Obwohl Zwilling des koreanischen Chevrolet Captiva, zeigt der Opel Antara unverkennbar deutsche Gene
FAHREN & FÜHLEN
Der Fernost-Diesel läuft kultiviert und schiebt ab 2000 Touren brauchbar an (niedrigere Drehzahlen meidet die Automatik tunlichst), oben hat er aber nicht viel zuzulegen. Weiche Gangwechsel, vernünftige Schaltpunkte. Auf schlechten Straßen stößt und poltert das straffe Fahrwerk, im Grenzbereich liegt der Antara weitgehend neutral. Lenkung: zielgenau, doch indirekter als bei BMW & Co. Erstklassige Bremsen. Ermüdend auf Langstrecken: die zu kurzen Sitzflächen.
STOCK & STEIN
Einzige Offroad-Features: Allradantrieb und Bergabfahr-Kontrolle (beides lernt man auch auf glatter Straße schätzen). Für Feldwege reicht´s, in gröberem Gelände sitzt man zudem bald mit dem Unterboden auf.
PLATZ & NUTZ
Luftiger Innenraum trotz breiter Mittelkonsole, die Fond-Beinfreiheit hat sogar Oberklasse-Format. Der Kofferraum: nicht zu üppig, aber mit einem Handgriff über 2:1-Umlege-Lehnen erweiterbar, der Boden bleibt dabei eben. Einige Ablagen, großes Handschuhfach, Türfächer auch hinten. Beim Rangieren stört der riesige Wendekreis. Das Cockpit trägt Opel-Handschrift: tadellose Ergonomie, doch die ovale Chromeinfassung spiegelt – wie beim Corsa – in der Scheibe. Koreanisches Erbe: One-Touch-Funktion nur am fahrerseitigen Fensterheber.
DRAN & DRIN
Die mit Automatik-Getriebe obligate Topversion Cosmo” ist fein, doch noch nicht luxuriös bestückt. Opel-untypisch: die kurze Extra-Liste. Adrette, strapazfähige Kunststoffe, beinahe nobles Aufpreis-Leder. Verarbeitung sauber, sachlich-flottes Außen- wie Innendesign.
SICHER & GRÜN
Aktive wie passive Sicherheit auf Klassen-Niveau. Der Zwilling Captiva erreichte im NCAP-Crashtest vier von fünf Sternen, Ergebnisse vom Antara liegen noch nicht vor. Partikelfilter Serie, Verbrauch für einen Kompakt-SUV zu hoch.
PREIS & KOSTEN
Einzige Gegner: der etwas billigere Plattform-Bruder Chevrolet Captiva, sowie der größere und teurere Hyundai Santa Fe. Alle anderen Kompakt-SUV aus Fernost sind nicht in der Kombination Allrad/Diesel/Automatik zu haben. Opel-, nicht korea-typisch: nur zwei Jahre Garantie. Werthaltung noch schwer einschätzbar.
FAZIT: :
Braver und unauffälliger Kompakt-SUV – Opel-Fans sollten ihn mögen.
TECHNIK
R4, 16V, Turbo, 1991 ccm, 110 kW (150 PS) bei 4000/min, max. Drehmoment 320 Nm bei 2000/min, Fünfgang-Automatik, Allradantrieb, Scheibenbremsen v/h (bel.), L/B/H 4575/1850/ 1704 mm, Radstand 2707 mm, 5 Sitze, Wendekreis 12,4 m, Reifendimension 235/55 R 18, Tankinhalt 65 l, Reichweite (bis Tankreserve) 570 km, Kofferraumvolumen 370-1420 l, Leergewicht 1892 kg, zul. Gesamtgewicht 2505 kg, max. Anh.-Last 1700 kg, 0-100 km/h 12,1 sec, Spitze 178 km/h, Steuer (jährl.) EUR 567,60, Werkstätten in Österreich 220, Inspektion/Ölwechsel alle 30.000/15.000 km, Normverbrauch (Stadt/außerorts/Mix) 11,5/ 6,8/8,6 l, Testverbrauch 10,4 l Diesel
Offroad-Daten: Vorderachse permanent angetrieben, Hinterachse schaltet bei Bedarf über elektro-hydraulische Kupplung zu, Böschungswinkel v/h 24°/23°, Rampenwinkel 18°, max. Bodenfreiheit 200 mm, Wattiefe 450 mm
Preis: EUR 37.680,-
Serienausstattung: Front-, vordere Seiten- und durchgehende Kopfairbags, ABS, ESP, Bremsassistent, fünf Dreipunktgurte, fünf Kopfstützen, Isofix, Klimaautomatik, CD-Radio, beh. E-Außenspiegel, vier E-Fensterheber, Bordcomputer, Einparkhilfe v+h, Tempomat, Licht- und Regensensor, Teilleder-Polsterung, Multifunktions-Lederlenkrad, Sitzheizung v, Aluräder, Dachreling, Nebelscheinwerfer, FB-Zentralsperre etc.
Extras: DVD-Navigationssystem EUR 2049,-, Bluetooth-Freisprecheinrichtung EUR 393,-, Vollleder-Polsterung EUR 1656,-, E-Vordersitze EUR 413,-, Metallic- Lack EUR 559,-, E-Schiebedach EUR 994,-
Foto: Robert May
Diesen Test finden Sie in ALLES AUTO 3/2007 “