Die große Stärke der Brennstoffzelle ist naturgemäß die Langstrecke, weil dort die Ladezeiten für Batterie-Elektrofahrzeuge inakzeptabel sind und die Zahl der freien Ladesäulen nicht ausreicht. Zwar kommt auch der Honda Clarity nicht ohne (Puffer-)Batterie aus, mit 1,5 kWh ist sie aber nur so groß wie bei einem Hybrid-Modell ohne Plug-In. Sie liefert im Gegensatz zur Brennstoffzelle blitzschnell Strom und ermöglicht so einen stärkeren E-Motor. Konkret leistet dieser im Honda 174 PS und bietet 300 Newtonmeter maximales Drehmoment vom Stand weg.
Der Brennstoffzellen-Stapel konnte erstmals so kompakt gestaltet werden, dass er sich oberhalb des Elektromotors platzieren ließ und nicht den Passagierraum verkleinert. Der Haupt-Wasserstofftank ist hinter der Fondbank positioniert, was allerdings den Laderaum des 4,92 Meter langen Autos auf Kleinwagen-Niveau schrumpfen lässt. Gemeinsam mit dem kleineren Vortank kann man 141 Liter Wasserstoff mitführen, das sind fünf Kilogramm – genug für bis zu 650 Kilometer Reichweite. Der Tankvorgang ist übrigens ziemlich einfach und in drei Minuten erledigt.
Insgesamt surrt man elektrotypisch souverän und antrittsstark durch die Gegend. Die Geräuschdämmung ist gelungen, die Federung hingegen US-typisch weich – der Clarity ist nämlich nur in Japan und den USA erhältlich, die Wasserstoff-Technik wird bei Honda hierzulande wohl in einem anderen Modell Einzug halten, am ehesten in einem SUV.
Permanentmagnet-Synchronmotor, Polymerelektrolyt-Brennstoffzelle, 174 PS (130 kW) bei 4501–9028/min, max. Drehmoment 300 Nm, (Puffer-)Batteriekapazität 1,5 kWh, Vorderradantrieb, Scheibenbremsen v/h (v bel.), L/B/H 4915/1875/1480 mm, Radstand 2750 mm, 5 Sitze, Reifendimension 235/45 R 18, Tankinhalt 141 l (5,0 kg), Kofferraumvolumen 334 l, Leergewicht ca. 1900 kg, 0–100 km/h 9,0 sec, Spitze 165 km/h, Normverbrauch (Mix) 0,72 kg Wasserstoff, Reichweite (Norm) 650 km