21 Jahre her ist es: der letzte Ferrari Testarossa rollt aus der Montagehalle in Maranello. Der Name bedeutet so viel wie “roter Kopf” und beschreibt die charakteristische Farbe der lackierten Ventildeckel des mächtigen V12-Motors. Eine Legende wurde der Wagen unter anderem durch die 80er-Serie “Miami Vice” und seine Unschlagbarkeit in jedem Autoquartett. Jetzt dürfen auch andere Produkte von fremden Herstellern den legendären Namen verwenden. Das hat jetzt das Landesgericht von Düsseldorf mit der Begründung, dass die Marke genutzt werden muss, um sie zu schützen, beschlossen – und die letzte Nutzung ist eben schon 21 Jahre her.
Grund für den Prozess war die Klage des Nürnberger Spielzeugfabrikanten Kurt Hesse, der Fahrräder und Rasierer mit dem Namen ausstatten möchte. Bisher verwendete er die Marke für Modellautos, musste aber Lizenzgebühr zahlen. Nach dem Erlöschen der Marke Testarossa entfallen auch diese. Ferraris Argumente, die Marke werde nach wie vor mit Service und Reparatur der gleichnamigen Autos am Leben erhalten, ließ der Richter nicht zu – diese Dienstleistungen werden unter der Dachmarke Ferrari erbracht.
Es wird vermutlich niemals passieren, dass ein Rasierer einen so betörenden Sound wie ein Zwölfzylinder hat, aber immerhin kann sich jetzt wirklich jeder einen Testarossa leisten – sogar im fabrikneuen Zustand.