Inhalt
Wiener Kongress, Nahost-Gipfel, Opec-Konferenz, Präsidenten-Treffen – unsere Bundeshauptstadt hat in seiner bewegten Geschichte schon einige historische Tagungen erlebt. Historisch ist auch schon das Wiener Motorensymposium, das heuer bereits zum 36. Mal stattfand. Es hat sich in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Treffen hochkarätiger Auto-Manager entwickelt. Über die Erkenntnisse der heurigen Veranstaltung lesen Sie auf Seite 32/33. In den klassischen Medien findet das Wiener Motorensymposium kaum Erwähnung, trotz seines internationalen Stellenwerts. Woran mag es liegen? Sicher nicht an der Bedeutung des Automobils in Österreich, schließlich hängen hierzulande rund 450.000 Arbeitsplätze mit der Kfz-Wirtschaft zusammen.
Obwohl sich kaum ein Produkt mit mehr Innovationen in Sachen Sicherheit und Umwelt ständig weiter entwickelt, ist das Auto in den letzten Jahren immer mehr zum Feindbild des Establishments mutiert. Und so lässt sich auch kaum ein Politiker gern mit dem Thema Pkw in Verbindung bringen, anders als einst der selige Bruno Kreisky. Der letzte, der sich als bekennender Autofan und Alfa-Fahrer outete, war ausgerechnet der frühere Grünen-Chef Alexander van der Bellen. Immerhin: Der aktuelle Justizminister Wolfgang Brandstetter gilt als echter car guy, der gebürtige Niederösterreicher ist ein glühender Alteisen-Fan und als einfacher Besucher stets bei der Tullner Oldtimer-Messe zu sehen – heuer wird er im Juli sogar die legendäre Ennstal-Classic unter die Räder nehmen.
Wir würden uns mehr solche Politiker wünschen, vor allem im Finanz-Ressort. Dann gäbe es vielleicht nicht so viele Steuer-Schikanen gegen Autofahrer, die auch die Wirtschaft belasten und – wie im Falle der letzten NoVA-Erhöhung – bisweilen sogar den Staatshaushalt. Auch ohne Autofan zu sein, muss man die neue Sachbezugs-Regelung bei den Dienstwagen kritisieren – warum sie trotz des blumigen Schlagworts „Lenkungseffekt“ der Umwelt wenig bringt und was sie den Einzelnen kostet, lesen Sie ab Seite 34.
Keine Angst, bei uns kommen natürlich auch die schönen Seiten des Autos nicht zu kurz. Der neue Ford Mustang als V8 Cabrio (Seite 62) und der Porsche 911 in der Hardcore-Variante GT3 RS (Seite 68) lassen keinen Autofan kalt. Und nicht nur Ministern mit Hang zu klassischen Fahrzeugen seien unsere beiden Oldtimer-Storys ans Herz gelegt – Marcos 3 litre (Seite 74) und Lancia Gamma Coupé (Seite 80) heißen diesmal die Protagonisten.