Studie: Auto für junge Menschen immer unwichtiger

4. Juli 2018
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Aktuelles

Ganz gleich ob nun zum ersten Mal ein autonomes Testfahrzeug einen Unfall mit Todesfolge auslöste, am Stammtisch über Fahr-Assistenten diskutiert wird oder ein alteingesessenes Taxi-Unternehmen einem innovativen Konkurrenten rechtliche Steine in den Weg legen will: Das Thema Mobilität brennt als Diskussions-Zündstoff zur Zeit so gut wie schon lange nicht mehr. Offensichtlich scheinen sich für die Zukunft aktuell besonders viele entscheidende Weichen zu stellen.

Wie wichtig ist für Sie angesichts Ihrer derzeitigen Mobilitätssituation ein privater PKW? Privater PKW „wichtig“ oder „sehr wichtig“

Die Frage: Wie wichtig ist für Sie angesichts Ihrer derzeitigen Mobilitätssituation ein privater PKW?
Anteil der Antworten mit „wichtig“ oder „sehr wichtig“

Passend dazu hat sich das Center of Automotive Management (CAM) in einer Studie zur Mobilitätszukunft unter anderem die Menschen zur Brust genommen, die die nächsten Jahrzehnte durch ihre Präferenzen maßgeblich prägen werden: die Generation Z, also heute 18 bis 25-Jährige. Dabei fanden die deutschen Forscher heraus, dass die Bedeutung eines privaten Pkw bei diesen ebenso stetig abnimmt wie ihre emotionale Bindung zum Auto. Vor allem wenn sie in großen Städten leben. Während nämlich im Schnitt 73 Prozent aller 1002 Befragten angaben, das eigene Auto sei ihnen wichtig oder sehr wichtig, fiel das Resultat bei jenen unter 25 ein gutes Stück niedriger (55 Prozent) und bei jungen Stadtbewohnern gar deutlich niedriger aus (36 Prozent).

Auch die Verzichtsbereitschaft zu Gunsten eines Autos ist bei der besagten Zielgruppe niedriger und im Zeitverlauf zudem stark abnehmend. Hätten 2010 nur 29 Prozent der 18 bis 25-Jährigen für ein eigenes Auto keinesfalls auf Urlaub, Ersparnisse etc. verzichtet, so stecken 2018 bereits 52 Prozent der jungen Städter gern beim Auto zurück, um sich dafür beispielsweise eine schickere Wohnung oder einen schöneren Urlaub leisten zu können.

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Gleichzeitig sind junge Stadtbewohner neuen Mobilitätskonzepten gegenüber um einiges aufgeschlossener. Haben etwa im Schnitt nur 15 Prozent aller Befragten bereits Carsharing-Dienste ge­­nutzt, so sind es bei den Jugendlichen ganze 34 Prozent. 59 Prozent der urbanen Jungen könnten sich zudem schon heute vor­stellen, künftig mit autonom fahrenden Robo-Taxis un­­terwegs zu sein.

 

Quelle: Center of Automotive Management (CAM) Foto: Werk

10 Kommentare

  1. Wenn ich täglich mit der Meldung aufwachse wie schädlich Autofahren und insbesondere ein eigenes Auto ist, dann glaube ich das auch irgendwann. Und wenn ich zusehen muss wie am laufenden Band alles erdenkliche getan wird, damit der Individualverkehr in der Stadt nur ja behindert wird und ich als Autofahrer an allen Ecken und Enden zur Kasse gebeten werden und dann auch noch sehe, dass ich im Grunde auch ohne Auto auskomme , ist das Befragungsergebnis keinesfalls verwunderlich (außerdem wer braucht ein eigenes Auto, wenn er mit dem von Papa oder Mama fahren kann?)!
    Im Gegenteil – es ist eher verwunderlich, dass über 30% der jungen Städter noch immer ein eigenes Auto wollen…

  2. Sehr erfreuliche Entwicklung.
    Vernunft ist ein viel besserer Ratgeber für den Umgang mit dem Automobil als die Emotionalität, die wir von unseren Vätern lernten.

  3. Ist das Dein Ernst?! Was hat die Abzocke an allen Ecken und Enden mit Vernunft zu tun?

    • Nachtrag: Bin ich hier wirklich noch ein einem Forum der AllesAuto – einem Magazin für *Autofahrer*, die auch eine gewissen Emotion zum Auto und zur Fortbewegung damit haben – oder beklatschen wir hier nur noch alles, was diesem – auch nur im Entferntesten – abträglich sein kann?!
      Jeder der mein es wäre *vernünftig* kein eigenes Auto zu haben, mag aus seiner Sicht durchaus recht haben – nur dann vielleicht auch noch selbst ein Auto haben und damit fahren und in einem Forum für AUTOS schreiben – also Wasser predigen und Wein saufen?!

