Goldene Jahre
Zweites Facelift für Audis größten SUV – im Test der Plug-In
Man mag es angesichts der zeitlosen und gleichzeitig recht unscheinbaren Linien kaum glauben, aber die aktuelle Q7-Generation (4M) ist seit 2015 erhältlich. Vor vier Jahren kam ein erstes Facelift-Modell, jetzt wurde der größte Audi-SUV nochmals aufgefrischt. Erkennbar ist die neue Version an Scheinwerfern und Grill, sonst hat sich insgesamt eher wenig verändert. Zumindest optisch, denn unterm Blechkleid hat sich vor allem beim Plug-In-Hybrid etwas getan, den wir passenderweise zum Test ausgefasst haben. Die E-Reichweite stieg von unter 50 auf über 80 Kilometer, was ein ordentliches Plus bedeutet – im Alltag waren wir so praktisch nur elektrisch unterwegs. Die Systemleistung stieg bei unserem „60er“ von 456 auf 490 PS – klassische Diesel und Benziner bleiben aber nach wie vor verfügbar. Auch fahrdynamisch hat Audi nachgeschärft und den Q7 für die nächsten Jahre nochmals optimiert. Die serienmäßige Luftfederung ist sensationell, die Lenkung wurde präziser und lässt diesen Riesen noch dynamischer wirken. Insgesamt setzt der große Ingolstädter also auf klassische Werte, was dem Auto einen edlen und erhabenen Touch verleiht – nicht zuletzt dank der herausragenden Verarbeitungsqualität.
Die genaue Bewertung des Test Audi Q7 60 TFSI e quattro S line lesen Sie unten. Dieser Test erschien übrigens mit vielen weiteren in der Ausgabe September 2024 von Alles Auto, hier online zu bestellen.
Foto: Robert May
Motor & Getriebe
Gutes Zusammenspiel aus kultiviertem Sechszylinder-Benziner und ausreichend starkem E-Motor. Reiner E-Modus wählbar, aber keine einstellbare Rekuperation. Der V6 klingt unter Last nicht unsportlich.
Fahrwerk & Traktion
Dank serienmäßiger Luftfederung feine Spreizung zwischen Komfort und Sport – selbst bei schnellen Richtungswechseln kein Wanken. Ergo: hohe Fahrsicherheit. Kräftige Bremsen, souveräne Traktion. Lenkung: für einen SUV feinfühlig und direkt.
Bedienung & Multimedia
Bequeme Sportsitze mit gutem Seitenhalt, überzeugend in Sachen Ergonomie. Einfache und logische Bedienung, gute Mischung aus Touchscreen-Duo und echten Knöpfen sowie klassischem Drehregler für Lautstärke. Mittelmäßige Sprachsteuerung. Weit aufschwingende Fondtüren, Isofix auch vorne. Großer Tank, aber auch großer Wendekreis.
Innen- & Kofferraum
Großzügige Platzverhältnisse in beiden Sitzreihen, die Fondbank ist im Verhältnis 2:1:2 verschiebbar, die Lehnen sind in der Neigung verstellbar (ebene Ladefläche, auch wenn umgelegt). Großer und gut nutzbarer Kofferraum, allerdings kein Kellerfach.
Dran & Drin
Wie für deutsche Hochpreis-Autos üblich in der Basis nicht sonderlich gut ausgestattet, Extras sind sowohl in Paketen als auch einzeln zu haben. Luxuriöse Materialien, Premium-Verarbeitung.
Schutz & Sicherheit
Standard Airbag-Aufgebot, Fond-Luftpolster als Extra erhältlich. Ohne Aufpreis nur magere Assistenz-Ausstattung, optional aber alle gängigen Systeme verfügbar – außerdem Matrix-LED-Licht.
Reichweite & Laden
Die Werksangabe von 83 Kilometern E-Reichweite konnte im Test zwar nicht erreicht werden, 71 Kilometer sind aber dennoch gut. Bei mauen 7,4 kW dauert eine Ladung zweieinhalb Stunden.
Preis & Kosten
Im Vergleich recht günstiger Baureihen-Einstieg, der Range Rover Sport ist deutlich kostspieliger, der Mercedes GLE eine Spur, der BMW X5 etwa gleich teuer. Drei Jahre Garantie, fünf Jahre kosten ab 1285 Euro extra. Mit leerem Akku hoher Verbrauch.

Technik
Serienausstattung
Extras
Radstand 2995 mm, 5 Sitze, Wendekreis 12,5 m, Reifendimension 285/45 R 20 (Testwagen-Bereifung 285/35 R 22), Tankinhalt 75 l, Reichweite 670 (plus elektr. 71) km, Kofferraumvolumen 563–1863 l, Leergewicht (EU) 2532 kg, zul. Gesamtgewicht 3100 kg, max. Anh.-Last 2800 kg
0–100 km/h 5,0 sec, Spitze 240 (el. 140) km/h, Steuer (jährl.) € 1676,16, Werkstätten in Österreich 211, Service alle 30.000 km (mind. alle 2 Jahre), WLTP-Normverbrauch kombiniert 1,3 l, Testverbrauch 3,3–11,2 l ROZ 95, CO2 (Norm/Test) 29/75–258 g/km