Test: BMW 120d xDrive M Sport

26. Dezember 2019
Keine Kommentare
22.262 Views
Tests

FAHRZEUGDATEN

Marke:BMW
Klasse:Kompaktwagen
Antrieb:Allrad
Treibstoff:Diesel
Leistung:190 PS
Testverbrauch:6,1 l/100km
Modelljahr:2019
Grundpreis:42.631 Euro

Für die dritte Generation seiner kleinsten Modellreihe hat sich BMW nicht lumpen lassen und das Konzept „1er“ mit viel Aufwand neu gedacht. Das Auto wurde in Länge und Radstand kürzer, jedoch breiter und höher. Mit dem Umstieg auf eine Plattform mit quer eingebautem Motor und Frontantrieb (ähnlich wie die der 2er-Vans sowie X1 und X2) ist das Raumangebot nun tatsächlich besser: Das Koffer­raumvolumen stieg zum Beispiel um 20 Liter, im Fond gibt es rund drei Zentimeter mehr Beinfreiheit.

Zum ersten Alltags-Test tritt ein überkomplett ausgestatteter 120d mit 190 Diesel-PS an, der stets mit Allrad und Automatik bestückt ist. Außerdem verbaut: der markentypische M-Sport-Trimm (1656 Euro Aufpreis zum Modell Sport Line). Wie man den Testwagen preislich beurteilt, ist Ansichtssache: Der 1er steht selbst­bewusst und sportlich da, bietet einen komplett neuen, frischen Auftritt, ist schon auf den ersten Blick hochwertig bis ins letzte Detail verarbeitet und technisch absolut auf der Höhe der Zeit. Dafür sind für das getestete Exemplar inklusive massig Extras aber auch 57.731 Euro fällig – für einen Kompakten mit Vierzylinder-Diesel klingt das fast schon absurd.

Dafür ist der neue 1er als Gegenleistung zum großen Geld fast schon absurd gut geworden. Die Ergonomie ist BMW-typisch top, das Cockpit versprüht durch die weitgehend neue Bedienung, die gewählten Materialien sowie das Design fast schon Computerspiel-Feeling.

Im Bereich Multimedia und Assistenz schließt der Münchner nun im Großen und Ganzen zur Konkurrenz aus Stuttgart auf, hie und da kann sich der 1er sogar absetzen: Mit dem Smartphone (zunächst nur mit Geräten von Samsung) das Fahrzeug entsperren zu können, mag zwar für viele unnötig klingen, ein Fernzugriff ohne echten Schlüssel kann aber hin und wieder hilfreich sein – etwa für Flotten­kunden. Aber auch andere Technik-Schmankerl wie Sprach- und Gestensteuerung sowie die Garde an (optionalen) Assistenzsystemen funktionieren tadellos.

Bleibt noch der Fahreindruck: Der neue Einser ist ein fein zu fahrendes sowie deut­lich lebendigeres und dynamischeres Auto als der Vorgänger. Das Einlenk­verhal­ten ist sensationell, das Fahrwerk souverän, der Antrieb kräftig und har­monisch. Dennoch: All jene, die die ursprüngliche BMW-DNA im Bereich Fahrdynamik su­chen, könnten enttäuscht sein. Die trotz Allrad frontlastige Auslegung lässt für Freaks einfach die markentypische Freude am Fahren nicht in gewohnter Form aufkommen. Alle anderen bekommen ein Auto, dass im Segment sicherlich insgesamt Maßstäbe setzt.

Motor & Getriebe – Der kräftige Zweiliter-Diesel sorgt zusammen mit der butterweich und dennoch flott schaltenden Automatik für souveränen Vortrieb in allen Lebenslagen. Der Vierzylinder ist akustisch gut gedämmt, ab und an sind aber Vibrationen über das Lenkrad spürbar.

Fahrwerk & Traktion – Das Sportfahrwerk ist dynamisch ausgelegt, aber niemals harsch. Sehr gutes Ein­lenkverhalten, satte Straßenlage, weder Unter- noch Übersteuern. Keine Last­wechsel-Tücken, ESP regelt angemessen. Die Lenkung ist präzise und gibt ausreichend Feedback. Überragende M-Sportbremsen am Testwagen. Traktion dank Allrad kein Thema.

Cockpit & Bedienung – Sportliche, aber nicht zu tiefe Sitzposition. Klares und gut ablesbares (optionales) Digital-Cockpit, logisches Multimediasystem (bedienbar über Drehregler und Touchscreen). Passable Übersicht, genügend und ausreichend große Ablagen. Cockpit zum Fahrer geneigt, ergonomisch einwandfrei.

Innen- & Kofferraum – Durch das geänderte Fahrzeugkonzept rangiert das Platzangebot nun fast im Klassen­schnitt, subjektiv sehr gutes Raumgefühl und ausreichend Platz vorne wie hinten. Recht großer, gut nutzbarer Kofferraum. De facto ebene Ladefläche nach dem Umlegen der dreigeteilten Fondlehnen.

