Automobilgeschichte im Elsass

18. Juni 2018
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Eine Reise ins Elsass ist allemal empfehlenswert. Pittoresk schöne, mittelalterliche Orts- und Stadtkerne entlang der rund 170 km langen Weinstraße, superfeine Weine und bodenständige wie auch französische Küchenfreuden, ergänzt durch die freundliche Gelassenheit der Bewohner.

Am Südende der Weinstraße befindet sich das Industriestädtchen Mühlhausen/Mulhouse welches von der Architektur her nicht gerade der Hotspot des Elsass ist aber für Autoliebhaber eine besondere Delikatesse bietet: die Autosammlung der Gebrüder Schlumpf – nun “Stadt des Automobils” genannt. Die Brüder haben in ihrer fast schon krankhaften Leidenschaft Bugattis gesammelt bis deren Textilbetrieb aufgrund dessen pleite ging, worüber natürlich weder der Staat noch die Mitarbeiter besonders amused waren. Die Sammlung wurde verstaatlicht und ist nun Jedermann zugänglich, was sich kein Autoliebhaber entgehen lassen sollte.

Das Museum ist liebevoll gestaltet und bietet neben unzähligen Bugattis – darunter auch 3-Sitzer oder ein LKW – auch eine stattliche Anzahl an Fahrzeugen aus dem 19. und 20 Jhdt. sowie zahlreiche Renn- und Sportwagen verschiedener Marken. Stilvoll in einer alten Werkshalle mit alten Pariser Straßenlaternen präsentiert, die Rennwagen ergänzt durch Motorengeräusche ebendieser und passender Wandtapeten, Filme über Rallyeläufe und Vorkriegsrennen in eigenen Vortragsräumen.

Österreich ist durch ein Steyr 220 Cabrio und – sofern gestattet – durch einen böhmischen Tatraplan vom österreichischen Konstrukteur Hans Ledwinka vertreten.

Eine Cafeteria mit Restaurant bietet auch für Ruhepausen einen Platz zur Labung und wer will, kann um 40.- auf einem kleinen angeschlossenen Rundkurs mit einem Auto seiner Wahl (es gibt z.B. Ferrari, Jaguar E, MGA) ein paar Runden drehen.

Der Eintritt von 13.- ist gut investiert, denn man kann sich schon locker einen halben Tag in den Autoträumen von gestern verlieren. Absolut empfehlenswert.

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