Editorial
Das vorliegende Juni-Heft ist nun schon die dritte Ausgabe, die wir unter den Einschränkungen der Coronakrise produziert haben – fast könnte man sagen, wir gewöhnen uns langsam an die „neue Normalität“. Die April-Nummer war jedenfalls in Sachen Verkaufszahlen ein voller Erfolg, ganz klar, die Menschen haben jetzt mehr Zeit zum Lesen. Und sie tun das auch vermehrt mit klassischen Print-Produkten – kein Wunder, wer den ganzen Tag im Home Office vor dem Bildschirm hockt, wünscht sich haptische Abwechslung. Dazu passt eine erfreuliche Entwicklung bei unserer Reichweite: Von 2018 auf 2019 konnten wir laut Media-Analyse 25.000 Leser dazugewinnen.
Auslandstermine für Testfahrten bei internationalen Autopräsentationen sind seit Mitte März durchgehend gecancelt, Hersteller und Importeure versorgen uns aber hier in Wien mit Modellen aus dem internationalen Fahrzeug-Pool. So trägt der Seat Leon auf Seite 16 spanische Kennzeichen und der Toyota Supra auf Seite 46 belgische, mit deutschen Taferln fahren der Audi RS 5 von Seite 50 und das VW T-Roc Cabriolet von Seite 30 vor. Und einmal mehr zeigt sich: Auch hierzulande gibt es schöne Orte zum Fahren und Fotografieren – spätestens im Sommer werden wir dann alle draufkommen, dass man als Österreicher großes Glück hat, wenn man im eigenen Land Urlaub machen muss.
Zu kämpfen hat zur Zeit der Fahrzeughandel, da allerdings „nur“ das umsatz- und steuer-intensive Neuwagengeschäft. Viele Menschen und Firmen üben sich momentan in Zurückhaltung, weil sie nicht wissen, wie gut sie am Ende des Corona-Tunnels finanziell aufgestellt sein werden. Der Gebrauchtmarkt dagegen boomt ziemlich – zum einen, weil manche Menschen, deren alter Wagen getauscht werden muss, auf den günstigeren Secondhand-Sektor ausweichen, zum anderen, weil viele, die bislang glaubten, ohne Auto auszukommen, plötzlich das Bedürfnis nach individueller Mobilität verspüren – schließlich schützt der eigene Pkw durch seine Abgekapseltheit eben doch am besten vor Ansteckungen.
Angekurbelt gehört auf jeden Fall der Neuwagen-Markt, da sind sich die meisten Experten einig. Ob es mit der bewährten Abwrack-Prämie gehen soll, darüber sinniert Stefan Pabeschitz im Letzten Wort auf Seite 82. Die Kernindustrie des Kontinents gehört gefördert, mehr oder weniger laut wird sogar über ein Aussetzen der CO2-Strafzahlungen in Sachen Flottenverbrauch diskutiert. Georg Koman analysiert ab Seite 18, wie sehr diese Pönalen die Autohersteller treffen würden – und am Ende auch uns Konsumenten.
Enrico Falchetto, Chefredaktion ALLES AUTO
Kommentare
Angesichts des Preises von 45.000 Euro für dieses Auto frage ich mich, wie...
Von Hans Mehr LesenMozl, das beantwortet meine Frage nicht. Bei Regen zu fahren, wird einem wohl kein...
Von Hans Mehr LesenSo viel zum Thema, wohin sich die PKW hin entwickelt haben: dieser ZR-V...
Von Rolex Mehr Lesen