Dran & Drin – Markentypisch fällt die Aufpreisliste lang und preislich selbstbewusst aus, sogar beim teuren Modell M Sport ist neben ein paar Optik-Features sowie LED-Schein­werfern nicht allzu viel Erwähnenswertes serienmäßig. Viele Extras sind in Paketen verfügbar, welche mit reichlich individuellen Gimmicks erst zum echten Premium-Flair beitragen. Wer lieber manuell schaltet, kann für 116 oder 150 Diesel-PS optie­ren (Startpreis mit M-Paket 35.761 beziehungsweise 37.680 Euro), muss dann aber auch auf Allrad verzichten. Äußerst ansprechende Materialien, Top-Verarbeitung.

Schutz & Sicherheit – Solides Airbag-Aufgebot (nur Knieairbags fehlen), wenige Assistenzsysteme serien­mäßig, dafür das Klassen-Maximum auf Wunsch bestellbar (Spurwechsel-Assistent, Abstandsregel-Tempomat mit Stau-Assistent etc.).

Preis & Kosten – Ziemlich hoher Einstiegspreis, Ausstattungs- und Antriebs-bereinigt mit der A-Klasse von Mercedes (keine Allrad-Diesel-Kombination verfügbar) gleichauf, beide sind teurer als der allmählich auslaufende Audi A3. Recht hoher Verbrauch. BMW bietet keine Garantie, jedoch für zwei Jahre eine garantieähnliche Gewährleistung. Dichtes Werkstattnetz, gute Wiederverkaufschancen. Jahresservice nicht Pflicht.

So soll ein BWM-Cockpit ausschauen: fahrerorientiert, hochwertig und intuitiv bedienbar.

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Für die dritte Generation seiner kleinsten Modellreihe hat sich BMW nicht lumpen lassen und das Konzept „1er“ mit viel Aufwand neu gedacht. Das Auto wurde in Länge und Radstand kürzer, jedoch breiter und höher. Mit dem Umstieg auf eine Plattform mit quer eingebautem Motor und Frontantrieb (ähnlich wie die der 2er-Vans sowie X1 und X2) ist das Raumangebot nun tatsächlich besser: Das Koffer­raumvolumen stieg zum Beispiel um 20 Liter, im Fond gibt es rund drei Zentimeter mehr Beinfreiheit. Zum ersten Alltags-Test tritt ein überkomplett ausgestatteter 120d mit 190 Diesel-PS an, der stets mit Allrad und Automatik bestückt ist. Außerdem verbaut: der markentypische M-Sport-Trimm (1656 Euro Aufpreis zum Modell Sport Line). Wie man den Testwagen preislich beurteilt, ist Ansichtssache: Der 1er steht selbst­bewusst und sportlich da, bietet einen komplett neuen, frischen Auftritt, ist schon auf den ersten Blick hochwertig bis ins letzte Detail verarbeitet und technisch absolut auf der Höhe der Zeit. Dafür sind für das getestete Exemplar inklusive massig Extras aber auch 57.731 Euro fällig – für einen Kompakten mit Vierzylinder-Diesel klingt das fast schon absurd. Dafür ist der neue 1er als Gegenleistung zum großen Geld fast schon absurd gut geworden. Die Ergonomie ist BMW-typisch top, das Cockpit versprüht durch die weitgehend neue Bedienung, die gewählten Materialien sowie das Design fast schon Computerspiel-Feeling. Im Bereich Multimedia und Assistenz schließt der Münchner nun im Großen und Ganzen zur Konkurrenz aus Stuttgart auf, hie und da kann sich der 1er sogar absetzen: Mit dem Smartphone (zunächst nur mit Geräten von Samsung) das Fahrzeug entsperren zu können, mag zwar für viele unnötig klingen, ein Fernzugriff ohne echten Schlüssel kann aber hin und wieder hilfreich sein – etwa für Flotten­kunden. Aber auch andere Technik-Schmankerl wie Sprach- und Gestensteuerung sowie die Garde an (optionalen) Assistenzsystemen funktionieren tadellos. Bleibt noch der Fahreindruck: Der neue Einser ist ein fein zu fahrendes sowie deut­lich lebendigeres und dynamischeres Auto als der Vorgänger. Das Einlenk­verhal­ten ist sensationell, das Fahrwerk souverän, der Antrieb kräftig und har­monisch. Dennoch: All jene, die die ursprüngliche BMW-DNA im Bereich Fahrdynamik su­chen, könnten enttäuscht sein. Die trotz Allrad frontlastige Auslegung lässt für Freaks einfach die markentypische Freude am Fahren nicht in gewohnter Form aufkommen. Alle anderen bekommen ein Auto, dass im Segment sicherlich insgesamt Maßstäbe setzt.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width="1/2" css=".vc_custom_1446571503268{padding-top: 5px !important;}"][vc_column_text el_class="testkategorien"]Motor & Getriebe - Der kräftige Zweiliter-Diesel sorgt zusammen mit der butterweich und dennoch flott schaltenden Automatik für souveränen Vortrieb in allen Lebenslagen. Der Vierzylinder ist akustisch gut gedämmt, ab und an sind aber Vibrationen über das Lenkrad spürbar. Fahrwerk & Traktion - Das Sportfahrwerk ist dynamisch ausgelegt, aber niemals harsch. Sehr gutes Ein­lenkverhalten, satte Straßenlage, weder Unter- noch Übersteuern. Keine Last­wechsel-Tücken, ESP regelt angemessen. Die Lenkung ist präzise und gibt ausreichend Feedback. Überragende M-Sportbremsen am Testwagen. Traktion dank Allrad kein Thema. Cockpit & Bedienung - Sportliche, aber nicht zu tiefe Sitzposition. Klares und gut ablesbares (optionales) Digital-Cockpit, logisches Multimediasystem (bedienbar über Drehregler und Touchscreen). Passable Übersicht, genügend und ausreichend große Ablagen. Cockpit zum Fahrer geneigt, ergonomisch einwandfrei. Innen- & Kofferraum - Durch das geänderte Fahrzeugkonzept…

