: Die prominent links und rechts vom Kühlergrill sitzenden Nebelscheinwerfer – deren Versetzung wohl primär dazu dient, das Facelift überhaupt erst erkennbar zu machen. Die Haupt-Intention der Modellpflege lag aber ohnehin nicht im optischen Feintuning, sondern in der technischen Modernisierung: Neben serienmäßigem LED-Licht (das beim Vorgänger noch mit mehr als 750 Euro extra zu bezahlen war) ist auch ein Spurhalte-Warner aufpreisfrei dabei. Gegen Mehrgeld gibt es neuerdings Toterwinkel- und Querverkehrswarner, Verkehrszeichenerkennung, Fernlicht-Assistent sowie diverse Online-Dienste. Innen fällt sofort der neue Touchscreen auf: Er wurde vergrößert und ein gutes Stück nach oben versetzt, nun befindet er sich im optimalen Sichtfeld. Drehregler haben die Katalanen nicht komplett wegmodernisiert: Für Klima-Bedienung, Radio-Lautstärke und Sendersuche sind sie nach wie vor vorhanden. Letztere beiden fallen jedoch bei Bestellung des Navigationssystems weg, dann wächst der Touchscreen nochmals um ein Zoll, was keinen Platz mehr für die Knöpfchen lässt.  An die Bestellung des Navi gekoppelt ist auch die neue Sprachsteuerung, die per Codewort „Hola, hola!“ motiviert wird. Weitere Neuheiten: Das Lenkrad erhielt ein paar Tasten mehr, ohne unübersichtlich zu werden, und die auf hübsche Art umgestylten Lüftungs-Auslässe sind per Ambientelicht beleuchtbar. Unser Testmodell, der „FR Austria“ unterscheidet sich vom „FR“ lediglich durch den satten Preisvorteil von 3600 Euro. Den „FR“ zu nehmen brächte also nichts – außer das imaginäre goldene Spenderabzeichen für den VW-Konzern. Das Sondermodell mit dem „Austria“-Zusatz ist eine auf begrenzte Dauer festgesetzte Marketing-Aktion. Wer die Vorzüge des dynamisch orientierten „Formula Race“ (Sportfahrwerk und -Sitze, 17 Zoll-Felgen, dazu ein paar optische Zutaten) günstiger genießen will, sollte also bald zuschlagen.  [/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width="1/2" css=".vc_custom_1446571503268{padding-top: 5px !important;}"][vc_column_text el_class="testkategorien"]Motor & Getriebe - Der kleine Dreizylinder-Benziner röhrt im Kaltlauf ungeniert, auch bei Betriebstemperatur verleugnet er seine Bauart nicht komplett. Bis auf eine leichte Drehmoment-Schwäche im ­unteren Tourenbereich verrichtet er seine Arbeit durchaus elastisch und spritzig. Beim exakt und kurzwegig schaltbaren, dazu gut abgestuften Getriebe geht der sechste Gang nicht ab. Fahrwerk & Traktion - Der „FR Austria“ umrundet Kurven mit serienmäßigem Sportfahrwerk und optionalen 18 Zoll-Rädern handlich und präzise, rollt dann aber etwas ruppig ab. Letzteres könnte mit der dynami­schen Dämpfer-Regelung (im Zuge des „Formula-Race-Pakets“ um 435 Euro) entschärft werden, allerdings erst ab 110 PS. Das im Extremfall nachdrückende Heck wird vom ESP sicher im Zaum gehalten. Präzise Lenkung, kräftige Bremsen. Im Rahmen der Möglich­keiten des Frontantriebs – auch dank elektronischer Differenzial­sperre – gute Traktion. Bedienung & Multimedia - Sehr übersichtlich angeordnete Bedienelemente, auf Wunsch Digital-Armaturen. Top platzierter Touchscreen mit logischer Bedienung. Die Sprachsteuerung springt per Weckruf („Hola, hola!“) verlässlich an, zeigt sich dann aber nicht sonderlich verständnisvoll. Smartphone-Integration und induktives Laden gegen Mehrgeld. Gute Rundumsicht, kompakter Wendekreis. Langstreckentaugliches Sportgestühl mit gutem Seitenhalt. Innen- & Kofferraum - Vorne wie hinten genießt man…

8.3

FAZIT

Frisch modernisiert ist der Arona mehr denn je einer der besten City-SUV – und einer der günstigsten.

Motor & Getriebe
Fahrwerk & Traktion
Bedienung & Multimedia
Innen- & Kofferraum
Dran & Drin
Schutz & Sicherheit
Preis & Kosten
User-Wertung : Keine Bewertungen bisher!
8

R3, 12V, Turbo, 999 ccm, 95 PS (70 kW) bei 5000–5500/min, max. Drehmoment 175 Nm bei 1600–3500/min, Fünfgang-Getriebe, Vorderradantrieb, Scheibenbremsen v (bel.), Trommeln h, L/B/H 4154/1780/1529 mm, Radstand 2566 mm, 5 Sitze, Wendekreis 10,6 m, Reifendim. 205/55 R 17 (Testwagen-Bereifung 215/45 R 18), Tankinhalt 40 l, Reichweite 680 km, Kofferraumvol. 400–1280 l, Leergewicht (EU) 1185 kg, zul. Gesamtgewicht 1710 kg, max. Anh.-Last 1000 kg, 0–100 km/h 11,5 sec, 60–100 km/h (im 4. Gang) 10,7 sec, Spitze 182 km/h, Steuer (jährl.) € 155,52, Werkstätten in Österreich 168, Service alle 30.000 km (mind. alle 2 Jahre), WLTP-Normverbrauch kombiniert 5,5 l, Testverbrauch 5,9 l ROZ 95, CO2 (Norm/Test) 124/136 g/km 

sechs Airbags, Notbrems-Assistent mit Fußgänger-Erkennung, Spurhaltewarner, Berganfahr-Assistent, Tempomat, LED-Scheinwerfer, Licht- u. Regensensor, Multimediasystem inkl. 8,25 Zoll-Touchscreen sowie DAB-Radio und 6 LS, 2x USB-C, Zweizonen-Klimaautomatik, vier E-Fensterheber, Außenspiegel el. klappbar, Innenspiegel aut. abblendend, akust. Einparkhilfe h, FB-Zentralsperre, Multifunktionslederlenkrad, Ambientelicht, vier einstellbare Fahrprofile, elektron. Differenzialsperre, Sportsitze, Sportfahrwerk, abgedunkelte Fondscheiben, 17 Zoll-Alufelgen etc. 

Österreich-Paket FR (akust. Einparkhilfe v, Parklenkassistent m. Rangier-Bremsfunktion, Rückfahrkamera, Android Auto & Apple CarPlay, WLAN, Toterwinkel- u. Querverkehrswarner, Sitzheizung v) € 765,–, Technologie-Paket L (Adaptiv-Tempomat, Fernlichtsensor, Verkehrszeichen-Erkennung, Navigation mit 9,2 Zoll-Touchscreen, induktives Handyladen, Sprachsteuerung, div. Online-Dienste) € 680,–, Adaptiv-Tempomat plus Fernlichtsensor € 295,–, adaptive LED-Scheinwerfer € 695,–, Digital-Armaturen € 405,–, Beats-Soundsystem 575,–, Sitzheizung v € 405,–, schlüsselloser Zugang € 345,–, Anhängevorrichtung abnehmbar € 845,–, 18 Zoll-Aluräder ab € 495,–, Metallic-Lack € 525,– etc. Â