Das Komfortcabrio

19. April 2016
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Wahrscheinlich wurde noch keine automobile Neuerscheinung dermaßen verrissen wie das erste SUV-Cabrio der Welt, das Nissan Murano Crosscabriolet.
Ob Motorjournalist oder Forenschreiber – alle sind sich einig: Hässlich, unnötig, unmöglich.

Umso überraschender die Reaktion des Publikums auf österreichischen Strassen: So viele Thumbs-ups erlebt man selten. Vom distinguierten Herrn im dunkelblauen XJ über die adrette Brünette im offenen A5 bis zum Blaumann im arg mitgenommenen Kia irgendwas: Alle sind  hoch motiviert, ihrer geradezu enthusiastischen Begeisterung Ausdruck zu verleihen. “Cool” ist dabei das nicht nur von der Jugend am häufigsten verwendete Attribut.

Dabei: Schön ist das Crosscabriolet wirklich nicht. Ausserdem SUV, nochdazu Fullsize, also wirklich: Pfui!

Trotzdem springt der Funke über und offenbar leuchtet jedem ein, was den Schreibern in Print und Web entgeht: Dies ist etwas Besonderes, keines der in dieser Preisklasse üblichen, sportlich-aggressiven Angeberautos. Sondern eine Konstruktion, die ganz offensichtlich auf hohen Komfort und Fahrgenuß getrimmt ist.  Ein luxuriöser Wagen zwar, aber trotzdem sympathisch, weil er auf vordergründige Insignien des Prestiges verzichtet und sich dafür auf nachvollziehbaren, echten Genußwert konzentriert.

Warum ihn die meisten auch noch schön finden, verstehe wer will.

 

3 Kommentare

  1. ab sofort im Inserateteil der Printausgabe und in den üblichen Webbörsen…

  2. Hey Carl-Gustav,
    warum trennst Du Dich von ihm?
    Bin gespannt auf das Echo, aber allzuviele ernsthafte Interessenten würde ich persönlich nicht erwarten – obwohl es zweifelsohne ein gutes Auto ist, zumal ziemlich einzigartig hierzulande…
    lg
    Rolex

  3. Hallo Rolex,
    Ich bin seit kurzem in der glücklichen Lage, keine Verwendung mehr für ein eigenes Auto mehr zu haben.
    Und ja, die potentielle Zielgruppe ist klein und schwierig zu adressieren.
    Das war mir bereits beim Erwerb klar und so geb ich mich auch jetzt keinen Illusionen hin.
    Kommt er weg, ist es fein, falls nicht, ist’s auch gut.
    Wäre nicht der einzige, der ein eigentlich nutzloses Liebhaberfahrzeug in der Garage stehen hat…

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