Bollinger B1: Form folgt Funktion

2. August 2017
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Bollinger Motors ist ein Amerikanisches Start-Up und hat jetzt das erste Serienmodell der Firmengeschichte enthüllt: den Bollinger B1, den die junge Firma als „the world’s first all-electric, all-wheel drive, off/on road sport utility truck” bezeichnet. Die Optik trifft vermutlich nicht ganz den Massengeschmack und erinnert an einen Prototyp für den Land Rover Defender. Dafür konnte das Geld, das durch den Verzicht von Formpressen und Autodesigner gespart wurde, in andere Sachen investiert werden. Gut, ganz so schlimm sieht der Elektro-Offroader jetzt nicht aus, dennoch wird man das Gefühl nicht los, dass in der Montagehalle ein Spengler sitzt, der den ganzen Tag nur Aluminium abkantet.

 

Dafür ist die Technik unter der kantigen Hülle sehr interessant. Den Antrieb des B1 übernehmen zwei Elektromotoren – also einer pro Achse. Diese heizen allen vier Rädern über klassische Antriebswellen ein. Systemleistung der beiden Motoren sollen 360 PS sein, die den SUV mit der Aerodynamik eines Geschirrspülers im Bedarfsfall in 4,5 Sekunden auf Landstraßentempo und weiter bis auf 204 km/h beschleunigen können. Unfall sollte man dann keinen haben, aber durch die Tatsache, dass der B1 Electric Truck nicht mal einen Fahrerairbag hat, ist es bei jeder Geschwindigkeit lebensgefährlich irgendwo anzudonnern. Dieses “donnern” ist wörtlich gemeint, denn der komplette Verzicht auf Dämmstoffe lassen jede Feindberührung, aber auch Fahrtwind, wie ein Gewitter klingen. Dafür ist der kantige Bollinger praktisch. Ganze 2,8 Tonnen soll der kultige Ami zuladen dürfen. Damit man diese auch erreichen kann, haben sich die Entwickler eine ganz besondere Durchladefunktion einfallen lassen. Durch das Fehlen eines Motors kann man auch den vorderen Teil der Karosserie als Laderaum nutzen und mit dem restlichen Fahrgastraum verbinden. Somit können Gepäckstücke über die gesamte Fahrzeuglänge transportiert werden – ganze 3,80 Meter.

 

Damit der Öko-SUV auch die Geländetauglichkeit erreicht, die die Optik verspricht, hat er knappe 40 Zentimeter Bodenfreiheit und einen verstärkten Unterboden spendiert bekommen. Unterstützend sind aber sicherlich auch die Geländereifen, die im Format 285/70-17 die Radhäuser füllen. Käufer sollen die Wahl zwischen einem 60- und einem 100 kWh-großen Energiespeicher haben, der die Fuhre dann 190 oder 320 Kilometer weit bringt. Über den Preis haben die Jungs aus den USA noch kein Wort verloren. Ganz Start-Up-Like kann man aber schon 1000 Dollar anzahlen.