Überzeugt nicht nur in Sachen Optik: Citroën C2 1,4 Hdi
Aufbauend auf der Plattform des großen Bruders C3 konnte der kleinste Citroën-Spross C2 schon bei seiner Präsentation (siehe ALLES AUTO-Ausgabe 10/2003) mit keckem Design und eigenständig-witzigen Details aufzeigen. Jetzt tritt der pfiffige Franzose, übrigens ausschließlich als Zweitürer erhältlich, mit dem aus dem Konzern bekannten 1,4-Liter-Diesel mit 68 PS zum Test an.
Der Commonrailer beschert dem C2 zwar ausreichende Fahrleistungen und bleibt in Sachen Akustik dezent zurückhaltend, bis auf den Verbrauch kann der Selbstzünder aber keine entscheidenden Vorteile gegenüber dem ebenfalls munteren Basis-Benziner mit 60 PS herausfahren – zumal die 1,1-Liter-Version bei identischer Ausstattung um 1300 Euro günstiger ist. Wie auch immer, rund 60 Prozent der C2-Käufer entscheiden sich derzeit für den Diesel.
So sparsam der HDi C2 beim Verbrauch ist, so wenig knausrig zeigt er sich beim Raumangebot. Trotz minimaler Außenabmessungen bietet er – bis auf die eingeschränkte Fond-Kopffreiheit – erfreulich kommode Innenraum-Verhältnisse und dank der variablen (u.a. verschiebbaren) hinteren Einzelsitze auch durchaus Transport-Talent. Die einzigen echten Diesel-Konkurrenten – die ähnlich schicken Kollegen VW Lupo TDI und Mini One D – kann der C2 somit nicht nur beim Preis, sondern auch beim Thema Platz & Variabilität ausstechen.
TECHNIK
R4, Turbo, 1398 ccm, 50 kW (68 PS) bei 4000/min, max. Drehmoment 150 Nm bei 1750/min, Fünfgang-Getriebe, Vorderradantrieb, vorne: Dreiecksquerlenker, Stabilisator, Federbeine, hinten: Querlenker, Stabilisator, Schraubenfedern, Stoßdämpfer, Scheibenbremsen v, Trommeln h, ABS, L/B/H 3666/1659/1461 mm, Radstand 2315 mm, 4 Sitze, Wendekreis 9,6 m, Servo, Reifendimension 175/65 R 14, Tankinhalt 41 l, Reichw. (bis Tankres.) 745 km, Kofferraumvolumen 166-879 l, Leergew. 996 kg, zul. Gesamtgew. 1390 kg, max. Anh.-Last 548 kg, 0-100 km/h 13,5 sec, 60-100 km/h (im 4. Gang) 10,3 sec, Spitze 166 km/h, Steuer (jährl.) EUR 171,60, Normverbrauch (Stadt/außerorts/Mix) 5,1/3,6/4,1 l, Testverbrauch 4,7 l Diesel
Preis: EUR 13.300,-
FAHREN & FÜHLEN
Der quirlige, auch bei höheren Drehzahlen kultivierte 1,4-Liter-Diesel bietet gute Fahrleistungen sowie tadellose Elastizität. Straffes, dennoch komfortables Fahrwerk (trotz kurzem Radstand) mit erstaunlich hohem Schluckvermögen, neutral bis untersteuerndes Eigenlenkverhalten. Leichtgängige, indirekte (elektrische) Servolenkung mit wenig Rückstellkräften, fallweise hakelige Schaltung mit kurzen Wegen. Wirkungsvolle, fein dosierbare und standfeste Bremsen. Relativ weich gepolsterte Sitze mit genügend Schenkelauflage, aber mäßigem Seitenhalt und großrastige Lehnen-Verstellung.
PLATZ & NUTZ
Bis auf die eingeschränkte Kopffreiheit im Fond – der dank Easy-Entry-Sitzen einfach zu entern ist – luftige Raumverhältnisse auf allen Plätzen. Heckklappe zweigeteilt, praktisch in engen Lücken, bringt aber auch eine hohe Ladekante. Relativ kleiner Kofferraum, via geteilt verschieb-, umleg- und vorklappbarer Rücksitze erweiterbar. Plus: Fahrersitz in Höhe, Lenkrad auch in Reichweite verstellbar, kleiner Wendekreis, One-Touch-Fensterheber. Weniger fein: kaum Ablagen, teilweise unpraktische Lenkstockhebel, Cockpit-Übersicht nicht 1A.
DRAN & DRIN
An herkömmlichen Komfort-Features verfügt die zweite Ausstattungsversion SX über FB-Zentralsperre, Bordcomputer und E-Fensterheber. Extras: Klimaanlage, CD-Radio, Metallic. Erst beim SX Plus zu haben: Lederpolsterung oder Tempomat. Nicht mit Automatik kombinierbar. Durchaus solide Verarbeitung, die verwendeten Materialien wirken zwar nicht hochwertig, sind aber strapazfähig, Auflockerung durch diverse Alu-Einlagen. Witzig-freches Cockpit-Design.
SICHER & GRÜN
Brav: Front- und Seitenairbags vorne, ABS, Bremsassistent, für alle vier Plätze Dreipunktgurte und höhenverstellbare Kopfstützen (reichen vorne bis 1,90 m, hinten nur bis 1,70 m Körpergröße), Isofix-Halterungen. Als Extra: durchgehende Kopfairbag-Vorhänge. Nicht erhältlich beim Diesel: ESP. Brav absolvierter Umwelt-Check, geringer Spritverbrauch.
PREIS & WERT
Einzige Diesel-Konkurrenten in dieser Fahrzeug-Größe sind der etwas teurere VW Lupo, der noch teurere Mini One D und der billigere Winzling Smart, größere Mitbewerber wie Hyundai Getz, Nissan Micra oder Renault Clio liegen preislich etwa auf gleichem Niveau – zur Zeit ist der C2 HDI SX allerdings um 1200 Euro preisgesenkt. Zwei Jahre Neuwagen-Garantie inkl. Mobilität, zwölf Jahre Antidurchrost-Versprechen. Durchschnitt: Werkstatt-Netz-Dichte, Werthaltung und Zuverlässigkeit. Service und Ölwechsel alle 20.000 km.
ALLES-AUTO-TESTURTEIL :
Pfiffiger Kleinwagen mit vernünftigem Diesel und tadellosem Platzangebot.
Diesen Test finden Sie in ALLES AUTO 4/2004
Fotos: Alois Rottensteiner