Neuer Einstiegs-Mitsubishi: der simple Space Star
Der Nachfolger des Colt wird in Thailand gebaut und ist vor allem eines: simpel. Die wenigen Hebel und Schalter sind rasch durchschaut, der Wagen fährt brav. So etwas wie Lenkpräzision darf man dabei freilich nicht erwarten. Auf Wellen schaukelt der Kleine, in flott gefahrenen Kurven untersteuert er früh. Der mäßig kraftvolle Dreizylinder versieht seinen Dienst, so gut er kann. Er läuft leise, bei hoher Drehzahl knattert er etwas unwillig. Auch die Möbel laden nicht zu langen Reisen ein, sie bieten dem Rückgrat wenig Stütze. Grobe Rasten für die Lehnen-Verstellung und ein nicht längs verstellbares Lenkrad erschweren zudem die richtige Sitzposition.
Besser schaut es beim Platzangebot aus. Die Kniefreiheit im Fond ist reichlich, der Kofferraum größer als bei den meisten Konkurrenten. Nur schmale Öffnung und hohe Ladekante stören beim Einräumen. Unter welchem Preisdruck Mitsubishi beim kleinsten Modell steht, offenbaren ein paar Details. So hängt die Hutablage nur an einem Schnürl statt wie üblich an zweien. In versteckten Ecken wird an Lack gespart, etwa innen am Tankdeckel. Zu den Allerbilligsten gehört der Space Star dennoch nicht – knapp 11.000 Euro sind in jedem Fall fällig.
Bedienfreundliches Cockpit mit adretten Materialien, nur die Sitze lassen zu wünschen übrig
Motor & Getriebe
Der Dreizylinder-Saug-Benziner schwächelt bei jeder Drehzahl, läuft aber angenehm leise. Problemlose Schaltung.
Fahrwerk & Traktion
Weiche Federung, etwas schaukel-anfällig, doch kaum Poltern. Lenkung indirekt und gefühllos. In Kurven frühes, doch harmloses Untersteuern. Tadellose Bremsen.
Cockpit & Bedienung
Simple und problemlose Bedienung, das gilt auch für Radio und (manuelle) Klima. Kein Komfort-Blinken, One-Touch nur zum Absenken des Fahrer-Fensters, im Fond überhaupt nur Kurbeln. Sessel schwammig, Sitzposition nicht wirklich befriedigend.
Innen- & Kofferraum
Vorne genug, hinten für zwei sogar erstaunlich viel Platz. Ordentlicher Kofferraum mit Unterflurfach, doch hoher Ladekante und kleiner Öffnung. Die Fondlehnen klappen (2:1) vom Heck aus vor, es bleibt eine Stufe. Vorne viele, hinten keine Ablagen.
Dran & Drin
Die beim schwachen Benziner obligate Basisversion ist mager bestückt. Einziges Extra: Metallic-Lack. Billige, aber optisch großteils ansprechende Materialien. Verarbeitung ohne grobe Mängel.
Schutz & Sicherheit
Überraschung: sechs Airbags und alle E-Fahrhilfen an Bord. Noch kein Ergebnis beim NCAP-Crashtest, doch Mitsubishi verspricht Topwerte.
Sauber & Grün
Für einen Benziner sehr günstiger Verbrauch. Start/Stopp hilft in der Stadt, die kaum sichtbare Schaltempfehlung weniger.
Preis & Kosten
Preislich auf Höhe des Seat Mii, deutlich günstiger sind Hyundai i10 und Nissan Pixo. Chevrolet Spark und Fiat Panda kosten etwas mehr. Wertverlust zumindest absolut gesehen im Rahmen. Nippon-Plus: drei Jahre Garantie.
F A Z I T
Einfacher, dennoch nicht ganz billiger Kleiner.
Recht brauchbarer Kofferraum, die Hutablage hängt beim Space Star nur an einem Schnürl
[ i]TECHNIK:[ /i]
R3, 12V, 999 ccm, 71 PS (52 kW) bei 6000/min, max. Drehmoment 88 Nm bei 5000/min, Fünfgang-Getriebe, Vorderradantrieb, Scheibenbremsen v (bel.), Trommeln h, L/B/H 3710/1665/1490 mm, Radstand 2450 mm, 5 Sitze, Wendekreis 9,2 m, Reifendimension 165/65 R 14, Tankinhalt 35 l, Reichweite 710 km, Kofferraumvolumen 235-912 l, Leergewicht 845 kg, zul. Gesamtgewicht 1290 kg, max. Anh.-Last -, 0-100 km/h 13,6 sec, 60-100 km/h (im 4. Gang) 15,8 sec, Spitze 180 km/h, Steuer (jährl.) EUR 184,80, Werkstätten in Österreich 111, Service alle 20.000 km (mind. 1x/Jahr), Normverbrauch (Stadt/außerorts/Mix) 4,6/3,6/4,0 l, Testverbrauch 4,9 l ROZ 95, CO2 (Norm/Test) 92/113 g/km
Serienausstattung:
Front-, vordere Seiten- und durchgehende Kopfairbags, ABS, ESP, Bremsassistent, Isofix, Klimaanlage, CD-Radio mit 4 LS, E-Außenspiegel, E-Fensterheber v, Fahrersitz höhenverstellbar, FB-Zentralsperre etc.
Extras:
Metallic-Lack EUR 390,-
Zubehör:
Aluräder ab EUR 316,- etc.
Basis-Preis: EUR 10.990,-
Fotos: Robert May