Die Normverbrauchsabgabe wurde 1992 eingeführt, und zwar als Ersatz für die durch den EU-Beitritt „illegal“ gewordene 30-prozentige Luxus-Steuer, die bis dahin auch auf Pkw eingehoben wurde. Abhängig ist die NoVA vom Normverbrauch eines Fahrzeugs, also vom CO2-Ausstoß – brave Asketen werden belohnt, böse Spritschlucker bestraft. Vor drei Jahrzehnten lag der Höchstsatz noch bei 14 Prozent, aktuell wird mit 80 (!) Prozent gedeckelt.
Beim Rolls-Royce Cullinan von Seite 60 werden jedenfalls 53 Prozent Aufschlag fällig. Doch es geht auch anders, wie zwei weitere Kraxler im Exklusiv-Teil zeigen: Mercedes G 580 EQ (588 PS, 1164 Nm) und Lamborghini Urus SE (800 PS, 950 Nm) belohnt der Staat mit null Prozent NoVA. Wie das? Ersterer ist ein reines Elektroauto, zweiterer ein Plug-In-Hybrid mit einer E-Reichweite, die so hoch ist, dass keine NoVA schlagend wird. Damit kostet der italienische SUV rund 75 Tausender weniger als sein Vorgänger ohne Ansteck-Option, und die Offroad-Legende mit Stern ist überhaupt das billigste Modell der G-Palette. Steuer-Sparen funktioniert also bei den richtig Reichen am besten, aber das kennt man ja.
Keine NoVA wird übrigens fällig, wenn man einen Oldtimer ins Land holt, also ein mindestens 30 Jahre altes Auto. Das könnte ein Porsche 944 Turbo sein, wie ab Seite 64 ins Licht gerückt, oder auch ein Cadillac DeVille, wie wir ihn ab Seite 70 präsentieren. Letzteren findet man natürlich am ehesten in den USA – wer dort kauft, muss freilich noch Zoll zahlen, allerdings den verminderten Satz für historische Fahrzeuge. Ein höherer Zoll-Satz wird ab sofort auf chinesische Neuwagen eingehoben, das hat die EU kürzlich beschlossen. In der Diskussion darüber waren sich die Mitgliedsstaaten höchst uneinig. Stefan Pabeschitz hat sich angesehen, welche Auswirkungen das hat – auch auf europäische Hersteller. Die Story zum aktuellen Autobranchen-Aufreger finden Sie auf Seite 30/31.
Zurück zur Normverbrauchsabgabe. Neben den Vergleichstest-Kandidaten (Skoda Octavia und VW Passat als vernünftige Diesel) war noch ein Testwagen in dieser Ausgabe mit NoVA bedacht: der Mazda3 von Seite 43.
Übrigens ein Beispiel dafür, dass die Japaner gern ungewöhnliche Wege
gehen. Im Golf-Gegner kommt nämlich ein richtig großer Vierzylinder-Sauger zum Einsatz. Als Autor zum Einsatz kommt bei uns seit der letzten Ausgabe übrigens Johannes Mautner Markhof, der „Mann fürs Grobe“ gilt in der Branche als der Nutzfahrzeug-Spezialist und wird bei uns regelmäßig einen Sonderteil zum Thema „Fuhrpark & Nutzfahrzeuge“ verfassen, diesmal zu finden ab Seite 44.
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