Während die Neuwagenmärkte weltweit in im Corona-Jahr 2020 um 16 Prozent zurückgingen, fiel der Rückgang in Europa mit 24,2 Prozent deutlich stärker aus. Ähnlich auch die Situation in Österreich, wo der Pkw-Markt, hochgerechnet auf das Kalenderjahr, gar um 25,6 Prozent einbrach.
In jenen 29 Ländern, in denen die Porsche Holding Salzburg (PHS) im Automobilhandel tätig ist, ging der Neuwagenabsatz mit den Marken des Volkswagen-Konzerns um 14,4 Prozent auf rund 653.300 Einheiten (2019: 763.000 Einheiten) zurück, und damit in geringerem Ausmaß, als in den jeweiligen Gesamtmärkten. Damit konnten in so gut wie allen PHS-Regionen die Marktperformance gesteigert und Marktanteile dazugewonnen werden.
Im Gebrauchtwagengeschäft blickt die PHS in ihren Ländern auf ein deutlich stabileres Jahr zurück und erwartet bis Jahresende rund 218.900 Verkäufe, nur um 1,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Ende 2020 wird die PHS als nach Umsatz zweitgrößtes österreichisches Unternehmen weltweit 33.000 MitarbeiterInnen beschäftigen, ein Plus von 3,6 Prozent. Die Anzahl an Einzelhandelsstandorten stieg auf 530 (+36), was auch den Anstieg bei den MitarbeiterInnen erklärt.
Drei Konzernmarken in Führung, acht Modelle unter den Top 10 (Stand 1-11/2020)
Volkswagen: Im November erreichte der neue ID.3 hinter dem Golf und dem Octavia Rang 3 und verhalf damit auch den E-Autos in diesem Monat zu einem Marktanteil von 10,3 Prozent. Der erst seit wenigen Wochen am Markt verfügbare ID.3 schaffte damit den Sprung auf Rang 4 in der Reihung der Elektrofahrzeuge 1-11/2020, wenn auch zum Gutteil mit Händler-Anmeldungen. Die Marke Volkswagen bleibt 2020 Marktführer (ununterbrochen seit 1957) und platziert kumuliert per Ende November sechs Modelle unter den Top 10: Golf (2.), Polo (3.), T-Roc (6.), T-Cross (7.), VW-Bus (8.) und Tiguan (9.).
Škoda festigt mit einem Rekordmarktanteil von 9,8 Prozent (+1,4 Prozentpunkte) seine Nummer 2 Position am österreichischen Automarkt und belegt mit zwei ihrer Modelle die respektablen Ränge 1 (Octavia) und 4 (Fabia). Seat sichert sich per Ende November den 3. Rang in der Markenwertung und steigert den Marktanteil (ohne Cupra) um 0,4 Prozentpunkte auf einen neuen Rekordwert von 6,6 Prozent. Audi konnte seine Marktperformance in diesem Jahr deutlich steigern, nicht nur im Monat November mit 5,7 Prozent Marktanteil, sondern auch kumuliert. Per Ende November gelang es, den Marktanteil um 0,7 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent zu erhöhen.
Die Sportwagenmarke Porsche schafft es im Krisenjahr, Volumen zu steigern und steuert mit 1.318 Neuzulassungen per Ende November einem neuerlichen Spitzenjahr entgegen. Die Luxusmarken Bentley und Lamborghini werden über Exclusive Cars Wien in Österreich und den CEE-Ländern vertrieben. In diesem schwierigen Jahr wurden bisher 209 Lamborghini ausgeliefert, um 6 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei Bentley gingen die Auslieferungen um 32 Prozent auf 142 Fahrzeuge zurück. Bei der Motorradmarke Ducati wurden bis Ende November 618 Neuzulassungen registriert, ein Rückgang um 19 Prozent zum Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Mit 224.968 Neuzulassungen sank der österreichische Pkw-Gesamtmarkt aufgrund der Folgen der Corona-Krise im Zeitraum von Jänner bis November 2020 um 26,6 Prozent (Prognose für das Gesamtjahr: 245.000 Neuzulassungen, was dem niedrigsten Wert seit 1987 entspricht). Die Volkswagen-Konzernmarken mussten einen Volumenrückgang von 22,2 Prozent auf 83.276 Neuwagen verkraften, konnten aber ihren Marktanteil um 2,1 Prozentpunkte auf 37 Prozent steigern und einen neuen Marktanteils-Rekordwert erzielen.
Entwicklung der unterschiedlichen Antriebsformen (1-11/2020)
2020 gab es eine deutliche Verschiebung innerhalb der Antriebe in Richtung alternativer Antriebsformen. Während der Diesel-Anteil am Gesamtmarkt um 1,2 Prozentpunkte auf 37 Prozent
zurückging und der Anteil benzinbetriebener Fahrzeuge gar um 9,8 Prozentpunkte auf 44,2 Prozent sank, stieg der Anteil der alternativen Antriebe um mehr als das Doppelte auf 18,8 Prozent (+11,1 Prozentpunkte). Damit gingen bei den alternativen Antrieben auch die Neuzulassungen im Vergleichszeitraum zum Vorjahr rund 18.500 Einheiten nach oben.
Die alternativen Antriebe teilen sich folgendermaßen auf:
• Reine Elektrofahrzeuge: 12.581 Stück, mit 5,6 Prozent hat sich der Marktanteil damit verdoppelt.
• Modelle mit Hybrid-Antrieb erzielten 13 Prozent Marktanteil (+8,2 Prozentpunkte), wobei das statistische Zentralamt jedoch nicht zwischen Mild-, Voll- und Plug-In-Hybrid unterscheidet.
• Erdgas-Modelle erzielten mit 0,2 Prozent den gleichen verschwindend geringen Marktanteil wie im Vorjahr.
Foto: PHS (aus dem Jahr 2016)