BMW gibt Gas – oder besser gesagt Strom und optimiert die Plug-In-Version seiner Oberklasse. Bei unveränderter Größe schafft das Akkupaket nun 12,0 statt 9,2 kWh Kapazität, was die Praxis-Reichweite auf bis zu 66 Kilometer vergrößert. Das gilt natürlich nur für die Basis-Version, wir fuhren ja die neue Allrad-Variante, die 3500 Euro Aufpreis kostet. Eine gute Entscheidung der Münchner, schließlich liegt der xDrive-Anteil beim 5er bei 80 Prozent – und Konkurrent Mercedes E hat bei seinem Plug-In nur Heckantrieb im Programm. Dafür gibt’s das Stuttgarter Pendant auch als Kombi, zumindest in Verbindung mit dem Diesel-Hybrid.
In der Praxis schaffte der Business-BMW rund 40 Kilometer rein elektrische Reichweite, und auch mit leeren Akkus lag der Verbrauch deutlich unter acht Liter – weil der Verbrenner selbst dann bei gut 15 Prozent der gefahrenen Strecke pausierte. Im Vergleich zum gleich starken und durstigeren Benziner 530i kommt der e zudem dank null Prozent NoVA 2450 Euro billiger (die Differenz erhöht sich natürlich bei jedem gekauften Extra) und schafft die Sachbezugsgrenze für 1,5 Prozent Besteuerung. Einziger Knackpunkt: der deutlich (nämlich um 120 Liter) kleinere Kofferraum.
Fahrwerk & Traktion – Trotz des beim M-Sport obligaten Sportfahrwerks mehr als passabler Komfort. Spürbare Lastwechsel- Reaktionen in schnellen Kurven. Präzise Umsetzung von Lenk-Befehlen, die noch bessere Aktivlenkung gibt es beim Plug-In-Hybrid leider nicht. Top-Traktion dank Allrad, sehr gute Bremsen.
Cockpit & Bedienung – 1A-Sitzposition auf den tollen Komfort-Möbeln (1104 Euro). Alle wichtigen Elemente wie Klimasteuerung ausgelagert, Rest via Touchscreen, Dreh-und-Drück-Regler oder feiner Sprachsteuerung. Plus: Vorklimatisierung (optional auch via Handy). Einparkhilfe Serie, optionale Kameras empfehlenswert – ebenso das Headup-Display. Genug Ablagen.
Innen- & Kofferraum – Sehr viel Platz vorne, im Fond klassenüblich. Durch Hybrid-Akkus massiv in der Höhe beschnittenes Gepäckabteil, Erweiterung via 2 :1: 2-Umlege-Fondlehnen (stets ebener Boden).
Dran & Drin – Mit Österreich-Paket halbwegs klassenkonform bestückt, dennoch bleiben viele Extras. Ohne Allrad 3500 Euro günstiger. Hochwertige Materialien, vor allem nach Zulangen in der Optionen-Liste.
Schutz & Sicherheit – Keine Hits in Sachen Airbags und serienmäßige Assistenzsysteme – gegen Aufpreis sind aber praktisch alle klassenüblichen E-Helfer zu haben.
Reichweite & Laden – Rein elektrisch sind in der Praxis rund 40 Kilometer möglich. Eine 100 Prozent-Ladung daheim mit 3,7 kW dauert etwas über dreieinhalb, an der normalen Haushaltssteckdose weniger als 6 Stunden.
Preis & Kosten – Eine vergleichbare E-Klasse ist minimal teurer und deutlich stärker, aber nur hinterradgetrieben. Der noch stärkere und besser bestückte Volvo S90 kostet 9000 Euro mehr. Bloß zwei Jahre Garantie-ähnliche Gewährleistung, dafür recht lange Service-Intervalle. Vermutlich gute Werthaltung.