Wie der Volkswagen-Konzern heute mitteilte, entschied man sich den Audi-Vorstandschef und Mitglied des VW-Konzernvorstands Rupert Stadler – laut Pressemeldung auf dessen eigenen Wunsch hin – vorübergehend zu beurlauben. Das ist eine Konsequenz aus seiner Verhaftung und Verwahrung in Untersuchungshaft am gestrigen Montag, die mit dem Abgasskandal und den dabei aufgetretenen Verflechtungen von Audi in Zusammenhang steht.
Seine Vertretung übernimmt Abraham (genannt Bram) Schot, der dem Audi-Vorstand erst seit September 2017 angehört. Dort ist der 56 Jahre alte Holländer für den Vertrieb zuständig. Er soll so lange vorübergehend für Stadler übernehmen, bis der Sachverhalt geklärt ist, der zur Verhaftung Stadlers geführt hat – so die Konzern-Sprecher.
Die Verhaftung Stadlers ist nicht die erste im Zusammenhang mit dem Dieselskandal. Auch ein früherer Motorenentwickler bei Audi, der zuletzt als Porsche-Entwicklungsvorstand gearbeitet hatte, sitzt aktuell in U-Haft. Zudem wird gegen einen weiteren Audi-Vorstand ermittelt, dessen Identität aber noch nicht bekannt gegeben wurde.
Oliver Zoffi
( 20. Juni 2018 )
Es haben doch ALLE in der Branche mit den gleichen Werten “jongliert” und auch davon gewusst – bis hinunter zu dem, der den Motor eingestellt und getestet hat…. Inkl. auch vieler Politiker!
Die müssen dann aber doch auch alle in den Häfen …. Und eigentlich jeder Autofahrer, der so einen Wagen gefahren hat. Denn wir ALLE haben auch gewusst, dass die angegebenen Werte niemals der Realität entsprechen und haben daher auch gewusst, dass die angegebenen Abgaswerte nicht stimmen können … trotzdem wollte das keiner sehen.
Der Schwedenkönig
( 21. Juni 2018 )
Das ist eine Vermischung zweier unterschiedlicher Übel:
Erstens: Daß die Normen aus verschiedenen Gründen weltfremd definiert sind, was jeder wusste oder wissen konnte, aber aus egoistischen Gründen weder Industrie noch Konsumenten störte.
Zweitens: Vorsätzlicher Betrug durch manipulierte Abgassoftware, weil manche Hersteller offenbar nicht einmal diese weltfremden Normen einhalten können oder wollen.
Wieso soll zweiteres durch ersteres entschuldigt werden können?
Rolex
( 20. Juni 2018 )
ad “die angegebenen Werte”… die einzigen Werte die der Konsument im Prospekt sieht, sind Normverbrauch und (das damit zusammenhängende) CO2. Und dass der Realverbrauch von ganz vielen anderen Faktoren und letztlich vor allem vom Fahrprofil und der persönlichen Fahrweise abhängt, weiß hoffentlich mittlerweile auch jeder.
Also sollte man demnach all jene in den Hefen stecken, die absichtlich (oder unbewusst) so fahren, dass sie nicht den Idealverbrauch erreichen. Oder?
Was ich aber noch nirgends gelesen habe: durch welche fahrweise optimiert man eigentlich seine NOX-Abgase?
lg
Rolex
Mozl
( 20. Juni 2018 )
Das ist jetzt aber ein ziemliches PR-Debakel *
*(c JP)
Oliver Zoffi
( 21. Juni 2018 )
@rolex Was mich an der ganzen Sache wirklich enorm stört: ALLE haben gewusst (auch der dümmste Autofahrer) wie diese Normangaben beim Verbrauch und die damit verbundenen Abgaswerte zustande kommen (wurde ja oft genug darüber geschrieben…) – das schon die Änderung eines Ausstattungsdetails das Gewicht des Fahrzeuges ändert oder andere Reifen den Rollwiderstand uvm. und damit die Angaben nicht mehr erreicht werden können (selbst wenn man die Tricks der Hersteller alle umsetzt) … Und allen war es wurscht!
Aber jetzt machen alle auf empört und es werden Schuldige gesucht, damit dann Köpfe rollen können… Was unterm Strich nur genau niemanden etwas bringt!
Die vorhandenen Fahrzeuge werden deswegen nicht sauberer, die Besitzer müssen noch immer mit Fahrverboten rechnen und beim Verkauf bekommen sie so gut wie nix mehr.
Und auch die zukünftigen Fahrzeuge die jetzt nach der neuen Norm bewertet werden, entsprechen ja noch immer nicht der Realität – auch wenn sie “näher dran” sind, wird es deshalb nicht wirklich real! Es steigt lediglich durch die höhere NOVA der Kaufpreis. Aber die Fahrzeuge blasen noch immer den gleichen Dreck in die Luft … (Euro6d wäre vorher halt billiger bei der Steuer gewesen).
Und dafür wird dann auch noch applaudiert?!
Der Schwedenkönig
( 21. Juni 2018 )
Klar bringen die ganze Diskussion und die Strafverfolgung was für die Zukunft:
Erstens werden die Normen verschärft und zweitens werden Betrüger abgeschreckt.
Eine klare Verbesserung gegenüber dem Status quo.
Die Vergangenheit lässt sich halt schlecht ändern.
Oliver Zoffi
( 22. Juni 2018 )
Und das soll was bringen – für wen?
Die Normen werden verschärft – was das in Wahrheit bringt, können wir ja jetzt sehen: Höhere NOVA!
Die Blöden sind wieder wir Kunden …
Betrüger werden abgeschreckt? Glaubst Du das wirklich? Sie werden lediglich gerissener …
Es geht auch nicht darum, dass Betrug bestraft werden muss, es geht um die Art und Weise wie hier vorgegangen wird, das Strafmaß und die Auswirkung für die Geschädigten! Was daran soll eine Verbesserung sein?
Oliver Zoffi
( 22. Juni 2018 )
Nachtrag:
Als Geschädigter habe ich nichts davon, dass irgend ein VW-Boss in den Häfen gehen und VW an den Staat 1Mrd Buße zahlen muss! Mein Euro5 oder gar Euro6 (nicht 6d!) Diesel ist deshalb noch immer vom Fahrverbot betroffen, ich bekommen noch immer keine entsprechende Umrüstung (gratis), damit ich dem Fahrverbot entgehe oder alternativ eine Rücknahme meines Fahrzeuges zu einem angemessenen Preis!