Spät kam der erste Jaguar-SUV, auch angesichts der Tatsache, dass man mit Land Rover eine ausgewiesene Allrad-Marke im Haus hat. Doch er kam: In der schönen Gestalt des F-Pace, der sich auf Anhieb die Gunst des Publikums sichern konnte. Lediglich der Vierzylinder-Diesel könnte anspruchsvollen Ohren zu rau und angestrengt klingen.
Im Vergleich zum Technik-Bruder Range Rover Velar (siehe Seite 14) fährt sich der Jaguar F-Pace handlicher und sportlicher, ohne es an Verwöhn-Aroma missen zu lassen. Handling und Fahrkomfort fallen unter katzenartig geschmeidig. Das Raumangebot geht in Ordnung, sieht man von der geringen Fond-Kopffreiheit ab, das Gepäckabteil ist eines der größten im Segment, bietet allerdings keinerlei Staufächer. Die ansehnliche Motorenpalette reicht von vernünftig (163 Diesel-PS) bis kraftvoll (380 PS aus einem Kompressor-V6). Wünscht man Allradantrieb, muss man zumindest zum 180 PS starken Diesel greifen.
Wer seinen Jaguar wirklich ins Gelände jagen will, kann zwar auf keinerlei Sperren zurückgreifen, dafür aber auf ordentliche Böschungswinkel und die neben dem Velar höchste Bodenfreiheit.
Dieser Test war Teil unserer großen Kaufberatung zu noblen Mittelklasse-SUVs.
R4, 16V, Turbo, 1999 ccm, 180 PS (132 kW) bei 4000/min, max. Drehmoment 430 Nm bei 1750–2500/min, Achtgang-Automatik, L/B/H 4731/1936/1652 mm, Radstand 2874 mm, Kofferraumvolumen 650–1740 l, Leergewicht 1775 kg, 0–100 km/h 8,7 sec, Spitze 208 km/h, Normverbrauch (Stadt/außerorts/Mix) 6,2/4,7/5,3 l Diesel, CO2 139 g/km
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FAZIT
Plus: schon als Basismodell gut ausgestattet, große Motoren-Auswahl, üppiger Kofferraum, sanft und zügig schaltende Achtgang-Automatik, brauchbares Offroad-Talent, hochwertige Materialien, lange Service-Intervalle
Minus: etwas rauer Vierzylinder-Diesel, wenig Fond-Kopffreiheit, wenig Ablagen, eingeschränkte Sicht nach schräg hinten, lange Liste an teuren Extras, dünnes Werkstatt-Netz