Skoda ist in den Köpfen der Menschen noch immer eine Diskont-Marke, was längst nicht mehr stimmt. Dass das Preis/Leistungsverhältnis dennoch top ist, beweisen die tollen Verkäufe der tschechischen VW-Tochter, der Octavia ist heuer das mit Ab­stand meistverkaufte Auto in Österreich. Nachdem wir fast alle Spielarten des Mittel­klasslers im Test hatten, wollten wir einmal wissen, wie denn das billigste Modell der Palette so fährt, also der Basis-Benziner.

Es hat ein bisserl gedauert, bis der Impor­teur auf unsere offensichtlich ungewöhn­li­che Anfrage reagiert hat – umso flotter war die Presseabteilung in Salzburg, als es darum ging, den gewünschten Ver­gleichs­­test-Kandidaten aufzustellen: Platt­form-Bruder Seat Leon Kombi, motorisiert mit dem gleichen 1500er-Vierzylinder. Erste Über­raschung: Der Spanier ist fast 12.000 (!) Euro günstiger als der Tscheche – die Dis­kont-Marke des VW-Kon­zerns residiert also in Südeuropa. Ursprünglich wollte Wolfs­burg Seat komplett zudrehen und allein das Sport-Label Cupra weiterführen. In Zei­ten wie diesen einen Billigan­bieter ohne Elektrifizierungs-Drang im Portfolio zu haben, hat sich freilich als ge­nialer Schachzug erwiesen. Wie sich der Leon gegen den Best­seller Octavia ge­schla­gen hat, lesen sie ab Seite 8.

Wer lieber Strom statt Sprit tankt, wird mit den beiden großen Tests dieser Aus­gabe eine Freude haben – hier werden jeweils zwei kompakte Elektriker um rund 55.000 Euro behandelt, die im Test über 500 Kilometer weit kamen. Das war es aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten: Der frontgetriebene Kia EV4 GT Line ist ein Cross­over mit viel Luxus, der heckgetriebene Mercedes CLA 250+ ein elegantes Viertür-Coupé mit viel Prestige.

Auch im Exklusiv-Teil ab Seite 41 gastieren zwei Kandidaten, die von den Daten her sehr ähnlich sind: Maserati MCPura und Porsche Carrera GT. Zwei­mal Mittelmotor, zweimal über 600 PS, zweimal Frischluft-Feeling. Doch abseits davon trennen die beiden Boliden aus höchst unterschiedlichen Jahrzehnten Welten. Der Stuttgarter hat den Weg zum begehrten und teuren Klassiker bereits gemeistert, der Modeneser ist auf dem besten Weg dorthin – oder eigentlich auf dem schlechtesten: Der Dreizack-Marke geht es nämlich nicht wirklich gut, ob es die sportlich-noble Stel­lan­tis-Filiale in ein paar Jahren noch geben wird, steht in den Sternen. Ein Nobel-Hersteller, der es nach vielen Ups & Downs bereits hinter sich hat, ist Bristol. Deren 60er- und 70er-Jahre-GT, der im neuen Jahrtausend sogar neu auf­gelegt wurde, rücken wir ab Seite 54 ins Rampenlicht.

Enrico Falchetto

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