Abseits der relativ attraktiven Unterhaltskosten ermöglicht der kräftige Motoren-Verbund fein dosierbares Anfahren mit direkt verfügbarem Drehmoment im Gelände, bei Vollgas beschleunigt der US-Kraxler wirklich anständig – mit 6,5 Sekunden auf 100 hängt er die bisherigen Diesel- und Benzin-Versionen deutlich ab. Einziger Haken: Lädt man nur selten, steigt der Verbrauch weit über zehn Liter – der bis zuletzt verfügbare Selbstzünder begnügte sich im Test vor genau drei Jahren mit etwas weniger. Übrigens: Die Option „Power Soft Top“ war das teuerste Extra unseres Testwagens – serienmäßig kommt der „Rubicon“ als quasi komplett in Stoff gehüllter „Sunrider“.
Fahrwerk & Traktion – Für einen echten Geländewagen mit Starrachsen überraschend komfortabel, kurze Stöße jedoch spür-bar. Braves Fahrverhalten, auch in Kurven nicht überfordert. Wenig Wanken. Lenkung: indirekt, ausreichend feinfühlig. Gute Bremsen, konkurrenzlose Traktion. Top: Böschungswinkel, Wattiefe, Achsverschränkung – dazu sperrbare Differenziale, Getriebe-Reduktion und elektrisch ausklinkbarer Stabi.
Bedienung & Multimedia – Aufrechte Sitzposition auf simplen, aber bequemen Sesseln. Der Touchscreen reagiert flott, Multimediasystem etwas fummelig, aber logisch. Knöpfe, Drehregler und Sprachsteuerung für Grundfunktionen. Kabelgebundene Smartphone-Anbindung Serie, kein induktives Laden. Wenig Ablagen.
Innen- & Kofferraum – Gemessen an der Größe nicht gerade ausufernde Platzverhältnisse. Der gut nutzbare Kofferraum wird über eine zweiteilige Öffnung beladen. Nach Umlegen der 2:1-Fondlehnen hohe Stufe im Boden.
Dran & Drin – Als Rubicon auf harten Offroad-Einsatz getrimmt, dazu sind Annehmlichkeiten wie Navi und DAB-Tuner an Bord. Praktisch orientiert: Extras und Zubehör. Sehr robuste Materialien, solide Verarbeitung.
Schutz & Sicherheit – Im Euro-NCAP-Crashtest erhielt diese Baureihe nur einen von fünf Sternen. Immerhin übliches Airbag-Aufgebot, LED-Licht, Tempomat (um Adaptiv-Funktion erweiterbar) und Toterwinkel-Warner Serie.
Reichweite & Laden – Die Werksangabe in Sachen E-Reichweite von 40 bis 50 Kilometern konnte im Test nicht erreicht werden, da waren es knapp über 30. Ladedauer von rund drei Stunden bei 7,4 kW.
Preis & Kosten – Gesalzener Preis, sogar ein halbwegs vergleichbarer Land Rover Defender ist eine Spur billiger. Ausreichend Werkstätten, recht kurze Service-Intervalle. Sehr hoher Verbrauch bei leerer Batterie.