Großer Test: Kia Sportage 1.6 T-GDI 48V AWD GT-Line

18. Juli 2022
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Tests

FAHRZEUGDATEN

Marke:Kia
Klasse:Geländewagen/SUV
Antrieb:Allrad
Treibstoff:Benzin
Leistung:180 PS
Testverbrauch:8,9 l/100km
Modelljahr:2022
Grundpreis:52.390 Euro

Die neue Generation des Sportage ist seit kurzem zu haben, mit dem Vorgänger hat der Typ „NQ5“ nicht viel gemein – auch nicht mit einem Audi Q5, außer vielleicht die feinen Innenraum-Materialien. Bei nur zartem Wachstum (in der Länge legte der Kompakt-SUV drei Zentimeter zu) ist es also der Qualitätseindruck, der den Koreaner auf ein neues Level hievt, leider auch preislich. 

Ebenfalls eine neue Ära läutet die Formensprache ein, wobei die freche Front mit dem breiten Grill und den Bumerang-förmigen Tagfahrlichtern durchaus Polarisierungs-Potenzial hat. Das Heck erinnert an das hauseigene Strom-Aushängeschild EV6, in der Seitenansicht bleibt das Auge an der scheinbar gekappten C-Säule hängen.  

Nur mehr 25 Prozent der Sportage-Käufer werden hierzulande zu einem Diesel greifen, kein Wunder, es gibt ja als Alternative attraktive (elektrifizierte) Benziner – so wie das vorläufige Spitzenmodell mit 180 PS, Allradantrieb und Mildhybrid, das bei uns gastierte, und zwar in der Top-Ausstattung „GT-Line“. Etwas mehr als 50.000 Euro stehen dann am Preisschild, weitere 2200 Euro wird los, wer seinen SUV mit Allrad haben möchte so wie bei unserem Testwagen. 

Was wird geboten ums große Geld? Eine Menge jedenfalls in Sachen Serienausstattung: alles da bei der „GT-Line“, von elek­trisch bewegten und klimatisierten Vordersitzen, Lenkradheizung und Navi über Heckklappe mit Sensorsteuerung und HiFi-Sound bis hin zu Panoramadach und Sitzheizung im Fond – selbst Verwöhnte werden da glücklich. Nörgler könnten freilich monieren, dass es bei anderen Kias ein Headup-Display gibt, beim Sportage aber nicht.

Dazu gefallen der gute Komfort und die einfache Bedienung. Es gibt sogar noch eine erkleckliche Anzahl an Schaltern und Drehreglern – mit denen für Lautstärke und Navi-Zoom bzw. Sender-Tuning bedient man auch die Innentemperatur links sowie rechts, dazu muss man vorher freilich auf die „Klima“-Taste drücken. Sehr fein: die hochauflösenden Bilder der Rundumkameras inklusive Vogelperspektive, so lässt sich der Korea-SUV ganz easy rangieren.

Etwas enttäuschend: der Praxis-Verbrauch des Testwagens, er lag doch deutlich über der Hersteller-Angabe. Also vielleicht doch einen Diesel nehmen? Für Vielfahrer macht das sicher Sinn. Alle, bei denen Geld weniger ­eine Rolle spielt, können alternativ bis April warten, da sind dann auch die „vollwertigen“ Hybrid-Versionen zu haben, klassisch mit 230 PS oder zum Anstecken mit 265 PS. 

Motor & Getriebe – Der 1600er-Benziner läuft ab mittleren Touren etwas brummig, die Kraftentfaltung passt aber, auch wenn man den sanften E-Schub nicht spürt. Die Doppelkupplungs-Automatik agiert eher auf der gemütlichen Seite. Von den drei Fahrprogrammen (Eco, Normal, Sport) gefällt die Standard-Einstellung am meisten.

Fahrwerk & Traktion – Das adaptive Fahrwerk ist um Komfort bemüht, den die 19-Zöller etwas vermiesen. In flotten Kurven spürbare, aber undramatische Seitenneigung, dabei lange neutral und ohne böse Überraschungen bei Lastwechseln. Keine Traktions-Probleme, dazu ist der ­Durchtrieb auf Knopfdruck sperrbar. 1A-Bremsen. Lenkung präzise und für ­einen SUV durchaus direkt.

Bedienung & Multimedia – Gute Sitzposition, die Möbel bieten vorne ordentlichen Seitenhalt, aber etwas zu wenig Schenkelauflage. Tadellos ablesbare, leicht wandelbare Digital-Instrumente. Ärgerfreie Bedienung, passable Sprachsteuerung, das Multimediasystem ist rasch durchschaut. Genug echte Schalter und Knöpfe (zum Beispiel für Sitz-Klimatisierung oder Lautstärke-Regelung), die am Lenkrad (etwa für Audio oder Assistenzsysteme) sind sehr gut zu bedienen. Top: die Kamera-Quali­tät. Serie: Smartphone-Anbindung und induktives Handyladen. ­Minus: geringe Reichweite. Genug Ablagen, aber kleine Türfächer.

