Opel kommt am Land traditionell besonders gut an, und das Landleben an sich liegt wieder voll im Trend – und sei es nur in Sachen Urlaub. Auch SUVs erleben seit Monaten einen Boom. Die Marke mit dem Blitz könnte mit dem neuen Ableger auf Basis des facegelifteten Mittelklasse-Modells Insignia also voll punkten. Der Country Tourer ist aber nicht nur optisch auf offroad geschminkt, mit ausgeklügeltem Allrad, solidem Unterfahrschutz und 20 Millimeter mehr Bodenfreiheit meistert er Feldwege und verschneite Parklücken mehr als gekonnt.
Im Test gastierte der „Land-Reisende“ als Top-Diesel mit doppelter Aufladung und obligater Sechsgang-Automatik. 195 PS und vor allem 400 Newtonmeter klingen nach Souveränität, die Fahrleistungen hinken jedoch der Konkurrenz hinterher. Immerhin ist die Automatik um niedrige Touren bemüht und schaltet nicht bei jedem Gaspedal-Antippen hektisch zurück. Wer den SUV-Charakter seines Country Tourer übrigens herausstreichen möchte, sollte sich dunkle Lackierungen so wie bei unserem Testwagen verkneifen – sonst bilden die martialisch-mattschwarzen Kunststoff-Verkleidungen keinen Kontrast.
Fahrwerk & Traktion – Die elektronischen Dämpfer lassen sich dreistufig variieren, der Insignia bleibt stets auf der eher komfortablen Seite. In Kurven sicheruntersteuernd, keine Lastwechsel-Tücken, kaum Wanken. Top-Traktion dank ausgeklügeltem Allrad mit Quersperre hinten.
Cockpit & Bedienung – Nach dem Facelift weniger Schalter im Cockpit, optionale Touch Screen- und Touch Pad-Steuerung nur ein wenig gewöhnungsbedürftig. Ergonomie und Sitzposition ohne Tadel, schlechte Karosserie-Übersicht. Ausreichend Ablagen.
Innen- & Kofferraum – Viel Platz vorne, ausreichend hinten. Kofferraum: mittelmäßig groß, glattflächig, ebene Ladefläche auch nach Umlegen der 2:1-Fondlehnen. Ski-Durchreiche und E-Heckklappe Serie, gegen Aufpreis ausziehbarer Laderaumboden sowie Schienen und Stangen.
Dran & Drin – Der Country Tourer ist eine eigene Ausstattungs-Version und bietet serienmäßig schon einige Verwöhn-Features. Genug Extras zu fairen Preisen. Angenehme Materialien, gute Verarbeitung. Nicht mit Schaltgetriebe zu haben.
Schutz & Sicherheit – Durchschnittliche Serien-Sicherheit, gegen Aufpreis Fond-Seitenairbags sowie praktisch alle modernen Assistenz-Systeme.
Sauber & Grün – Braver Verbrauch, erfreulich nahe an der Werksangabe. Kein Start/Stopp bei Automatik.
Preis & Kosten – Deutlich billiger als die ähnlich auftretenden VW Passat Alltrack und Audi A4 Allroad. Mittelmäßiger Garantie-Umfang, ordentliche Werthaltung. Jahres-Service Pflicht.