Dacia, seit 25 Jahren Teil der Renault-Gruppe, ist bekannt für erschwingliche Mobilität. Der rumänische Hersteller gehört zu den Gewinnern der Automobilbranche. Während viele Marken Absatzprobleme haben, steigert Dacia kontinuierlich seinen Marktanteil. Zudem hat die Marke ihr Image als reiner Billiganbieter erfolgreich hinter sich gelassen. Nun folgt der nächste große Schritt: In wenigen Wochen tritt Dacia erstmals bei der prestigeträchtigen Rallye Dakar an. Das Debüt bei der Rallye Marokko im Oktober war mit einem Doppelsieg ein perfekter Einstand.
Teamwork
Für die Dakar schickt Dacia drei Sandrider-Buggys ins Rennen. Die Fahrerteams sind hochkarätig besetzt. Am Steuer sitzen der neunmalige Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb, der fünffache Dakar-Sieger Nasser Al-Attiyah sowie die spanische Rallye-Spezialistin Cristina Gutiérrez-Herero. Die 32-Jährige zählt zu den besten Pilotinnen abseits befestigter Straßen. Sie hat bereits achtmal an der Dakar teilgenommen. 2021 gewann sie die T3-Kategorie des Rallye-Raid World Cups, zu dem auch die „Dakar“ gehört.
Der Dacia Sandrider entstand in Kooperation mit Renaults Motorsportabteilung Alpine und dem Rennspezialisten Prodrive. Für den Antrieb wählte Dacia einen erprobten Motor der Renault-Nissan-Allianz: den 3,0-Liter-V6 aus dem Nissan 370Z. Nach Anpassungen leistet der Motor im Sandrider 360 PS. Das maximale Drehmoment von 539 Newtonmetern liegt bei 4250 Umdrehungen pro Minute an. Diese Zusammenarbeit verkürzte die Entwicklungszeit erheblich und brachte Dacia rechtzeitig in die Startaufstellung.
Starker Start in Marokko
Bei der Rallye Marokko führte Nasser Al-Attiyah mit Beifahrer Edouard Boulanger im Dacia Sandrider von Anfang an. Sie holten souverän den Sieg. Sébastien Loeb und Fabian Lurquin starteten am letzten Tag von Platz vier. Zuvor hatten sie die längste Etappe von Zagora nach Mengoub gewonnen. Am Ende wurden sie Zweite. Cristina Gutiérrez-Herero und Pablo Moreno kämpften sich im dritten Sandrider nach Rückschlägen zurück. Die abschließende Etappe beendeten sie auf Platz sieben.
Der Einstieg in den Motorsport zeigt die Weiterentwicklung der Marke. Vom günstigen Anbieter hat sich Dacia zu einem ernstzunehmenden Akteur in der Automobil- und Sportwelt gewandelt. Der Auftritt bei der Dakar wird spannend. Sie möchten beweisen, dass Mobilität und Spitzenleistung kein Widerspruch sind.