Gibt’s also gar nichts zu meckern? Mit Verlaub, nur über Kleinigkeiten: den unbeleuchteten Lautstärkeregler zum Beispiel oder die bescheidene Übersicht. Aber das lässt sich mit einer Modellpflege in den Griff bekommen und schmälert die Qualitäten des XF als gelungene Sportlimousine nicht einmal ansatzweise. Selbst mit Vierzylinder-Diesel.
Fahrwerk & Traktion – Leichtfüßig und agil lenkt der XF ein, bleibt lange neutral – das 1261 Euro teure Adaptiv-Fahrwerk bringt aber nicht viel. Lenkung: exakt und präzise, nicht zu direkt und nervös ausgelegt. Traktion ausreichend. Die Bremsen lassen nichts anbrennen.
Cockpit & Bedienung – Sitzposition und grundsätzliche Ergonomie ohne Tadel, das Touchscreen ist aber mühsam zu bedienen. Fein: kleiner Wendekreis. Minus: wenig Ablagen, schlechte Übersicht (Einparkhilfe und Rückfahrkamera kosten extra), AdBlue-Einfüllstutzen im Kofferraum.
Innen- & Kofferraum – Vorne üppig Platz, hinten wird es für groß Gewachsene eher eng. Ladeabteil: geräumig, etwas zerklüftet und mit unebenem Ladeboden, was nach Umlegen der 2:1 (optional 40:20:40)-Fondlehnen nicht besser wird.
Dran & Drin – Der R-Sport hat spezielle Schürzen, große Aluräder und Mattchrom-Zierrat. Ab Werk ordentlich bestückt, der wahre Luxus findet sich in der Aufpreis-Liste (teils in attraktiven Paketen). Automatik-Verzicht spart 2650 Euro. Saubere Verarbeitung, Materialwahl fast durchwegs hochwertig.
Schutz & Sicherheit – Serie: klassen-übliche Airbag-Bestückung, zudem alle gängigen E-Fahrhilfen. Diverse Assistenzsysteme ab Werk oder optional erhältlich. Mühsam: Der Radar-Tempomat reagiert oft zögernd.
Sauber & Grün – Bei normaler Fahrweise sehr zurückhaltender Spritkonsum, das flinke Start/Stopp-System ist hilfreich.
Preis & Kosten – Der BMW 520d ist etwas teurer, der 190 PS starke Audi A6 TDI eine Spur billiger. Drei Jahre Garantie ohne Kilometer-Begrenzung, aber nur sechs gegen Durchrosten. Dünnes Werkstatt-Netz, Werthaltung nicht sonderlich gut.