Der Hyundai Ioniq ist eine Art Wundertüte. Nicht nur, weil es ihn in drei Varianten gibt – als Hybrid, Plug-In-Hybrid und eben Elektroauto –, sondern auch, weil er wie ein flottes Coupé aussieht, aber trotzdem viel Passagier- und Kofferraum bietet. Lediglich im Fond geht es in Sachen Kopffreiheit etwas enger zu.
Die Polymer-Hülle der Lithium-Ionen-Batterie lässt im Vergleich zu einer Metallhülle beliebige Formen zu, weshalb deren stromliefernden Zellen platzsparend im Unterboden verteilt sind und wertvollen Innenraum freigeben. Wobei: Riesig ist die 28- kWh-Batterie nach modernsten Standards nicht.
Dass der Ioniq dennoch rund 240 Kilometer weit kommt, liegt an seinem geringen Verbrauch. Wenig Gewicht trifft hier auf ausgefeilte Aerodynamik. Der Ioniq Elektro ist einer von ganz wenigen Stromern, mit dem man auch länger 130 km/h fahren kann, ohne permanent ein Auge auf die Reichweiten-Anzeige zu heften.
Geringes Gewicht fördert auch Temperament und Handling, im Sport-Modus geht es zügig dahin, aber auch im Eco-Fahrprogramm wirkt der Hyundai nicht zugeschnürt. Beinahe Formel E-Feeling kommt angesichts der Schaltpaddels am Volant auf, mit denen sich die Rekuperation vierstufig zwischen nicht vorhanden und kräftiger Bremswirkung justieren lässt. Auch kann man bei Alleinfahrt Heizung und Kühlung auf den Fahrer-Bereich beschränken und so weiter Strom sparen.
Dieser Test war Teil unserer großen Kaufberatung zu aktuellen E-Autos.
Permanent-Synchronmotor, Spitzenleistung 120 PS (88 kW), max. Drehmoment 295 Nm bei 0–2730/min, Li-Ionen-Akku 28,0 kWh, Vorderradantrieb, Scheibenbremsen v/h (v bel.), L/B/H 4470/1820/1450 mm, Radstand 2700 mm, 5 Sitze, Wendekreis 10,6 m, Kofferraumvolumen 443–1505 l, Leergewicht 1475 kg, 0–100 km/h 9,9 sec, Spitze 165 km/h, Norm-/Testverbrauch 11,5/11,6 kWh, Reichweite Test 240 km, Ladedauer (0–80%) bei 230 V/3,7 kW/16 A 8 Std, bei 400 V/22 kW 1:30 Std
Basispreis: € 34.990,–
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FAZIT
Plus: agiles Handling, geringer Stromverbrauch, mehrere Assistenz-Systeme, gute Garantie-Leistungen, dichtes Werkstatt-Netz
Minus: vergleichsweise wenig Fond-Kopffreiheit, kein Heckscheibenwischer