Stellen Sie sich vor, es gäbe eine neue Art von Waschmaschinen. Mit völlig anderer Technik arbeitend. Wartungsfrei und umweltschonend – zumindest im Betrieb, wenn auch nicht in der Herstellung.
Sie können mit diesen neuen Waschmaschinen allerdings nicht waschen, so viel und so oft Sie wollen. Mehr als ein Waschgang pro Tag ist nicht drin. Und auch der klappt nur, wenn sie das Schonprogramm wählen und die Trommel nicht mehr als halbvoll machen. Koch- und Feinwäsche geht gar nicht. Es werden aber Studien und Statistiken präsentiert, die belegen, dass 80 Prozent der Menschen eh nicht mehr als diese Menge Standardsachen pro Tag zu waschen haben.
Eine Menge Leute – vor allem die, die von Waschmaschinen gar keine Ahnung haben, aber einfach gern mitreden wollen – sind von diesen Geräten trotzdem begeistert. Sie wollen, dass möglichst bald alle Menschen nur noch diese neuen Waschmaschinen benutzen und die anderen verboten werden. Viele, die so denken, sind nebenbei Inhaber politischer Ämter. Von großen, wichtigen in der EU-Kommission bis zu kleinen, aufgeblasenen in einem Ministerium oder Gemeinderat.
Weil die neuen Waschmaschinen etwa doppelt so teuer sind wie die bisherigen, beschließen diese Politiker also eine Förderung für die Anschaffung. Als sie bemerken, dass diese Waschmaschinen trotzdem so gut wie niemand kaufen will, legen sie noch mehr drauf. Die neuartigen Waschmaschinen sind dann allerdings immer noch teurer als die bisherigen. Vor allem, weil man sie nach ein paar Jahren Gebrauch nicht mehr weiterverkaufen kann, um sich eine effizientere, größere oder schnellere der klassischen Art anzuschaffen. Die der neuen Bauweise schaffen dann nämlich, wenn überhaupt, nur noch einen halben Waschgang und sind somit wertlos. Man kann sie auch nicht recyceln wie die bisherigen – sie können nur eingelagert werden, bis irgendwann jemandem einfällt, was damit anzustellen wäre.
Würden Sie nun also eine dieser hippen neuen Waschmaschinen mit staatlichem Zuschuss, die Sie nur eingeschränkt verwenden können, kaufen? Waschmaschinen, die ihr Leben komplizierter statt bequemer machen, die eine üble Gesamt-Umweltbilanz haben und Sie am Ende immer noch deutlich mehr kosten als die bisherigen?
Nein? Warum sollten Sie es dann bei einem Auto machen?
Foto: RyanMcGuire / pixabay.com
Mozl
( 8. Juli 2020 )
Der Vergleich ist leider unsachlich. An den Stammtischen kommt er aber sicher gut an.
Hans
( 8. Juli 2020 )
Mozl, bist Dus wirklich? Diese Antwort hätte ich eigentlich von jemand anderem erwartet….aber kommt sicher noch…
MfG J
Mozl
( 9. Juli 2020 )
Hallo Johann, ich bin es wirklich. Ich habe mich hier immer bemüht, das Theme Elektromobilität hier sachlich zu betrachten. Ich melde mich jedoch nur noch dann zu Wort, wenn eine Polemik-Kommulierung stattfindet für all jene, die nur das lesen was sie lesen wollen und die nicht gerne selber nachdenken.
Stefan Pabeschitz
( 10. Juli 2020 )
Die in dem Artikel angerissenen Fakten sind unstrittig. Es handelt sich hierbei um eine Parabel, nicht aber um Polemik. Außerdem sollte das Augenzwinkern hinter der gewählten Formulierung klar erkennbar sein.
Weuzi
( 14. Juli 2020 )
Wenn es um die zur verpflichtenden Staatsreligion erhobenen Themen wie Klimaschutz, Sexismus, Genderei, Elektromobilität oder Virenbedrohung geht, dann verstehen manche nicht den geringsten Spaß, wenn man Unsinnigkeiten und die damit verbundene Verbissenheit der Durchsetzung kritisch aufs Korn nimmt. Nur wenn es um die Verunglimpfung der “Leugner” der Religionsthemen geht, ist jede Hetz erlaubt. Denn da ist jede noch so tiefe Beleidigung Satire und damit lustig und nicht klagbar.
Mozl
( 14. Juli 2020 )
Hallo, ich möchte das, was hier unter die Leute gestreut wird an einem Beispiel festmachen:
In dem Text wird unterstellt, dass Elektroautos etwa doppelt so teuer sind wie Verbrenner. Jetzt gibt es natürlich einige Modelle, die man nicht vergleichen kann wie etwa den BMW i3. Es gibt jedoch auch Modelle, wo sich ein Blick in die Preisliste der aktuellen AA lohnt.
Peugeot e-208 (136 PS): EUR 31.900
Peugeot Pure Tech 130 (131 PS): EUR 24.650
Opel Corsa-e (136 PS): 29.990
Opel Corsa 1,2 Turbo (131 PS): EUR 22.349
VW e-Golf (136 PS): 33.990
VW 1,5 TSI ACT (136 PS): 27.190
Jetzt kann man natürlich auch darüber diskutieren, was „etwa doppelt so teuer“ in Zahlen bedeutet. Ich meine das beginnt in der Mitte von 1 ½ mal so teuer und genauso teuer, also bei 75%. Den Rest kann man sich ausrechnen.
Damit bitte eines klar ist: Es ist korrekt, dass Elektroautos vor Förderung jedenfalls teurer sind als vergleichbare PKW mit Verbrennungsmotor. Der Stammtisch, der bekanntlich nur das lesen will, was seiner Meinung entspricht und Aussagen daher unreflektiert übernimmt, wird das als Pauschalaussage verstehen wonach Elektroautos immer etwa das Doppelte kosten und das entspricht einfach nicht den Tatsachen. Gerade deshalb sind solche Augenzwinkereien, noch dazu wenn sie unter der Überschrift „Alles Klartext“ verbreitet werden, gefährlich und mitverantwortlich für das noch immer breit vorhandene Unwissen über Elektromobilität.