Innen- & Kofferraum – Bis auf die (auch durch das serienmäßige Panoramadach) etwas eingeschränkte Kopffreiheit rangieren die Innenmaße vorne wie ­hinten überm Klassenschnitt. Trotz Allrad passt auch das Volumen des Kofferraums, der Ladeboden bleibt nach Umlegen der 2:1:2-Fondlehne eben. Die elektrische Heckklappe öffnet automatisch, wenn man mit dem Schlüssel direkt davor steht, diese Funktion kann man aber auch deaktivieren.

Dran & Drin – In der Top-Version „GT-Line“ volle Hütte, da geht kaum etwas ab. Wer unter anderem auf Rundumkameras, Adaptiv-Tempomat, HiFi-Sound, E-Dämpfer, Panoramadach, E-Heckklappe, 19-Zöller und auf das eine oder andere Assistenzsystem verzichten kann, fährt auch mit dem 6000 Euro billigeren „Gold“ sehr gut (ein paar der genannten Features kann man über Pakete dazunehmen). Solide Verarbeitung, sympathische Materialien.

Schutz & Sicherheit – Ein Zentral-Airbag hebt den Sportage über den Klassen-Schnitt, dazu sind praktisch alle Assistenzsysteme, die dieses Segment zu bieten hat, an Bord – sie funktionieren auch ganz gut. Eher eine Spielerei: das Einblenden des Totwinkel-Bildes in die Instrumente beim Blinken.

Preis & Kosten – Teuer in der Anschaffung, ausstattungsbereinigt ist sogar Konzern-Bruder Hyundai Tucson günstiger, aber auch der Mazda CX-5, der Seat Ateca sowie Skoda Karoq oder Ford Kuga – letzterer mit ­echtem Hybrid-Antrieb, ebenso wie der Toyota RAV4, der in etwa gleich teuer bilanziert wie der Kia Sportage. Kia-Plus: sieben Jahre Garantie (bis 150.000 Kilometer). Verbrauch kein Hit, Jahresservice Pflicht – ­dafür stehen genug Werkstätten österreichweit zur Verfügung. 

Gefälliges und ergonomisch durchdachtes Cockpit mit breitem Doppel-Digital-Display. Neben Schwarz gibt es keine andere Innenraum-Farbe.

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Die neue Generation des Sportage ist seit kurzem zu haben, mit dem Vorgänger hat der Typ „NQ5“ nicht viel gemein – auch nicht mit einem Audi Q5, außer vielleicht die feinen Innenraum-Materialien. Bei nur zartem Wachstum (in der Länge legte der Kompakt-SUV drei Zentimeter zu) ist es also der Qualitätseindruck, der den Koreaner auf ein neues Level hievt, leider auch preislich.  Ebenfalls eine neue Ära läutet die Formensprache ein, wobei die freche Front mit dem breiten Grill und den Bumerang-förmigen Tagfahrlichtern durchaus Polarisierungs-Potenzial hat. Das Heck erinnert an das hauseigene Strom-Aushängeschild EV6, in der Seitenansicht bleibt das Auge an der scheinbar gekappten C-Säule hängen.   Nur mehr 25 Prozent der Sportage-Käufer werden hierzulande zu einem Diesel greifen, kein Wunder, es gibt ja als Alternative attraktive (elektrifizierte) Benziner – so wie das vorläufige Spitzenmodell mit 180 PS, Allradantrieb und Mildhybrid, das bei uns gastierte, und zwar in der Top-Ausstattung „GT-Line“. Etwas mehr als 50.000 Euro stehen dann am Preisschild, weitere 2200 Euro wird los, wer seinen SUV mit Allrad haben möchte so wie bei unserem Testwagen.  Was wird geboten ums große Geld? Eine Menge jedenfalls in Sachen Serienausstattung: alles da bei der „GT-Line“, von elek­trisch bewegten und klimatisierten Vordersitzen, Lenkradheizung und Navi über Heckklappe mit Sensorsteuerung und HiFi-Sound bis hin zu Panoramadach und Sitzheizung im Fond – selbst Verwöhnte werden da glücklich. Nörgler könnten freilich monieren, dass es bei anderen Kias ein Headup-Display gibt, beim Sportage aber nicht. Dazu gefallen der gute Komfort und die einfache Bedienung. Es gibt sogar noch eine erkleckliche Anzahl an Schaltern und Drehreglern – mit denen für Lautstärke und Navi-Zoom bzw. Sender-Tuning bedient man auch die Innentemperatur links sowie rechts, dazu muss man vorher freilich auf die „Klima“-Taste drücken. Sehr fein: die hochauflösenden Bilder der Rundumkameras inklusive Vogelperspektive, so lässt sich der Korea-SUV ganz easy rangieren. Etwas enttäuschend: der Praxis-Verbrauch des Testwagens, er lag doch deutlich über der Hersteller-Angabe. Also vielleicht doch einen Diesel nehmen? Für Vielfahrer macht das sicher Sinn. Alle, bei denen Geld weniger ­eine Rolle spielt, können alternativ bis April warten, da sind dann auch die „vollwertigen“ Hybrid-Versionen zu haben, klassisch mit 230 PS oder zum Anstecken mit 265 PS. [/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width="1/2" css=".vc_custom_1446571503268{padding-top: 5px !important;}"][vc_column_text el_class="testkategorien"]Motor & Getriebe - Der 1600er-Benziner läuft ab mittleren Touren etwas brummig, die Kraftentfaltung passt aber, auch wenn man den sanften E-Schub nicht spürt. Die Doppelkupplungs-Automatik agiert eher auf der gemütlichen Seite. Von den drei Fahrprogrammen (Eco, Normal, Sport) gefällt die Standard-Einstellung am meisten. Fahrwerk & Traktion - Das adaptive Fahrwerk ist um Komfort bemüht, den die 19-Zöller etwas vermiesen. In flotten Kurven spürbare, aber undramatische Seitenneigung, dabei lange neutral und ohne böse Überraschungen bei Lastwechseln. Keine Traktions-Probleme, dazu ist der ­Durchtrieb auf Knopfdruck sperrbar. 1A-Bremsen. Lenkung präzise und für ­einen SUV durchaus direkt. Bedienung & Multimedia - Gute Sitzposition, die Möbel bieten vorne ordentlichen Seitenhalt, aber etwas zu wenig Schenkelauflage. Tadellos ablesbare, leicht wandelbare Digital-Instrumente. Ärgerfreie Bedienung, passable Sprachsteuerung, das Multimediasystem ist rasch durchschaut. Genug echte Schalter und Knöpfe (zum Beispiel für Sitz-Klimatisierung oder Lautstärke-Regelung), die am Lenkrad (etwa für Audio…

