Audi räumt auf – zumindest in der Modellpalette. Die Ingolstädter überarbeiten schon wieder ihre Namensstrategie und verabschieden sich von der erst vor Kurzem eingeführten Regel, bei der Elektrofahrzeuge gerade und Verbrenner ungerade Ziffern trugen. Jetzt wird alles wieder so klar wie es früher war.
Die neue Namenslogik – wieder verständlich?
Noch nicht sehr lange, also im Prinzip erst seit dem vom A4 zum A5 mutierten Mittelklasse-Audi galt: Gerade Zahlen für Stromer, ungerade für Verbrenner und Hybrid-Modelle. Doch offenbar kam diese Logik nicht überall gut an. Jetzt also der Neustart: Der Nachfolger des aktuellen A6 wird durch den A6 TFSI oder A6 TDI ersetzt, je nach Antriebsart. Das Modell, das ursprünglich als A7 geplant war, verschmilzt mit der A6-Reihe – und der rein elektrische A6 e-tron ist nur noch am Namenszusatz zu erkennen. Ein System, das künftig für alle Modellreihen durchgezogen wird: Die jeweilige Motorisierung erkennt man am nachgestellten TFSI (Benziner), TFSIe (Benziner-Hybrid), TDI (Diesel) oder eben e-tron (Elektro).
Die Überarbeitung folgt dem Feedback der Kundschaft und des internationalen Handels, die sich intuitivere Modellbezeichnungen gewünscht haben. Audi gibt an, mit der neuen Nomenklatur die Orientierung zu erleichtern. Doch zwischen Marketing-Sprech und realer Kundenwahrnehmung liegen manchmal Welten. Während sich Autohersteller gerne mit durchdachten Konzepten schmücken, müssen sich Kunden erst an neue Namen gewöhnen – doch nicht in diesem Fall, weil die neue Regel einfach der viele Jahre lang gültigen Nomenklatur entspricht. Bloß der neue Audi A5 tanzt jetzt aus der Reihe.
Tatsache ist: Die Strategie der getrennten Nummern für Elektro und Verbrenner wird aufgegeben, die große Bedeutung der Stromer in Sachen Namensgebung damit zurückgenommen. Heißt also: Wer in Zukunft einen A6 fährt, muss genauer hinsehen, um zu erkennen, was unter der Haube steckt.
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