Editorial
Wirft man einen Blick in unsere Cover-Story, wird eines klar: 2019 werden in Sachen Elektroauto so viele Neuvorstellungen erwartet wie nie zuvor – kaum ein Hersteller wird am Ende ohne ein Strom-Fahrzeug im Portfolio dastehen. Wenn also der neue kompakte Tesla im Frühjahr tatsächlich in Europa auf den Markt kommt, wird er eine Vielzahl an starken Mitbewerbern vorfinden. Einige Jahre haben sich die übrigen Hersteller das amerikanische Wunder angesehen, jetzt wird offensichtlich zurückgeschlagen. Vor allem in einem Punkt können die alteingesessenen Autokonzerne gegenüber dem kalifornischen Phänomen auftrumpfen: mit ihrem Servicenetz.
Angesichts dessen überrascht einmal mehr der Blick auf die Wirtschaftsseiten der Medien: Im reinen Aktienwert hat Tesla mittlerweile nicht nur Ford, GM und BMW überholt, sondern auch Daimler. Und das, obwohl man vergleichsweise wenig Anlagevermögen in die Waagschale werfen kann und 2018 keine 300.000 Autos produziert hat – was global gesehen fast lächerlich ist. Von den seit längerem ausbleibenden Gewinnen ganz zu schweigen. Doch Tesla-Aktionäre scheint das nicht zu stören, wie Sektenanhänger folgen sie ihrem Guru Elon Musk bedingungslos.
Besonders motiviert in Sachen Strom-Strategie scheint der einzige deutsche Konzern, der an der Börse noch mehr wert ist als Tesla: Volkswagen. Der Global Player hat natürlich einiges an Image gut zu machen, mögen manche meinen, Stichwort Abgas-Affäre. Mag sein, doch das Ablenkungsmanöver bringt 2019 immerhin neue Elektro-Modelle von vier Marken: VW, Seat, Audi und Porsche. Ob sich das positiv auf den Kurs der Volkswagen-Aktie auswirken wird? Sagen wir so: Anleger in der Alten Welt sind mit Sicherheit vorsichtiger und weniger euphorisch, um nicht zu sagen: weniger gutgläubig. Selbst wenn die Dividenden der Europäer Grund zum Jubeln geben.
Sollte Elon Musk 2019 nicht in zu viele Fettnäpfchen treten, wird Tesla hier also wohl weiterhin vor Daimler bleiben – der Strom-SUV EQC, der fürs zweite Quartal angekündigt ist, kann daran wahrscheinlich kaum etwas ändern. Mercedes hat die Elektromobilität ebenfalls voll im Visier, wir bleiben für Sie natürlich auch hier am Ball. Und starten jetzt einmal ganz klein: Mit dem Smart fortwo EQ fährt bei uns auf Seite 42 das kleinste Elektroauto zum Test ins Heft. Die größte Story dieser Ausgabe widmet sich freilich klassischen Kraxlern: Wir haben Jeep Wrangler, Mercedes G und Suzuki Jimny zum Showdown der letzten echten Geländewagen gebeten – eine schmutzige Angelegenheit. Ganz nach alter amerikanischer Art. So wie auch der Ford Mustang Bullitt auf Seite 54.
Kommentare
Angesichts des Preises von 45.000 Euro für dieses Auto frage ich mich, wie...
Von Hans Mehr LesenMozl, das beantwortet meine Frage nicht. Bei Regen zu fahren, wird einem wohl kein...
Von Hans Mehr LesenSo viel zum Thema, wohin sich die PKW hin entwickelt haben: dieser ZR-V...
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