      • Servus Olli!
        Noch dazu, wo in diesem Fall das Auto – möglichst ein weich gedämpftes Cabrio – für das Fahren um des Fahrens willen gebraucht wird.
        Die anderen sollen gefälligst mit den fahrenden No-Go-Areas, pardon aber, Öffis in die Hacken tingeln…
        MfGJ

        • Dazu bin ich leider “verdammt” … Wer in der Innenstadt arbeitet fährt am *Vernünftigsten* mit Öffis – auch wenns nicht immer lustig ist…
          Im Übrigen: Seit wann ist ein Auto *vernünftig*? Wenn wir all emotionslos vernünftig wären, dürfte mindestens die Hälfte gar kein Auto haben und alle Anderen nur noch mit dem billigsten Gogomobil mit max 60PS rum fahren – alle in Mausgrau ohne jeglichen Luxus…
          Wobei – hat es da nicht schon gegeben? Trabant hieß das Ding, wenn ich nicht irre….
          lg
          Olli

        • Was Ihr alles zu wissen glaubt.
          Ich selbst gehöre noch zur alten Generation mit ihrem unvernünftig emotionalen Verhältnis zum Auto.
          Dennoch machte ich mich im Lauf der Zeit immer weniger abhängig vom Auto, so fahre ich seit 20 Jahren ausschliesslich mit Öffis in die Arbeit. Die sind übrigens keine No-Go-Areas, sondern in Wahrheit wesentlich komfortabler als das eigene Auto.
          Bis vor 2 Jahren verwendete ich das Auto noch, um am Wochenende meiner liebsten Freizeitbeschäftigung ausserhalb der Stadt nachzugehen und habe mir für diesen Einsatzzweck emotionalerweise ein weich gedämpftes Genußcabrio geleistet.
          Seit meiner letzten Übersiedlung ist auch das obsolet geworden und soeben habe ich das Auto verkauft und besitze überhaupt keins mehr.
          Öffis, Fahrrad und Füße decken 99% meines Mobilitätsbedarfes und für das restliche Prozent greife ich auf Leihtransporter, Taxi, Sixt, Car2Go und DriveNow zurück.

          Dennoch bleibe immer noch fasziniert vom Spielzeug Auto an sich und werde mir auch weiterhin Kommentare zu interessanten Fahrzeugen erlauben.
          Ebenso wie Widerspruch gegenüber Leuten, die das Auto für universell unverzichtbar halten und nicht sehen wollen, was es in seinem massenhaften Auftreten anrichtet.

    • Mit Vernunft meinte ich die im Artkel beschrieben Einstellung der Jugend zum Auto.
      Abzocke an allen Ecken und Enden? Kann ich nicht erkennen.
      Wenn ich mir die Masse an unnötig Platz verschwendenden und Luft verpestenden Autos ansehe, dann sind diese offenbar immer noch zu bilig.

  4. Herr Schwedenkönig, ich denke jeder nimmt die Umwelt auf die eine oder andere Art und Weise in Anspruch. Deshalb sollte man sehr vorsichtig sein bevor man mit dem Finger auf andere zeigt. Ich kenne beispielsweise einige Autogegner, die mehrmals im Jahr Flugreisen unternehmen und wirklich glauben, sie seien die großen Umweltschoner.

  5. Hier halte ich es ausnahmsweise mal mit dem ÖAMTC: nur durch Un-Attraktivierung, sprich höhere Abgaben und künstliche Verteuerungen die Leute auf die Öffis, Fahrräder oder E-Mobile zu zwingen, ist der falsche Weg.
    Eine Alternative, wie auch immer sie aussieht, muss für sich attraktiv und wirtschaftlich sein.
    Wer nur selten ein Auto braucht, ist mit dem Leihwagen-/Taxi-Modell sicher gut bedient. Die Betonung liegt aber auf selten.
    Ein Fahrrad (oder Zufßgehen) ist für mich für kurze Distanzen mehr als erstrebenswert – allerdings ist das wetterabhängig nicht immer für jeden attrkativ, Auch für mich nicht.
    E-Autos sind weder wirtschaftlich noch attraktiv (für sehr viele Fahrprofile). Noch einwandfrei umweltschonend, wenn man die Herstellung und Entsorgung miteinbezieht.
    Und Öffis sind auch nicht für jeden attraktiv – und auch nicht für jeden wirtschaftlich, wenn man sich das mal genau durchrechnet.

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