Metalliclack, Goldschrift, Pepita-Stoffe und ein Startpreis jenseits der 300.000-Euro-Marke – der Porsche 911 Spirit 70 trägt seine Herkunft unmissverständlich zur Schau. Der neueste Zugang zur Heritage-Modellreihe von Porsche ist eindeutig in den späten 1970er- und frühen 80er-Jahren verortet: eine Ära, in der in New York die Discokugeln drehten, in Zuffenhausen die Boxermotoren brüllten – und beides Stil hatte.
Das Sondermodell basiert auf dem 911 Carrera GTS Cabriolet, technisch auf dem aktuellen Stand, ästhetisch ein Rückgriff auf vergangene Glanzzeiten. Weltweit auf 1.500 Exemplare limitiert, nur rund acht Stück kommen nach Österreich. Die Reminiszenz an das historische Rallye-Fahrzeug 911 S/T von 1969 ist mehr als nur eine Fußnote. Der Spirit 70 übernimmt seine Startnummer 74 als Folienoption, kombiniert mit Le Mans Silver Metallic und Emblemen in gebürstetem Gold. Im Innenraum trifft schwarzes Leder auf Pepita-Einsätze, ein Designdetail, das bei Porsche mehr Identität als Dekor ist. Trotz aller Retro-Anmutung bleibt die Technik vollkommen aktuell: ein 3,6-Liter-Boxermotor mit T-Hybrid-System liefert 398 kW, also 541 PS, und überträgt die Leistung über ein Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe auf die Hinterachse.
In der Preisliste steht der 911 Spirit 70 mit 311.602 Euro – inklusive NoVA, Mehrwertsteuer und länderspezifischer Ausstattung. Einen technischen Vorsprung gegenüber dem Serienmodell gibt es dafür nicht, wohl aber ein Paket aus Exklusivität, Detailarbeit und symbolischem Wert. Wer sich für eines der acht österreichischen Fahrzeuge entscheidet, kauft kein Alltagsauto, sondern ein Designobjekt auf Rädern. Dass sich das Ganze fährt wie ein normaler GTS – nur mit etwas mehr Aufmerksamkeit am Parkplatzrand – ist vermutlich kein Nachteil, sondern Teil des Konzepts. Der Spirit 70 ist kein Zeitreisemobil, aber er bringt etwas zurück, das in der modernen Autowelt selten geworden ist: das Spiel mit Stil. Und das ganz ohne ironische Distanz.