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FAZIT

Hochwertiger, luxuriöser und optisch auffälliger Kompakt-SUV – leider zum teuren Tarif.

Motor & Getriebe
Fahrwerk & Traktion
Bedienung & Multimedia
Innen- & Kofferraum
Dran & Drin
Schutz & Sicherheit
Preis & Kosten
User-Wertung : Keine Bewertungen bisher!
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R4, 160V, Turbo, 1598 ccm, 180 PS (132 kW) bei 5500/min, max. Drehmoment 265 Nm bei 1500–4500/min, 48V-Mildhybrid, E-Motor 12 PS (9 kW), Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, Allradantrieb, Scheibenbremsen v/h (v bel.), L/B/H 4515/1865/1650 mm, Radstand 2650 mm, 5 Sitze, Wendekreis 11,0 m, Reifendimension 235/50 R 19, Tankinhalt 54 l, Reichweite 610 km, Kofferraumvolumen 562–1751 l, Leergewicht (EU) 1722 kg, zul. Gesamtgewicht 2210 kg, max. Anh.-Last 1650 kg, 0–100 km/h 9,0 sec, Spitze 189 km/h, Steuer (jährl.) € 1066,09, Werkstätten in Österreich 114, Service alle 15.000 km (mind. 1x/Jahr), WLTP-Normverbrauch kombiniert 7,2 l, Testverbrauch 8,9 l ROZ 95, CO2 (Norm/Test) 163/205 g/km

Front- und vordere Seiten­airbags, durchgehende Kopfairbag-Vorhänge, Zentral-Airbag, Notbremsassistent mit Fußgänger/Radfahrer-Erkennung, Bergabfahr- und Anhängerstabilitäts-Assistent, Abstandsregel-Tempomat mit Stop & Go, Spurführungs-, Toterwinkel- und Querverkehrs- bzw. Rückwärtsfahr-Assistent, Bergabfahrhilfe, LED-Scheinwerfer mit Fernlicht-Automatik, Verkehrszeichen-Erkennung, adaptives Fahrwerk, digitale Instrumente 12,3 Zoll, 10,2 Zoll-Touchscreen-Multimediasystem, Android Audio & Apple CarPlay, Sprachsteuerung, Navigation, HiFi-Sound Harman Kardon mit 8 LS, DAB-Tuner, induktives Handyladen, Zweizonen-Klimaautomatik, Außenspiegel elektr. klappbar, aut. abblend. Innenspiegel, Sitzklimatisierung v, Sitzheizung h, Lenkradheizung, Rundumkamera, abgedunkelte Fondscheiben, Einparkhilfe v/h, sensorgesteuerte E-Heckklappe, Velours-/Kunstlederpolsterung, schlüsselloser Zugang, E-Vordersitze (fahrerseitig mit Memory), Panorama-Hub/Schiebedach, 19 Zoll-Aluräder etc.

Metallic-/Perleffekt-Lack € 600,–/ 700,–