Autopflege in Corona-Zeiten

14. September 2020
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Aktuelles

Die Stärke des Pkw als Fortbewegungsmittel, bei dem man nicht zwingend Kontakt mit anderen Personen hat, kommt in Zeiten der Coronakrise verstärkt zum Tragen. Allerdings kann der Fall eintreten, dass man mit einem Fahrzeug unterwegs ist, das unmittelbar vorher von einer anderen Person gefahren wurde (zum Beispiel bei einem Firmenwagen oder Mietauto). Um es vor und auch nach dem Gebrauch möglichst virenfrei zu bekommen und damit die Ansteckungsgefahr zu minimieren, gibt es einige Dinge bei der Reinigung zu beachten.

Zunächst sollte einem klar sein, dass Desinfektionsmittel zwar kurzfristig eine Infektion verhindern, das Auto jedoch nicht reinigen beziehungsweise auch keinen Schmutz entfernen. Deswegen empfiehlt es sich, den Wagen mit handelsüblichen Reinigungsmitteln gründlich zu putzen.

Für den Fahrzeug-Innenraum sollten keine Produkte zum Einsatz kommen, die Bleichmittel oder Wasserstoff-Peroxid enthalten – und auch keinen Alkohol, wie er eben in Desinfektionsmitteln vorkommt). Außerdem sollte man Reiniger auf Ammoniak-Basis vermeiden, weil diese ebenfalls Spezialbeschichtungen in den Fahrzeug-Innenräumen angreifen könnten – Vermattung, Fleckenbildung oder Versprödung sind mögliche Folgen.

Bei der Reinigung selbst ist es wichtig, immer auf die Kontaktflächen zu achten – und diese können zahlreicher sein, als man sich im ersten Moment denken möchte. Neben den üblichen verdächtigen Flächen, die vor einem liegen (wie etwa Lenkrad und Schalthebel), sollte man zum Beispiel auch die Sicherheitsgurte beachten – sie tragen womöglich die Hauptlast an Tröpfchen, die vom Niesen oder Husten absinken. Ebenfalls Kandidaten, die gern vergessen werden, sind Fahrzeugschlüssel, innere Türgriffe und vor allem Touchscreens. Putztücher sollten nach Gebrauch übrigens bei 60 Grad in der Waschmaschine gewaschen werden.

Egal, wie gewissenhaft Sie ihr Auto auch reinigen, wichtig ist es immer im Hinterkopf zu behalten, dass Putzen zwar einen Beitrag leistet, aber niemals die persönlichen Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln im Alltag ersetzen kann – diese sollten oberste Priorität haben.

2 Kommentare

  1. Aber womit soll man die Karre dann reinigen (Lenkrad, Schalt- bzw. Wählhebel, Blinkerhebel, Wischerhebel, Türgriffe innen und außen etc.)?
    Wasser allein oder gar ein trockenes Tuch kann ja wohl nicht die Lösung sein!
    Derzeit verwende ich – wissend, dass es den Materialien nicht gut tut – Desinfektionstücher…wenn jemand einen besseren Vorschlag hat, immer her damit!

    Ferner erhebt sich die Frage bezüglich der Desinfektion der Klima- bzw. Lüftungsanlage. Die Händler sind derzeit immer mehr dazu übergegangen, irgendein Mittel ins Auto zu stellen und die Lüftung laufen zu lassen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das der Weisheit letzter Schluss ist.
    Müsste die Anlage nicht zerlegt und gründlich desinfiziert werden?

    MfG J

    • Hallo Hans, ich glaube man sollte das Auto – und speziell das eigene – nicht unter den Reinstraumkriterien einer Intensivstation betrachten. Eine Innenraumpflege mit handelsüblichen Reinigern wie Sonax oder Armor all sollte auch weiterhin reichen. Insbesondere wo ich einen Bericht deutscher Epidemologen gesehen habe, die eine ganze Wohnung, in der eine infizierte Familie lebte, untersuchte. Ergebnis: sie fanden an Türgriffen, Geländern etc. massenhaft Viren, die jedoch keine Ansteckungsgefahr mehr darstellten, weil sie bereits tot waren. D.h. auf trockenen Oberflächen können sie nicht überleben und stellen keine Gefahr dar. Es sei denn, einer niest auf den Türgriff und man greift frisch da rein – aber das ist wohl eh klar. Erkenntnisse, die in unseren Medien aber nur sehr zurückhaltend bis gar nicht verbreitet werden.

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