ÖAMTC Winterreifentest 2021

23. September 2021
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Aktuelles

Gleich vorweg: Der Großteil der getesteten Winterreifen des Jahrgangs 2021 bekam die Note „empfehlenswert“ beziehungsweise drei von fünf Sternen. Sieben Produkte konnten eine Spur mehr überzeugen und erhielten einen weiteren Stern. „Mit jedem dieser Modelle erhält man einen Reifen ohne große Schwachstellen“, sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Es geht aber auch anders: Ein Pneu erhielt nur zwei Sterne, zwei weitere gar nur einen. Dennoch meint der Ex­­perte, dass es 2021 kein Problem mehr sei, einen Winterreifen zu finden, der Sicherheit und Fahrkomfort biete und gleichzeitig beim Spritsparen helfe.

Nennen wir das Kind beim Namen und schauen uns die Ergebnisse genauer an: In der laut ÖAMTC meistverkauften Winterreifen-Dimension 195/65 R 15 gibt es vier Gewinner (wenn auch keinen mit voller Punkteanzahl): Dunlop Winter Response 2, Goodyear UltraGrip 9+, Michelin Alpin 6 und Vredestein Wintrac stehen ganz oben am Sto­­ckerl. Der Unterschied zwischen ihnen liegt im Detail. Kerbel: „Dunlop und Vredestein zeichnen sich durch besonders geringen Kraftstoffverbrauch aus, müssen im Gegenzug aber Goodyear den Vortritt lassen, wenn es um die Performance bei nasser Fahrbahn geht.“

Im Mittelfeld liegen in dieser Dimension elf Modelle. Die meisten von ihnen kommen auf nassem Untergrund leicht ins Straucheln. Außerdem schwächeln sie etwas auf trockener Fahrbahn und auf Schnee. Auch in Sachen Spritverbrauch gibt es noch Luft nach oben. Das ist jedoch alles Jammern auf hohem Niveau, wenn man sich das Produkt von Kumho ansieht: Der nur bedingt empfehlenswerte Wintercraft WP51 lässt vor allem in ­einem Bereich aus, nämlich auf trockener Straße. Klar, ein Winterreifen sollte vor allem bei Nässe, Schnee und Eis funktionieren, die meiste Nutzungs-Zeit über ist es aber trocken.

Auch in der Mittelklasse-Dimension 225/50 R 17 gibt es ein ähnliches Ergebnis. Die Pro­dukte von Dunlop, Michelin und Goodyear werden vom ÖAMTC besonders empfohlen. Der deutsche Pneu brillierte besonders auf Schnee, der Franzose glänzte mit besonders geringen Verschleiß-Werten, der Ami hingegen zeigte sich insgesamt am aus­gewogensten ­– die eierlegenden Wollmilchsau quasi.

„Es gibt aber nicht nur Positives von den 225ern zu berichten“, so Kerbel. „Vom Kauf des ­Goodride Z-507 Super Snow und des Lingling Green-Max Winter UHP rät der Club klar ab.“ Anders aus­gedrückt: Beim Winterreifen-Kauf sollte man besser auf Markenware setzen. Zu beschönigen gibt es hier nichts ­– immerhin sind Schnee und Nässe Fahrbahnzustände, bei denen ein Unfall schnell passieren kann. Genau in diesen ­Bereichen haben die beiden No-Name-Produkte insgesamt keine gute Figur gemacht.

(Für den vergrößerten Download der Tabelle bitte auf den untenstehenden Link klicken)

ALLES-AUTO-ÖAMTC-Winterreifentest-2021-Tabelle