ALLES AUTO Juni 2017

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Editorial

SUV boomen. Auch wenn man diesen Stehsatz nicht mehr hören oder lesen kann, es entspricht einfach den Tatsachen. Jeder vierte in Österreich neu zu­­gelassene Pkw war im Vorjahr ein „Sport Utility Vehicle“ – ein Rekordwert! Im flachsten Bun­desland ist die Beliebtheit interessanterweise am höchsten: Für knapp 30 Prozent der bur­gen­län­di­schen Neuwagenkäufer musste es 2016 ein SUV sein. Trotz vieler Unken­rufe Schluss­licht im Kraxler-Ranking: Wien mit 23,3 Prozent. Der Blick in den Rück­spiegel zeigt die unglaubliche Trendentwicklung der vergan­genen Jahre: 2010 lag der SUV-Anteil bei den Neuzulassungen in Gesamt-Öster­reich bei 13 Prozent.

Woran liegt es, dass immer mehr Menschen eine Pkw-Gat­tung wählen, gegen die eigentlich vieles spricht aus formaler Sicht, Stichwort höherer Preis und höherer Ver­brauch? Fragt man Käufer, fällt als erstes Argument der be­quemere Einstieg und die höhere Sitzposition – man möchte also in Sachen Ver­kehrs­überblick zum oberen Teil der Zweiklassengesellschaft gehören.

Dramatisch verstärkt hat den Trend zum SUV natürlich das immer größer werden­de An­ge­bot der Hersteller. Hochbeinige Fahrzeuge im Offroad-Look gibt es mittlerweile in allen Größen und Preisklassen. Und kaum eine Marke kann es sich heute leisten, nicht mindestens einen SUV im Sortiment zu führen. Allrad ist dabei nicht zwingend not­wendig – bei den Basis-Versionen in den beliebten Segmenten B und C ist 4WD, wenn überhaupt, nur optional zu haben.

Selbst bei unserem Vergleichstest in dieser Ausgabe, bei dem große Sieben­sit­zer-SUV ge­geneinander antreten, werden bei einem aus dem Trio nur die Vorder­räder ange­trieben. Auch der Star des zweiten Titel-Themas wird wohl mehrheit­lich nicht als 4motion gekauft werden: der VW T-Roc. Der Golf-SUV startet gegen Ende des Jah­res, wir sind einen Prototyp schon jetzt gefahren. Und den Opel Crossland X, den wir ebenso ins Bild rücken, wird es im Gegensatz zum Bruder Mokka über­haupt nicht als 4×4 geben.

SUV sind also in Mode. Von der Masse abheben wird man sich damit aber bald nicht mehr. Doch auch Autos unter 1,60 Meter Höhe finden Sie in diesem Heft zuhauf, vom To­yo­ta Prius Plug-in Hybrid über Audis neues A5 Cabrio und den frischen Seat Ibiza bis hin zum Traumauto Porsche 911 GT3. Das mit Abstand teuerste Fahrzeug des Hefts ist allerdings das Mercedes-Maybach G 650 Landaulet – und auch das höchste: Mit 2,2 Metern überragt diese steirische Eiche selbst den trendigsten SUV.

Enrico Falchetto