7.1

FAZIT

Souveräner Kompakter ums richtig teure Geld.

Motor & Getriebe
Fahrwerk & Traktion
Cockpit & Bedienung
Innen- & Kofferraum
Dran & Drin
Schutz & Sicherheit
Preis & Kosten
User-Wertung : Keine Bewertungen bisher!
7

R4,16V, Turbo, 1995 ccm, 190 PS (140 kW) bei 2500–4000/min, max. Drehmoment 400 Nm bei 1750–4000/min, Achtgang-Automatik, Allradantrieb, Scheibenbremsen v/h (v bel.), L/B/H 4319/1799/1434 mm,Radstand 2670 mm, 5Sitze, Wendekreis11,4 m,Reifendimension 225/45 R 17 (Testwagen-Bereifung Bridgestone Blizzak LM 001 225/40 R 18), Tankinhalt50 l (Ad Blue: 20,5 l), Reichweite 820 km,Kofferraumvolumen380–1200 l,Leergewicht 1590 kg, zul. Gesamtgewicht 2065 kg,max. Anh.-Last 1500 kg, 0–100 km/h 7,0 sec,Spitze 230 km/h, Steuer (jährl.) € 919,44,Werkstätten in Österreich 64,Service verschleißabhängig (mind. alle 2 Jahre), Normverbrauch (Stadt/außerorts/Mix) 5,1/4,1/4,5 l,Testverbrauch 6,1 l Diesel,CO2 (Norm/Test) 117/160 g/km

Front- und vordere Seitenairbags, durchgehende Kopfairbag-Vor­hänge, Notbremsassistent mit Fußgänger-Erkennung, aktiver Spurhalte-Assistent, Tempomat, Voll-LED-Scheinwerfer, Klimaanlage, Multimediasystem mit 8,8 Zoll-Touchscreen und 6 LS, Tempomat, Licht- und Regensensor, vier E-Fens­terheber, Ein­parksensoren v+h, Sportfahrwerk, 17 Zoll-Alufel­gen, FB-Zentralsperre, heizbare E-Außenspiegel etc.

Österreich-Paket (Navigation, el. klapp­bare Außen­spiegel, Klimaautomatik etc.) € 2075,–, Business-Paket Plus (zwei 10,25 Zoll-Bildschirme für Instrumente und Multimedia, Navigation, WLAN-Hotspot, Internetzugang, Apple CarPlay, induktive Ladestation, Alarmanlage etc.) € 2350,–, Komfort-Paket (E-Sitzverstellung v, Sitzheizung v, schlüsselloser Zugang, E-Heckklappe etc.) € 1950,–, Innovations-Paket (Navigation, Headup-Display, Abstandsregel-Tempomat, aut. Fernlicht, Spurwechsel- uns Heckkollisions-Assistent, Querverkehrs-Warner, adaptive LED-Scheinwerfer etc.) € 3688,–, Connected Paket Professional (Internetzugang, Apple CarPlay etc.) € 525,–, Lederpolsterung € 1469,–, Metallic-Lack ab € 738,–, Panoramadach € 1166,–, Lenkradheizung € 213,–, abgedunkelte Fondscheiben € 369,–, Sitzheizung v € 369,–, Klimaautomatik € 575,–, schlüsselloser Zugang € 525,–, E-Sitze v € 1000,–, E-Heckklappe € 525,–, Headup-Display € 944,–, DAB-Tuner € 263,–, Harman Kardon-Sound € 894,–, adaptives Fahrwerk € 156,–, Sportbremse € 631,–, Heckspoiler € 231,–, Sportsitze € 525,–, 18/19-Zoll-Felgen ab € 920,–/1304,– etc.