Editorial
Die österreichische Normverbrauchsabgabe ist eine Zusatzsteuer beim Kauf eines Neuwagens, sie wird abhängig vom CO2-Ausstoß des betreffenden Fahrzeugs berechnet. Über Sinn und vor allem Unsinn dieser in Europa einzigartigen Abgabe sinniert Stefan Pabeschitz im „Letzten Wort“ auf Seite 130. Im Wahlprogramm der FPÖ zur letzten Nationalratswahl wurde eine Abschaffung der NoVA propagiert, was vielleicht den einen oder anderen dazu bewogen hat, seine Stimme den Blauen zu geben. Verkehrsminister Norbert Hofer ließ auch Anfang dieses Jahres verlautbaren, dass er für eine Abschaffung sei. Doch das letzte Wort habe das schwarze bzw. türkise Finanzministerium – und da winkte man umgehend ab. Man wolle die NoVA lieber noch stärker ökologisieren, natürlich aufkommensneutral.
An sich ist die Normverbrauchsabgabe, zumal nicht zweckgebunden, wenig ökologisch, bestraft sie doch den Kauf umweltfreundlicher Neuwagen. Unabhängig davon, wie viel CO2 das betreffende Auto dann später tatsächlich in die Atmosphäre entlässt. Gerechter und ökologisch sinnvoller wäre es, die Normverbrauchsabgabe abzuschaffen und stattdessen die Mineralölsteuer zu erhöhen. Laut seriösen Berechnungen wäre das mit 4 Cent pro Liter erledigt – bei einer so niedrigen Anpassung ginge niemand hier zu Lande in gelben Westen auf die Straße um zu protestieren. Und unser Sprit wäre damit auch nach wie vor günstiger als in den Nachbarländern, aus denen Tanktouristen nach Österreich kommen um unser Budget aufzubessern.
Dass dann freilich Autofahrer, die sich nicht alle drei, vier Jahre ein neues Fahrzeug kaufen können oder wollen, aufstöhnen, ist verständlich – zumal wenn sie beruflich auf einen privaten Pkw angewiesen sind. Doch die Regierung könnte ja die Pendlerpauschale anheben um die Mehrkosten abzufedern. Das wäre doch ein Ansatz, wie man die geplante und im Detail noch nicht kommunizierte Steuerreform autofahrerfreundlich verkaufen könnte. Und autofahrerfreundlich ist sie ja, diese gar nicht mehr so neue Regierung, das muss man ihr lassen.
Durch und durch autofahrerfreundlich ist natürlich auch diese ALLES AUTO-Ausgabe – und alle, die trotz NoVA-Belastung daran denken, ein neues Fahrzeug zu kaufen, finden in der Heftmitte wieder unseren großen Auto-Katalog zum Herausnehmen. Auf 48 Seiten präsentieren wir Ihnen den heimischen Pkw-Markt übersichtlich nach Fahrzeugklassen geordnet, zu allen Modellen gibt es Preise, Bilder sowie die wichtigsten technischen Daten. Und das Ganze zum gewohnten Heftpreis – also ohne zusätzliche Katalog-Abgabe.
Enrico Falchetto