Konnektivität im Auto – was bringt’s?

7. Juli 2017
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Feature

Seit einiger Zeit schon sind Autos im Grunde Smartphones auf Rädern. Sie haben eigene SIM-Karten, holen und senden Daten ins World Wide Web und wollen uns damit das Leben erträglicher, leichter oder einfach schöner machen. In einem regulären Auto-Test haben wir selten den Platz, uns diesen Features wirklich im Detail zu widmen – zumal es des Öfteren doch recht viele sind.

Vor einiger Zeit aber haben wir die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und einen Jaguar XF mit dem großen Technik-Paket explizit in Hinblick auf seine umfangreichen Connectivity-Features unter die Lupe genommen (rein exemplarisch – viele andere Premiumhersteller wie BMW oder Mercedes bieten in ihren Autos ganz ähnliches an). Damit wollten wir an dieser Stelle einen kleinen Detaileinblick gewähren, was eigentlich heute in modernen Autos so alles an technischen Features auf seinen Fahrer, bzw. seine Fahrerin wartet.

Prinzipiell kann dabei in zwei Brocken aufgeteilt werden: Basics und Online-Features.

Unter ersteres fiel dabei für uns vieles von dem technischen Schnickschnack, an den sich die meisten von uns wohl schon gewöhnt haben, der aber vor etwa zehn Jahren noch alles andere als selbstverständlich war: Bluetooth-Konnektivität für Telefonie und Musik etwa, oder aber natürlich das eingebaute Navigationsgerät, das auch gleich die Brücke zu Brocken #2 – der Online-Welt – schlägt. Während nämlich “früher” noch für das Kartenmaterial einzig und allein auf die Daten vertraut werden musste, die auf der Festplatte oder eben dem internen Speicher des Autos lagen, so können moderne Geräte diese nach Belieben durch Echtzeit-Inhalte ergänzen oder verändern: Stau-Daten, geänderte Routenführungen, Baustellen … sofern alles funktioniert, man also online ist, muss man sich nie wieder selbst Gedanken darum machen, wie man denn nun an sein Ziel kommt: das Auto weiß Bescheid.

Zudem nutzen immer mehr Geräte die Möglichkeiten die sich über weitere Vernetzung ergeben. In unserem Jaguar etwa legt man als Besitzer gleich zu Beginn ein persönliches Profil an. Füttert das System also zum einen selbst mit Infos zu seinen “Lieblingsorten” wie der Heimatadresse, ermöglicht ihm aber zudem selbst so manche Schlussfolgerung zu treffen. Fährt man beispielsweise immer zur selben Zeit dieselbe Strecke (Stichwort Weg in die Arbeit) registriert das Navi das und warnt den Fahrer im Falle eines Falles vor ihm noch unbekannten Behinderungen auf der Stammpiste. Praktisch!

Darüber hinaus – wir haben es eingangs erwähnt – macht das Infotainment-System aber auch an vielen anderen Stellen einen auf großes Smartphone. Es bietet seinem Nutzer also neben praktischen Features wie einem WLAN-Hotspot diverse Apps, wie zum Beispiel einen Web-Browser oder eine Wetter-App. Auch das Smartphone selbst wird aber freilich gern in die ganze Connectivity-Chose eingebunden: Via Kabel verbunden kann man Apple Carplay oder Android Auto nutzen (dazu folgt ein separater Artikel) oder aber mittels App für das Telefon selbst auf das Auto zugreifen … und zwar von überall auf der Welt.

Nicht sicher, ob man zugesperrt oder die Fenster geschlossen hat? Ein Blick aufs Handy und in die passende App reicht – schon hat man Gewissheit und kann zudem etwaige Versäumnisse nachholen – also etwa das Auto verriegeln. Das geht im Falle von Jaguar sogar mit der Apple Watch. Zumindest meistens. Die teilweise sehr langen Wartezeiten haben wir ebenso wie so manchen Fehlversuch aus dem Video rausgeschnitten – im Interesse der Zeit.

Wo das gesagt ist, trifft es sich freilich gut zum Thema “Sinnhaftigkeit” zurück zu kehren: Fakt ist nämlich, dass viele dieser Funktionen zwar funktionieren, das aber entweder nicht immer tun, nur selten wirklich nötig sind oder aber ab und an versuchen etwas zu ersetzen, das vorher oder anders eigentlich leichter ging (Stichwort Internet-Browser). Doch eigentlich geht es darum gar nicht so wirklich. Es geht darum schon jetzt auszuloten und auch aufzuzeigen, was möglich ist, bzw. bald schon in größerem Ausmaß möglich sein wird. Und bis dahin fällt vieles einfach in die Rubrik “nice to have” … was ja auch schön ist.